[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.Ohnmacht sincken. Sie hatte erst kurtzens En- glisches Saltz bey sich gestecket: jetzt brauchte sie es. Wisset ihr irgend etwas von dem Obristen Nein! ich habe den Nahmen mein Lebetage Von dem Capitain Singleton? Nein. Aber mein Herr ist auch ein Capi- Wie heißt er denn? Jch weiß nicht, ob ich seinen Nahmen sagen Wenn ihr keine böse Absicht habt, so könnt ihr Jch frage gewiß in einer guten Absicht. So einen kenne ich nicht. Das glaube ich wohl. Er sagte mir, daß er Jch ging auf die Seite, und sagte zu meiner Nein! Allein mein Onckel kann viele gute Gut, mein Freund: wenn euer Herr etwas sagen,
Ohnmacht ſincken. Sie hatte erſt kurtzens En- gliſches Saltz bey ſich geſtecket: jetzt brauchte ſie es. Wiſſet ihr irgend etwas von dem Obriſten Nein! ich habe den Nahmen mein Lebetage Von dem Capitain Singleton? Nein. Aber mein Herr iſt auch ein Capi- Wie heißt er denn? Jch weiß nicht, ob ich ſeinen Nahmen ſagen Wenn ihr keine boͤſe Abſicht habt, ſo koͤnnt ihr Jch frage gewiß in einer guten Abſicht. So einen kenne ich nicht. Das glaube ich wohl. Er ſagte mir, daß er Jch ging auf die Seite, und ſagte zu meiner Nein! Allein mein Onckel kann viele gute Gut, mein Freund: wenn euer Herr etwas ſagen,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0341" n="335"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Ohnmacht ſincken. Sie hatte erſt kurtzens En-<lb/> gliſches Saltz bey ſich geſtecket: jetzt brauchte ſie es.</p><lb/> <p>Wiſſet ihr irgend etwas von dem Obriſten<lb/><hi rendition="#fr">Morden,</hi> mein Freund?</p><lb/> <p>Nein! ich habe den Nahmen mein Lebetage<lb/> nicht gehoͤrt.</p><lb/> <p>Von dem Capitain <hi rendition="#fr">Singleton?</hi></p><lb/> <p>Nein. Aber mein Herr iſt auch ein Capi-<lb/> tain.</p><lb/> <p>Wie heißt er denn?</p><lb/> <p>Jch weiß nicht, ob ich ſeinen Nahmen ſagen<lb/> darf.</p><lb/> <p>Wenn ihr keine boͤſe Abſicht habt, ſo koͤnnt ihr<lb/> eures Herrn Nahmen wohl ſagen.</p><lb/> <p>Jch frage gewiß in einer guten Abſicht.<lb/> Mein Herr hat mir das geſagt; und es iſt kein<lb/> aufrichtigerer Herr auf Gottes Erdboden, als er.<lb/> Er heißt Capitain <hi rendition="#fr">Tomlinſon.</hi></p><lb/> <p>So einen kenne ich nicht.</p><lb/> <p>Das glaube ich wohl. Er ſagte mir, daß er<lb/> ihre Gnaden auch nicht kennete: ich hoͤrte aber,<lb/> als wenn er ihnen willkommen ſeyn wuͤrde.</p><lb/> <p>Jch ging auf die Seite, und ſagte zu meiner<lb/> Geliebten: iſt ihnen ein Freund ihres Onckels be-<lb/> kannt, der Capitain <hi rendition="#fr">Tomlinſon</hi> heißt?</p><lb/> <p>Nein! Allein mein Onckel kann viele gute<lb/> Freunde haben, die ich nicht kenne. ‒ ‒ Jch will<lb/> aber nicht hoffen, (ſagte ſie zitternd) daß ein Be-<lb/> trug dahinter ſteckt.</p><lb/> <p>Gut, mein Freund: wenn euer Herr etwas<lb/> mit <hi rendition="#fr">Lovelacen</hi> zu ſprechen hat, ſo koͤnnt ihr ihm<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſagen,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [335/0341]
Ohnmacht ſincken. Sie hatte erſt kurtzens En-
gliſches Saltz bey ſich geſtecket: jetzt brauchte ſie es.
Wiſſet ihr irgend etwas von dem Obriſten
Morden, mein Freund?
Nein! ich habe den Nahmen mein Lebetage
nicht gehoͤrt.
Von dem Capitain Singleton?
Nein. Aber mein Herr iſt auch ein Capi-
tain.
Wie heißt er denn?
Jch weiß nicht, ob ich ſeinen Nahmen ſagen
darf.
Wenn ihr keine boͤſe Abſicht habt, ſo koͤnnt ihr
eures Herrn Nahmen wohl ſagen.
Jch frage gewiß in einer guten Abſicht.
Mein Herr hat mir das geſagt; und es iſt kein
aufrichtigerer Herr auf Gottes Erdboden, als er.
Er heißt Capitain Tomlinſon.
So einen kenne ich nicht.
Das glaube ich wohl. Er ſagte mir, daß er
ihre Gnaden auch nicht kennete: ich hoͤrte aber,
als wenn er ihnen willkommen ſeyn wuͤrde.
Jch ging auf die Seite, und ſagte zu meiner
Geliebten: iſt ihnen ein Freund ihres Onckels be-
kannt, der Capitain Tomlinſon heißt?
Nein! Allein mein Onckel kann viele gute
Freunde haben, die ich nicht kenne. ‒ ‒ Jch will
aber nicht hoffen, (ſagte ſie zitternd) daß ein Be-
trug dahinter ſteckt.
Gut, mein Freund: wenn euer Herr etwas
mit Lovelacen zu ſprechen hat, ſo koͤnnt ihr ihm
ſagen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |