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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.

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Dorcas kam gantz außer Athem herein.

Der Herr will zu ihnen herauf kommen.
(Auf der Seite in das Ohr:) meine Herr-
schaft ist sehr ungeduldig. Sie wundert sich, daß
ihre Gnaden sie so lange warten lassen.

Erlauben sie mir, Herr Capitain, daß ich
auf einen Augenblick weggehen darf.

Jch kann ohnehin nicht länger bleiben, Herr
Lovelace. Wenn sie meine Frage beantworten,
so werden wir noch mehreres zu reden haben, da-
zu Zeit gehöret. Wollen sie mir erlauben, ihnen
morgen früh vor meiner Abreise aufzuwarten?

Seyn sie so gütig und kommen zum Thee zu
mir.

Es würde aber sehr früh seyn müssen. Jch
muß morgen Abend zu Hause seyn, oder meine
Frau macht sich allerhand Gedancken, und ist
meinetwegen in Sorgen. Jch muß auch noch
an einigen Orten morgen einsprechen.

Wollen sie denn morgen früh um sieben Uhr
kommen? Wir stehen sehr früh auf. Das kann
ich ihnen zum voraus sagen: wenn ich jemahls
mit der Harlowischen Familie ausgesöhnet wer-
den soll, so muß es durch die Vermittelung eines
Herrn geschehen, der sich so mäßigen und ein
kaltes Blut behalten kann, als sie.

Hierauf schieden wir auf die höflichste Weise
von einander. Um dem ehrlichen und guten
Mann keine unruhige Nacht zu machen, benahm
ich ihm allen Zweifel, als wenn wir noch nicht ge-

trauet
Z 3


Dorcas kam gantz außer Athem herein.

Der Herr will zu ihnen herauf kommen.
(Auf der Seite in das Ohr:) meine Herr-
ſchaft iſt ſehr ungeduldig. Sie wundert ſich, daß
ihre Gnaden ſie ſo lange warten laſſen.

Erlauben ſie mir, Herr Capitain, daß ich
auf einen Augenblick weggehen darf.

Jch kann ohnehin nicht laͤnger bleiben, Herr
Lovelace. Wenn ſie meine Frage beantworten,
ſo werden wir noch mehreres zu reden haben, da-
zu Zeit gehoͤret. Wollen ſie mir erlauben, ihnen
morgen fruͤh vor meiner Abreiſe aufzuwarten?

Seyn ſie ſo guͤtig und kommen zum Thee zu
mir.

Es wuͤrde aber ſehr fruͤh ſeyn muͤſſen. Jch
muß morgen Abend zu Hauſe ſeyn, oder meine
Frau macht ſich allerhand Gedancken, und iſt
meinetwegen in Sorgen. Jch muß auch noch
an einigen Orten morgen einſprechen.

Wollen ſie denn morgen fruͤh um ſieben Uhr
kommen? Wir ſtehen ſehr fruͤh auf. Das kann
ich ihnen zum voraus ſagen: wenn ich jemahls
mit der Harlowiſchen Familie ausgeſoͤhnet wer-
den ſoll, ſo muß es durch die Vermittelung eines
Herrn geſchehen, der ſich ſo maͤßigen und ein
kaltes Blut behalten kann, als ſie.

Hierauf ſchieden wir auf die hoͤflichſte Weiſe
von einander. Um dem ehrlichen und guten
Mann keine unruhige Nacht zu machen, benahm
ich ihm allen Zweifel, als wenn wir noch nicht ge-

trauet
Z 3
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[357/0363] Dorcas kam gantz außer Athem herein. Der Herr will zu ihnen herauf kommen. (Auf der Seite in das Ohr:) meine Herr- ſchaft iſt ſehr ungeduldig. Sie wundert ſich, daß ihre Gnaden ſie ſo lange warten laſſen. Erlauben ſie mir, Herr Capitain, daß ich auf einen Augenblick weggehen darf. Jch kann ohnehin nicht laͤnger bleiben, Herr Lovelace. Wenn ſie meine Frage beantworten, ſo werden wir noch mehreres zu reden haben, da- zu Zeit gehoͤret. Wollen ſie mir erlauben, ihnen morgen fruͤh vor meiner Abreiſe aufzuwarten? Seyn ſie ſo guͤtig und kommen zum Thee zu mir. Es wuͤrde aber ſehr fruͤh ſeyn muͤſſen. Jch muß morgen Abend zu Hauſe ſeyn, oder meine Frau macht ſich allerhand Gedancken, und iſt meinetwegen in Sorgen. Jch muß auch noch an einigen Orten morgen einſprechen. Wollen ſie denn morgen fruͤh um ſieben Uhr kommen? Wir ſtehen ſehr fruͤh auf. Das kann ich ihnen zum voraus ſagen: wenn ich jemahls mit der Harlowiſchen Familie ausgeſoͤhnet wer- den ſoll, ſo muß es durch die Vermittelung eines Herrn geſchehen, der ſich ſo maͤßigen und ein kaltes Blut behalten kann, als ſie. Hierauf ſchieden wir auf die hoͤflichſte Weiſe von einander. Um dem ehrlichen und guten Mann keine unruhige Nacht zu machen, benahm ich ihm allen Zweifel, als wenn wir noch nicht ge- trauet Z 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/363>, abgerufen am 22.11.2024.