Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

der Clarissa.
ich, wenn wir alle es noch hindern können. Nein,
mein gefallener Engel. Jhr sollt Eure Eltern
nicht durch einen solchen Sohn, und mich nicht
durch einen solchen Bruder, als Lovelace der Ertz-
Bösewicht seyn würde, beschimpfen. Beruhiget
also lieber Eur Hertz, und lasset alle Gedancken
von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Versöh-
nung und Werthachtung von einem eintzigen un-
ter uns, und insonderheit von demjenigen erwar-
ten wollet, der sich jetzt noch nennet

Euren Bruder
Jacob Harlowe.

P. S. Jch weiß, was Jhr für eine Fertigkeit im
Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort
zuschickt, so sollt Jhr sie unerbrochen wider bekom-
men, denn in einer so deutlichen Sache verlange
ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten
Mädchen zu wechseln. Jch wollte Euch nur Ein
vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh-
ren: dem ich es im übrigen sehr verdencke, daß er
sich um Euch Mühe giebt.



Der vier und dreyßigste Brieff.
von
Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford

Jch erhalte mit großem Vergnügen die baldigen
u. frölichen Versicherungen eurer Pflichtmäs-

sigen

der Clariſſa.
ich, wenn wir alle es noch hindern koͤnnen. Nein,
mein gefallener Engel. Jhr ſollt Eure Eltern
nicht durch einen ſolchen Sohn, und mich nicht
durch einen ſolchen Bruder, als Lovelace der Ertz-
Boͤſewicht ſeyn wuͤrde, beſchimpfen. Beruhiget
alſo lieber Eur Hertz, und laſſet alle Gedancken
von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Verſoͤh-
nung und Werthachtung von einem eintzigen un-
ter uns, und inſonderheit von demjenigen erwar-
ten wollet, der ſich jetzt noch nennet

Euren Bruder
Jacob Harlowe.

P. S. Jch weiß, was Jhr fuͤr eine Fertigkeit im
Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort
zuſchickt, ſo ſollt Jhr ſie unerbrochen wider bekom-
men, denn in einer ſo deutlichen Sache verlange
ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten
Maͤdchen zu wechſeln. Jch wollte Euch nur Ein
vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh-
ren: dem ich es im uͤbrigen ſehr verdencke, daß er
ſich um Euch Muͤhe giebt.



Der vier und dreyßigſte Brieff.
von
Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford

Jch erhalte mit großem Veꝛgnuͤgen die baldigen
u. froͤlichen Verſicherungen eurer Pflichtmaͤſ-

ſigen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div>
          <p><pb facs="#f0403" n="383"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">der Clari&#x017F;&#x017F;a.</hi></hi></fw><lb/>
ich, wenn wir alle es noch hindern ko&#x0364;nnen. Nein,<lb/>
mein gefallener Engel. Jhr &#x017F;ollt Eure Eltern<lb/>
nicht durch einen &#x017F;olchen Sohn, und mich nicht<lb/>
durch einen &#x017F;olchen Bruder, als <hi rendition="#fr">Lovelace</hi> der Ertz-<lb/>
Bo&#x0364;&#x017F;ewicht &#x017F;eyn wu&#x0364;rde, be&#x017F;chimpfen. Beruhiget<lb/>
al&#x017F;o lieber Eur Hertz, und la&#x017F;&#x017F;et alle Gedancken<lb/>
von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Ver&#x017F;o&#x0364;h-<lb/>
nung und Werthachtung von einem eintzigen un-<lb/>
ter uns, und in&#x017F;onderheit von demjenigen erwar-<lb/>
ten wollet, der &#x017F;ich jetzt noch nennet</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Euren Bruder<lb/>
Jacob Harlowe.</hi> </hi> </salute>
          </closer><lb/>
          <postscript>
            <p><hi rendition="#aq">P. S.</hi> Jch weiß, was Jhr fu&#x0364;r eine Fertigkeit im<lb/>
Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort<lb/>
zu&#x017F;chickt, &#x017F;o &#x017F;ollt Jhr &#x017F;ie unerbrochen wider bekom-<lb/>
men, denn in einer &#x017F;o deutlichen Sache verlange<lb/>
ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten<lb/>
Ma&#x0364;dchen zu wech&#x017F;eln. Jch wollte Euch nur Ein<lb/>
vor allemahl wegen Herrn <hi rendition="#fr">Solmes</hi> beßer beleh-<lb/>
ren: dem ich es im u&#x0364;brigen &#x017F;ehr verdencke, daß er<lb/>
&#x017F;ich um Euch Mu&#x0364;he giebt.</p>
          </postscript>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="2">
        <head><hi rendition="#fr">Der vier und dreyßig&#x017F;te Brieff.</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#et">Freytags den 17. Ma&#x0364;rtz.</hi> </dateline><lb/>
        <p><hi rendition="#in">J</hi>ch erhalte mit großem Ve&#xA75B;gnu&#x0364;gen die baldigen<lb/>
u. fro&#x0364;lichen Ver&#x017F;icherungen eurer Pflichtma&#x0364;&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;igen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383/0403] der Clariſſa. ich, wenn wir alle es noch hindern koͤnnen. Nein, mein gefallener Engel. Jhr ſollt Eure Eltern nicht durch einen ſolchen Sohn, und mich nicht durch einen ſolchen Bruder, als Lovelace der Ertz- Boͤſewicht ſeyn wuͤrde, beſchimpfen. Beruhiget alſo lieber Eur Hertz, und laſſet alle Gedancken von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Verſoͤh- nung und Werthachtung von einem eintzigen un- ter uns, und inſonderheit von demjenigen erwar- ten wollet, der ſich jetzt noch nennet Euren Bruder Jacob Harlowe. P. S. Jch weiß, was Jhr fuͤr eine Fertigkeit im Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort zuſchickt, ſo ſollt Jhr ſie unerbrochen wider bekom- men, denn in einer ſo deutlichen Sache verlange ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten Maͤdchen zu wechſeln. Jch wollte Euch nur Ein vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh- ren: dem ich es im uͤbrigen ſehr verdencke, daß er ſich um Euch Muͤhe giebt. Der vier und dreyßigſte Brieff. von Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford Freytags den 17. Maͤrtz. Jch erhalte mit großem Veꝛgnuͤgen die baldigen u. froͤlichen Verſicherungen eurer Pflichtmaͤſ- ſigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/403
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/403>, abgerufen am 28.11.2024.