Dersechs und dreyßigste Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Nunmehr müssen sich meine Künste vermehren, und meine Beschäfftigung, dir davon zu schreiben, bald zum Ende kommen. Denn da ich nun den Trauschein ausgewirket habe, und Frau Townsend mit ihren Schiffknechten nächst- künftigen Mitwochen oder Donnerstag zu Hamp- stead anlangen wird, auch vielleicht noch ein Brief oder Bothe von der Fräulein Howe kom- men kann, auf die Erzählung des Bauren von der Unpäßlichkeit der Fräulein Harlowe nachzu- fragen, wie sie sich befinde, und ihre Verwunde- rung zu entdecken, daß sie keine Antwort auf den Brief wegen ihrer Flucht erhalten hat: so muß ich bald mit der Fräulein fertig oder selbst verloh- ren seyn. Daher mache ich mich bereit, nebst der Lady Elisabeth und meiner Base Montague, in einer Kutsche mit vier Pferden oder einem Gespann, meiner Geliebten aufzuwarten: denn die Lady Elisabeth wird niemals um aller Welt willen mit zween Pferden ausfahren; wenn es auch nur auf zwo oder drey Meilen weit gehen sollte. Dieß ist ein sehr bekanntes Stück von ihrer Gemüthsart.
Aber
Derſechs und dreyßigſte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Nunmehr muͤſſen ſich meine Kuͤnſte vermehren, und meine Beſchaͤfftigung, dir davon zu ſchreiben, bald zum Ende kommen. Denn da ich nun den Trauſchein ausgewirket habe, und Frau Townſend mit ihren Schiffknechten naͤchſt- kuͤnftigen Mitwochen oder Donnerſtag zu Hamp- ſtead anlangen wird, auch vielleicht noch ein Brief oder Bothe von der Fraͤulein Howe kom- men kann, auf die Erzaͤhlung des Bauren von der Unpaͤßlichkeit der Fraͤulein Harlowe nachzu- fragen, wie ſie ſich befinde, und ihre Verwunde- rung zu entdecken, daß ſie keine Antwort auf den Brief wegen ihrer Flucht erhalten hat: ſo muß ich bald mit der Fraͤulein fertig oder ſelbſt verloh- ren ſeyn. Daher mache ich mich bereit, nebſt der Lady Eliſabeth und meiner Baſe Montague, in einer Kutſche mit vier Pferden oder einem Geſpann, meiner Geliebten aufzuwarten: denn die Lady Eliſabeth wird niemals um aller Welt willen mit zween Pferden ausfahren; wenn es auch nur auf zwo oder drey Meilen weit gehen ſollte. Dieß iſt ein ſehr bekanntes Stuͤck von ihrer Gemuͤthsart.
Aber
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Derſechs und dreyßigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Nunmehr muͤſſen ſich meine Kuͤnſte vermehren,
und meine Beſchaͤfftigung, dir davon zu
ſchreiben, bald zum Ende kommen. Denn da
ich nun den Trauſchein ausgewirket habe, und
Frau Townſend mit ihren Schiffknechten naͤchſt-
kuͤnftigen Mitwochen oder Donnerſtag zu Hamp-
ſtead anlangen wird, auch vielleicht noch ein
Brief oder Bothe von der Fraͤulein Howe kom-
men kann, auf die Erzaͤhlung des Bauren von
der Unpaͤßlichkeit der Fraͤulein Harlowe nachzu-
fragen, wie ſie ſich befinde, und ihre Verwunde-
rung zu entdecken, daß ſie keine Antwort auf den
Brief wegen ihrer Flucht erhalten hat: ſo muß
ich bald mit der Fraͤulein fertig oder ſelbſt verloh-
ren ſeyn. Daher mache ich mich bereit, nebſt
der Lady Eliſabeth und meiner Baſe Montague,
in einer Kutſche mit vier Pferden oder einem
Geſpann, meiner Geliebten aufzuwarten: denn
die Lady Eliſabeth wird niemals um aller Welt
willen mit zween Pferden ausfahren; wenn es
auch nur auf zwo oder drey Meilen weit gehen
ſollte. Dieß iſt ein ſehr bekanntes Stuͤck von
ihrer Gemuͤthsart.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/572>, abgerufen am 24.11.2024.
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