Borte von silbernen Blumen, von ihrer eignen Arbeit. Charlotte sticket vortrefflich, wie meine Geliebte. Sie ist nicht so reich mit Edelgestei- nen ausgeputzet, als die Lady Elisabeth. Aber ihre Ohrringe und ihr Halsgeschmeide sind recht kostbar und stehen ihr unvergleichlich.
Hannchen, wie du weißt, hat eine gute Far- be, einen schönen Hals und ausnehmend feine Ohren - - Charlotte hat das auch. Sie ist beynahe eben so groß von Person, als Charlotte.
Beyde sind mit den reichesten Spitzen aus- geschmücket, die zu haben gewesen sind.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mich die Edelgesteine, ob gleich nur auf drey Tage, zu leihen kosten.
Dieß liebe Mägdchen wird mich noch halb arm machen. Jedoch siehest du itzo nicht, daß sie nur noch eine kurze Zeit zu regieren hat? Es kann nicht anders seyn. Frau Sinclair hat schon alles bereit gemacht, sie noch einmal aufzu- nehmen.
Da kommen die Frauenzimmer. Jhnen folget Susanne Morrison, eines Pachters Toch- ter, als der Lady Elisabeth Cammerfrau. Sie träget ihre Hände zierlich vor sich, und weiß voll- kommen, wie sie sich verhalten soll.
Wie sehr kommt doch der Putz den Weibern zu statten! sonderlich denen, die von Natur ein
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Borte von ſilbernen Blumen, von ihrer eignen Arbeit. Charlotte ſticket vortrefflich, wie meine Geliebte. Sie iſt nicht ſo reich mit Edelgeſtei- nen ausgeputzet, als die Lady Eliſabeth. Aber ihre Ohrringe und ihr Halsgeſchmeide ſind recht koſtbar und ſtehen ihr unvergleichlich.
Hannchen, wie du weißt, hat eine gute Far- be, einen ſchoͤnen Hals und ausnehmend feine Ohren ‒ ‒ Charlotte hat das auch. Sie iſt beynahe eben ſo groß von Perſon, als Charlotte.
Beyde ſind mit den reicheſten Spitzen aus- geſchmuͤcket, die zu haben geweſen ſind.
Du kannſt dir nicht vorſtellen, wie viel mich die Edelgeſteine, ob gleich nur auf drey Tage, zu leihen koſten.
Dieß liebe Maͤgdchen wird mich noch halb arm machen. Jedoch ſieheſt du itzo nicht, daß ſie nur noch eine kurze Zeit zu regieren hat? Es kann nicht anders ſeyn. Frau Sinclair hat ſchon alles bereit gemacht, ſie noch einmal aufzu- nehmen.
Da kommen die Frauenzimmer. Jhnen folget Suſanne Morriſon, eines Pachters Toch- ter, als der Lady Eliſabeth Cammerfrau. Sie traͤget ihre Haͤnde zierlich vor ſich, und weiß voll- kommen, wie ſie ſich verhalten ſoll.
Wie ſehr kommt doch der Putz den Weibern zu ſtatten! ſonderlich denen, die von Natur ein
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Borte von ſilbernen Blumen, von ihrer eignen
Arbeit. Charlotte ſticket vortrefflich, wie meine
Geliebte. Sie iſt nicht ſo reich mit Edelgeſtei-
nen ausgeputzet, als die Lady Eliſabeth. Aber
ihre Ohrringe und ihr Halsgeſchmeide ſind recht
koſtbar und ſtehen ihr unvergleichlich.
Hannchen, wie du weißt, hat eine gute Far-
be, einen ſchoͤnen Hals und ausnehmend feine
Ohren ‒ ‒ Charlotte hat das auch. Sie iſt
beynahe eben ſo groß von Perſon, als Charlotte.
Beyde ſind mit den reicheſten Spitzen aus-
geſchmuͤcket, die zu haben geweſen ſind.
Du kannſt dir nicht vorſtellen, wie viel mich
die Edelgeſteine, ob gleich nur auf drey Tage, zu
leihen koſten.
Dieß liebe Maͤgdchen wird mich noch halb
arm machen. Jedoch ſieheſt du itzo nicht, daß
ſie nur noch eine kurze Zeit zu regieren hat? Es
kann nicht anders ſeyn. Frau Sinclair hat
ſchon alles bereit gemacht, ſie noch einmal aufzu-
nehmen.
Da kommen die Frauenzimmer. Jhnen
folget Suſanne Morriſon, eines Pachters Toch-
ter, als der Lady Eliſabeth Cammerfrau. Sie
traͤget ihre Haͤnde zierlich vor ſich, und weiß voll-
kommen, wie ſie ſich verhalten ſoll.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/575>, abgerufen am 24.11.2024.
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