Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

richten. Die einzig passende Form für
diese Einrichtung ist der Halbkreis.

Wenn ein Theater so klein ist, dass
der Zuschauer überall unter 60 Fuss von
dem Sprechenden entfernt ist, so ist die
innere Form im Grunde für den Schall
gleichgültig, weil er den Raum so schnell
durchdringt, dass man das falsche Bre¬
chen und den nachtheiligen Wiederhall
nicht gewahr wird. Ist der Raum aber
über 60 Fuss, so wird die Rückbrechung
schon so bemerklich, dass sie fähig ist ei¬
nen Wiederhall zu bilden, oder wenig¬
stens durch Verlängerung der Töne das
Nachhallen -- die Rede undeutlich zu
machen. Der Umstand, dass man auch
in Theatern, welche viel kleiner sind,
bald besser oder schlechter hört, rührt
von den Hindernissen her, welche
man der natürlichen Verbreitung des
Schalles minder in den Weg setzt. z. B.

richten. Die einzig paſſende Form für
dieſe Einrichtung iſt der Halbkreis.

Wenn ein Theater ſo klein iſt, daſs
der Zuſchauer überall unter 60 Fuſs von
dem Sprechenden entfernt iſt, ſo iſt die
innere Form im Grunde für den Schall
gleichgültig, weil er den Raum ſo ſchnell
durchdringt, daſs man das falſche Bre¬
chen und den nachtheiligen Wiederhall
nicht gewahr wird. Iſt der Raum aber
über 60 Fuſs, ſo wird die Rückbrechung
ſchon ſo bemerklich, daſs ſie fähig iſt ei¬
nen Wiederhall zu bilden, oder wenig¬
ſtens durch Verlängerung der Töne das
Nachhallen — die Rede undeutlich zu
machen. Der Umſtand, daſs man auch
in Theatern, welche viel kleiner ſind‚
bald beſſer oder ſchlechter hört, rührt
von den Hinderniſſen her, welche
man der natürlichen Verbreitung des
Schalles minder in den Weg ſetzt. z. B.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0038" n="32"/>
richten. Die einzig pa&#x017F;&#x017F;ende Form für<lb/>
die&#x017F;e Einrichtung i&#x017F;t der <hi rendition="#g">Halbkreis</hi>.</p><lb/>
            <p>Wenn ein Theater &#x017F;o klein i&#x017F;t, da&#x017F;s<lb/>
der Zu&#x017F;chauer überall unter 60 Fu&#x017F;s von<lb/>
dem Sprechenden entfernt i&#x017F;t, &#x017F;o i&#x017F;t die<lb/>
innere Form im Grunde für den Schall<lb/>
gleichgültig, weil er den Raum &#x017F;o &#x017F;chnell<lb/>
durchdringt, da&#x017F;s man das fal&#x017F;che Bre¬<lb/>
chen und den nachtheiligen Wiederhall<lb/>
nicht gewahr wird. I&#x017F;t der Raum aber<lb/>
über 60 Fu&#x017F;s, &#x017F;o wird die Rückbrechung<lb/>
&#x017F;chon &#x017F;o bemerklich, da&#x017F;s &#x017F;ie fähig i&#x017F;t ei¬<lb/>
nen Wiederhall zu bilden, oder wenig¬<lb/>
&#x017F;tens durch Verlängerung der Töne das<lb/>
Nachhallen &#x2014; die Rede undeutlich zu<lb/>
machen. Der Um&#x017F;tand, da&#x017F;s man auch<lb/>
in Theatern, welche viel kleiner &#x017F;ind&#x201A;<lb/>
bald be&#x017F;&#x017F;er oder &#x017F;chlechter hört, rührt<lb/>
von den <hi rendition="#g">Hinderni&#x017F;&#x017F;en</hi> her, welche<lb/>
man der natürlichen Verbreitung des<lb/>
Schalles minder in den Weg &#x017F;etzt. z. B.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0038] richten. Die einzig paſſende Form für dieſe Einrichtung iſt der Halbkreis. Wenn ein Theater ſo klein iſt, daſs der Zuſchauer überall unter 60 Fuſs von dem Sprechenden entfernt iſt, ſo iſt die innere Form im Grunde für den Schall gleichgültig, weil er den Raum ſo ſchnell durchdringt, daſs man das falſche Bre¬ chen und den nachtheiligen Wiederhall nicht gewahr wird. Iſt der Raum aber über 60 Fuſs, ſo wird die Rückbrechung ſchon ſo bemerklich, daſs ſie fähig iſt ei¬ nen Wiederhall zu bilden, oder wenig¬ ſtens durch Verlängerung der Töne das Nachhallen — die Rede undeutlich zu machen. Der Umſtand, daſs man auch in Theatern, welche viel kleiner ſind‚ bald beſſer oder ſchlechter hört, rührt von den Hinderniſſen her, welche man der natürlichen Verbreitung des Schalles minder in den Weg ſetzt. z. B.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800/38
Zitationshilfe: Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800/38>, abgerufen am 23.11.2024.