Ein Cavallier will mit mir sprechen, Dor- cas? - - Wer kann so frühe etwas bey mir zu thun haben?
Capitain Tomlinson, sagst du? Er muß ge- wiß die ganze Nacht gereiset seyn! - - Wie hat er denken können, daß er mich so frühe auf fin- den würde: ob ich gleich frühe aufzustehen ge- wohnt bin?
Wenn der Wagen nur kommt: so soll er alsobald bis an den Hügel mit mir fahren, damit ich, ohne Zeit zu verlieren, alles, was er zu sagen hat, anhören und ihm völlig meine Meynung sa- gen könne. Er muß alsdenn zwar zu Fuße wie- der in die Stadt zurückgehen: aber der Capitain ist die Güte und Gefälligkeit selbst.
Nun bin ich versichert, daß diese meuterische Flucht zu meinem Besten ausschlagen wird: wie alle zerstörte Meutereyen zum Vortheile eines re- gierenden Besitzers ausfallen.
Lieber Capitain, ich freue mich, sie zu sehen: eben zu einer so gelegnen Zeit, daß es nicht besser seyn könnte - - Sehen sie! Sehen sie!
Die Morgenröthe kommt mit rosengleichen Fingern, Und schüttelt schon den Thau von ihrem Man- tel ab. Die Sonne gehet auf, die Sorgen zu verrin- gern,
Und
Ein Cavallier will mit mir ſprechen, Dor- cas? ‒ ‒ Wer kann ſo fruͤhe etwas bey mir zu thun haben?
Capitain Tomlinſon, ſagſt du? Er muß ge- wiß die ganze Nacht gereiſet ſeyn! ‒ ‒ Wie hat er denken koͤnnen, daß er mich ſo fruͤhe auf fin- den wuͤrde: ob ich gleich fruͤhe aufzuſtehen ge- wohnt bin?
Wenn der Wagen nur kommt: ſo ſoll er alſobald bis an den Huͤgel mit mir fahren, damit ich, ohne Zeit zu verlieren, alles, was er zu ſagen hat, anhoͤren und ihm voͤllig meine Meynung ſa- gen koͤnne. Er muß alsdenn zwar zu Fuße wie- der in die Stadt zuruͤckgehen: aber der Capitain iſt die Guͤte und Gefaͤlligkeit ſelbſt.
Nun bin ich verſichert, daß dieſe meuteriſche Flucht zu meinem Beſten ausſchlagen wird: wie alle zerſtoͤrte Meutereyen zum Vortheile eines re- gierenden Beſitzers ausfallen.
Lieber Capitain, ich freue mich, ſie zu ſehen: eben zu einer ſo gelegnen Zeit, daß es nicht beſſer ſeyn koͤnnte ‒ ‒ Sehen ſie! Sehen ſie!
Die Morgenroͤthe kommt mit roſengleichen Fingern, Und ſchuͤttelt ſchon den Thau von ihrem Man- tel ab. Die Sonne gehet auf, die Sorgen zu verrin- gern,
Und
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Ein Cavallier will mit mir ſprechen, Dor-
cas? ‒ ‒ Wer kann ſo fruͤhe etwas bey mir zu
thun haben?
Capitain Tomlinſon, ſagſt du? Er muß ge-
wiß die ganze Nacht gereiſet ſeyn! ‒ ‒ Wie hat
er denken koͤnnen, daß er mich ſo fruͤhe auf fin-
den wuͤrde: ob ich gleich fruͤhe aufzuſtehen ge-
wohnt bin?
Wenn der Wagen nur kommt: ſo ſoll er
alſobald bis an den Huͤgel mit mir fahren, damit
ich, ohne Zeit zu verlieren, alles, was er zu ſagen
hat, anhoͤren und ihm voͤllig meine Meynung ſa-
gen koͤnne. Er muß alsdenn zwar zu Fuße wie-
der in die Stadt zuruͤckgehen: aber der Capitain
iſt die Guͤte und Gefaͤlligkeit ſelbſt.
Nun bin ich verſichert, daß dieſe meuteriſche
Flucht zu meinem Beſten ausſchlagen wird: wie
alle zerſtoͤrte Meutereyen zum Vortheile eines re-
gierenden Beſitzers ausfallen.
Lieber Capitain, ich freue mich, ſie zu ſehen:
eben zu einer ſo gelegnen Zeit, daß es nicht beſſer
ſeyn koͤnnte ‒ ‒ Sehen ſie! Sehen ſie!
Die Morgenroͤthe kommt mit roſengleichen
Fingern,
Und ſchuͤttelt ſchon den Thau von ihrem Man-
tel ab.
Die Sonne gehet auf, die Sorgen zu verrin-
gern,
Und
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/198>, abgerufen am 11.12.2024.
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