itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge- danken
Jhrer unglücklichen aber ewig ergebenen Clarissa Harlowe.
Der dreyzehnte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Freytags, Morgens, nach zwey Uhr.
Nun singe Io triumphe! Io Clarissa! - - Noch einmal, wie glücklich ist dein Freund! - - Ein einfältiges liebes Kind, eine unerfahrne Schülerinn, daß sie vor anderer Leute Qhren dem Kutscher sagt, wohin er sie fahren soll! - - Und daß sie unter allen Flecken um London nach Hampstead gehet! - - Dem Orte, wo wir mehr, als einmal, mit einander gewesen sind!
Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß sie ih- ren Handel nicht besser gemacht hat! - - Jch beforge, es wird mir zu wenig Mühe kosten, sie wiederzubekommen. Hätte sie gewußt, wie viel durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges bey mir erhöhet wird; und hätte sie nur den ge- ringsten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: so würde sie gewiß nimmermehr nahe bey Hampstead geblieben seyn.
Aber nach allem diesem Frohlocken wirst du fragen, ob ich meine reizende Schöne denn be-
reits
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itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge- danken
Jhrer ungluͤcklichen aber ewig ergebenen Clariſſa Harlowe.
Der dreyzehnte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Freytags, Morgens, nach zwey Uhr.
Nun ſinge Io triumphe! Io Clariſſa! ‒ ‒ Noch einmal, wie gluͤcklich iſt dein Freund! ‒ ‒ Ein einfaͤltiges liebes Kind, eine unerfahrne Schuͤlerinn, daß ſie vor anderer Leute Qhren dem Kutſcher ſagt, wohin er ſie fahren ſoll! ‒ ‒ Und daß ſie unter allen Flecken um London nach Hampſtead gehet! ‒ ‒ Dem Orte, wo wir mehr, als einmal, mit einander geweſen ſind!
Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß ſie ih- ren Handel nicht beſſer gemacht hat! ‒ ‒ Jch beforge, es wird mir zu wenig Muͤhe koſten, ſie wiederzubekommen. Haͤtte ſie gewußt, wie viel durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges bey mir erhoͤhet wird; und haͤtte ſie nur den ge- ringſten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: ſo wuͤrde ſie gewiß nimmermehr nahe bey Hampſtead geblieben ſeyn.
Aber nach allem dieſem Frohlocken wirſt du fragen, ob ich meine reizende Schoͤne denn be-
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itzo alle meine Gedanken einnehmen, alle Ge-
danken
Jhrer ungluͤcklichen aber ewig ergebenen
Clariſſa Harlowe.
Der dreyzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Freytags, Morgens, nach zwey Uhr.
Nun ſinge Io triumphe! Io Clariſſa! ‒ ‒ Noch
einmal, wie gluͤcklich iſt dein Freund! ‒ ‒
Ein einfaͤltiges liebes Kind, eine unerfahrne
Schuͤlerinn, daß ſie vor anderer Leute Qhren dem
Kutſcher ſagt, wohin er ſie fahren ſoll! ‒ ‒ Und
daß ſie unter allen Flecken um London nach
Hampſtead gehet! ‒ ‒ Dem Orte, wo wir mehr,
als einmal, mit einander geweſen ſind!
Mich deucht, ich bin verdrießlich, daß ſie ih-
ren Handel nicht beſſer gemacht hat! ‒ ‒ Jch
beforge, es wird mir zu wenig Muͤhe koſten, ſie
wiederzubekommen. Haͤtte ſie gewußt, wie viel
durch Schwierigkeiten der Werth eines Dinges
bey mir erhoͤhet wird; und haͤtte ſie nur den ge-
ringſten Gedanken gehabt, mich zu verbinden: ſo
wuͤrde ſie gewiß nimmermehr nahe bey Hampſtead
geblieben ſeyn.
Aber nach allem dieſem Frohlocken wirſt du
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/187>, abgerufen am 04.12.2024.
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