herigen Härtigkeit der Jhrigen zu entgehen, die sie so lange geduldet hat. Sie wird auf den Montag Nachmittag um vier Uhr zu mir vor die Garten-Thür hinaus kommen; wie ich euch schon neulich gesagt habe. Sie hat ihr Versprechen wie- derhohlet: GOtt lob! sie hat es wiederhohlt.
Auf dem Neben-Wege, der an den Fuß-Steig nach dem Thier-Garten stößt, wird eine Kutsche mit sechs Pferden bereit stehen, und nicht weit davon einige Freunde und Bedienten von mir, sie im Fall der Noth mit Gewalt zu retten oder zu be- schützen. Es ist ihnen aber allen eingeschärft, sich zu hüten, daß kein Unglück vorgehen möge. Jhr wißt, daß ich immer sorgfältig gewesen bin, Un- glück zu vermeyden.
Meine eintzige Furcht ist, daß wenn die Zeit herankommt, sie aus allzu jüngferlicher Behutsam- keit wieder zweifelhaft werden und zurück gehen möchte: obgleich ihre Ehre meine Ehre, und mei- ne Ehre ihre Ehre ist, wie ihr wohl wisset. Wenn meine Furcht eintrift, und ich sie nicht bereden kann mit zu gehen, so helfen mir alle eure vorigen Dienste nichts, und ich habe sie auf ewig einge- büßet. Denn wird sie doch eine Beute des ver- fluchten Solmes, der nach seinem schändlichen Geitz keinem Bedienten im gantzen Hause einige Wohlthat erzeigen kann.
Jch habe an eurer Ehrlichkeit gar keinen Zwei- fel, mein guter Joseph; ich habe auch das Ver- trauen zu euch, daß ihr von selbst bereit und eifrig seyd, einem so sehr beleydigten Cavallier und einem
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herigen Haͤrtigkeit der Jhrigen zu entgehen, die ſie ſo lange geduldet hat. Sie wird auf den Montag Nachmittag um vier Uhr zu mir vor die Garten-Thuͤr hinaus kommen; wie ich euch ſchon neulich geſagt habe. Sie hat ihr Verſprechen wie- derhohlet: GOtt lob! ſie hat es wiederhohlt.
Auf dem Neben-Wege, der an den Fuß-Steig nach dem Thier-Garten ſtoͤßt, wird eine Kutſche mit ſechs Pferden bereit ſtehen, und nicht weit davon einige Freunde und Bedienten von mir, ſie im Fall der Noth mit Gewalt zu retten oder zu be- ſchuͤtzen. Es iſt ihnen aber allen eingeſchaͤrft, ſich zu huͤten, daß kein Ungluͤck vorgehen moͤge. Jhr wißt, daß ich immer ſorgfaͤltig geweſen bin, Un- gluͤck zu vermeyden.
Meine eintzige Furcht iſt, daß wenn die Zeit herankommt, ſie aus allzu juͤngferlicher Behutſam- keit wieder zweifelhaft werden und zuruͤck gehen moͤchte: obgleich ihre Ehre meine Ehre, und mei- ne Ehre ihre Ehre iſt, wie ihr wohl wiſſet. Wenn meine Furcht eintrift, und ich ſie nicht bereden kann mit zu gehen, ſo helfen mir alle eure vorigen Dienſte nichts, und ich habe ſie auf ewig einge- buͤßet. Denn wird ſie doch eine Beute des ver- fluchten Solmes, der nach ſeinem ſchaͤndlichen Geitz keinem Bedienten im gantzen Hauſe einige Wohlthat erzeigen kann.
Jch habe an eurer Ehrlichkeit gar keinen Zwei- fel, mein guter Joſeph; ich habe auch das Ver- trauen zu euch, daß ihr von ſelbſt bereit und eifrig ſeyd, einem ſo ſehr beleydigten Cavallier und einem
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herigen Haͤrtigkeit der Jhrigen zu entgehen, die ſie
ſo lange geduldet hat. Sie wird auf den
Montag Nachmittag um vier Uhr zu mir vor die
Garten-Thuͤr hinaus kommen; wie ich euch ſchon
neulich geſagt habe. Sie hat ihr Verſprechen wie-
derhohlet: GOtt lob! ſie hat es wiederhohlt.
Auf dem Neben-Wege, der an den Fuß-Steig
nach dem Thier-Garten ſtoͤßt, wird eine Kutſche
mit ſechs Pferden bereit ſtehen, und nicht weit
davon einige Freunde und Bedienten von mir, ſie
im Fall der Noth mit Gewalt zu retten oder zu be-
ſchuͤtzen. Es iſt ihnen aber allen eingeſchaͤrft, ſich
zu huͤten, daß kein Ungluͤck vorgehen moͤge. Jhr
wißt, daß ich immer ſorgfaͤltig geweſen bin, Un-
gluͤck zu vermeyden.
Meine eintzige Furcht iſt, daß wenn die Zeit
herankommt, ſie aus allzu juͤngferlicher Behutſam-
keit wieder zweifelhaft werden und zuruͤck gehen
moͤchte: obgleich ihre Ehre meine Ehre, und mei-
ne Ehre ihre Ehre iſt, wie ihr wohl wiſſet. Wenn
meine Furcht eintrift, und ich ſie nicht bereden
kann mit zu gehen, ſo helfen mir alle eure vorigen
Dienſte nichts, und ich habe ſie auf ewig einge-
buͤßet. Denn wird ſie doch eine Beute des ver-
fluchten Solmes, der nach ſeinem ſchaͤndlichen
Geitz keinem Bedienten im gantzen Hauſe einige
Wohlthat erzeigen kann.
Jch habe an eurer Ehrlichkeit gar keinen Zwei-
fel, mein guter Joſeph; ich habe auch das Ver-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/49>, abgerufen am 22.12.2024.
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