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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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Injurius. Es hatnichts zu bedeuten/ ich werde
mich schon in acht zu nehmen wissen.
Courag. Man sieht manchmahl wie es geht/
denn die Nacht ist niemands Freund.
Injurius. Ach es thut mir kein Mensche nichts.
Courag. Das ist wohl alle gut/ mein Herr
Fleck-Schreiber; Allein manchmahl ist
doch nicht zu trauen/ denn bißweilen
trägt sichs zu/ daß einer auf den andern
einen Groll hat/ und gedencket ihn bey
der Nacht daß so genannte Johannes-
Brod zuzustellen/ wenn er nun im Fin-
stern seinen Feind nicht recht erkennen
kan/ so muß hernach wohl gar ein un-
schuldiger ehrlicher Mann/ auf welchen
man die Intention niemahls gehabt/ den
Buckel voll Schläge mit nach Hause
nehmen.
Injurius. Dergleichen ist nun wohl nicht zu be-
sorgen.
Courag. Man kan nicht wissen/ trug sichs doch
neulich auch zu/ daß einer den andern
gerne in die Haare wolte/ und in der
grossen Boßheit und Trunckenheit sahe
er nicht einmal/ mit wem er zu thun hat-
te/ und kriegte also eben auch einen un-
rechten beym Kopffe.
Injurius. Das ist viel ein anders/ denn wenn
man truncken ist/ so kan man sich
wohl leichte irren; Ist mirs doch un-
längst ebenfalls so gegangen/ daß ich ei-
nem Unrechten in die Haare fiel/ allein
das
Injurius. Es hatnichts zu bedeuten/ ich werde
mich ſchon in acht zu nehmen wiſſen.
Courag. Man ſieht manchmahl wie es geht/
denn die Nacht iſt niemands Freund.
Injurius. Ach es thut mir kein Menſche nichts.
Courag. Das iſt wohl alle gut/ mein Herr
Fleck-Schreiber; Allein manchmahl iſt
doch nicht zu trauen/ denn bißweilen
traͤgt ſichs zu/ daß einer auf den andern
einen Groll hat/ und gedencket ihn bey
der Nacht daß ſo genannte Johannes-
Brod zuzuſtellen/ wenn er nun im Fin-
ſtern ſeinen Feind nicht recht erkennen
kan/ ſo muß hernach wohl gar ein un-
ſchuldiger ehrlicher Mann/ auf welchen
man die Intention niemahls gehabt/ den
Buckel voll Schlaͤge mit nach Hauſe
nehmen.
Injurius. Dergleichen iſt nun wohl nicht zu be-
ſorgen.
Courag. Man kan nicht wiſſen/ trug ſichs doch
neulich auch zu/ daß einer den andern
gerne in die Haare wolte/ und in der
groſſen Boßheit und Trunckenheit ſahe
eꝛ nicht einmal/ mit wem eꝛ zu thun hat-
te/ und kriegte alſo eben auch einen un-
rechten beym Kopffe.
Injurius. Das iſt viel ein anders/ denn wenn
man truncken iſt/ ſo kan man ſich
wohl leichte irren; Iſt mirs doch un-
laͤngſt ebenfalls ſo gegangen/ daß ich ei-
nem Unrechten in die Haare fiel/ allein
das
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[76/0085] Injurius. Es hatnichts zu bedeuten/ ich werde mich ſchon in acht zu nehmen wiſſen. Courag. Man ſieht manchmahl wie es geht/ denn die Nacht iſt niemands Freund. Injurius. Ach es thut mir kein Menſche nichts. Courag. Das iſt wohl alle gut/ mein Herr Fleck-Schreiber; Allein manchmahl iſt doch nicht zu trauen/ denn bißweilen traͤgt ſichs zu/ daß einer auf den andern einen Groll hat/ und gedencket ihn bey der Nacht daß ſo genannte Johannes- Brod zuzuſtellen/ wenn er nun im Fin- ſtern ſeinen Feind nicht recht erkennen kan/ ſo muß hernach wohl gar ein un- ſchuldiger ehrlicher Mann/ auf welchen man die Intention niemahls gehabt/ den Buckel voll Schlaͤge mit nach Hauſe nehmen. Injurius. Dergleichen iſt nun wohl nicht zu be- ſorgen. Courag. Man kan nicht wiſſen/ trug ſichs doch neulich auch zu/ daß einer den andern gerne in die Haare wolte/ und in der groſſen Boßheit und Trunckenheit ſahe eꝛ nicht einmal/ mit wem eꝛ zu thun hat- te/ und kriegte alſo eben auch einen un- rechten beym Kopffe. Injurius. Das iſt viel ein anders/ denn wenn man truncken iſt/ ſo kan man ſich wohl leichte irren; Iſt mirs doch un- laͤngſt ebenfalls ſo gegangen/ daß ich ei- nem Unrechten in die Haare fiel/ allein das

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/85>, abgerufen am 23.11.2024.