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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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Gegenwärtiges wird Jhnen morgen zu Händen
kommen. Vielleicht mag man mit des Zeit zu-
geben, daß Sie einen Theil von Threm Gut be-
kommen, wenn Sie erst ein wenig mehr für Jhr
Vergehen gefühlet haben. Jhr Onkel Johann,
dem Sie so übermüthig geantwortet, und dem
von Jhrem Großvater die Vollziehung seines
letzten Willens für Sie aufgetragen ist, will
nicht, daß Sie ganz verlassen seyn sollen. Al-
lein wir hoffen, daß nicht alles wahr sey, was
wir von Jhnen hören.
- - Nehmen Sie sich
nur in Acht, ich rathe es Jhnen, daß, so arg
Sie es auch schon gemacht haben, Sie es nicht
noch ärger machen: wo es möglich ist, ärger
zu handeln. Machen Sie sich den Wink zu
Nutze.



Der hundert und vierzehnte Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Herrn Anton
Harlowe.

Hochgeehrter Herr.

Es ist mir sehr leid, daß ich übermüthig an
meinen Onkel geschrieben habe. Meine
Absicht ist inzwischen nicht gewesen, übermüthig
zu schreiben. Leute, die zum Unglück noch nicht
gewöhnt
sind, mögen sich allzu leicht ungedul-
tig machen lassen.

Der


Gegenwaͤrtiges wird Jhnen morgen zu Haͤnden
kommen. Vielleicht mag man mit des Zeit zu-
geben, daß Sie einen Theil von Threm Gut be-
kommen, wenn Sie erſt ein wenig mehr fuͤr Jhr
Vergehen gefuͤhlet haben. Jhr Onkel Johann,
dem Sie ſo uͤbermuͤthig geantwortet, und dem
von Jhrem Großvater die Vollziehung ſeines
letzten Willens fuͤr Sie aufgetragen iſt, will
nicht, daß Sie ganz verlaſſen ſeyn ſollen. Al-
lein wir hoffen, daß nicht alles wahr ſey, was
wir von Jhnen hoͤren.
‒ ‒ Nehmen Sie ſich
nur in Acht, ich rathe es Jhnen, daß, ſo arg
Sie es auch ſchon gemacht haben, Sie es nicht
noch aͤrger machen: wo es moͤglich iſt, aͤrger
zu handeln. Machen Sie ſich den Wink zu
Nutze.



Der hundert und vierzehnte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Herrn Anton
Harlowe.

Hochgeehrter Herr.

Es iſt mir ſehr leid, daß ich uͤbermuͤthig an
meinen Onkel geſchrieben habe. Meine
Abſicht iſt inzwiſchen nicht geweſen, uͤbermuͤthig
zu ſchreiben. Leute, die zum Ungluͤck noch nicht
gewoͤhnt
ſind, moͤgen ſich allzu leicht ungedul-
tig machen laſſen.

Der
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[749/0755] Gegenwaͤrtiges wird Jhnen morgen zu Haͤnden kommen. Vielleicht mag man mit des Zeit zu- geben, daß Sie einen Theil von Threm Gut be- kommen, wenn Sie erſt ein wenig mehr fuͤr Jhr Vergehen gefuͤhlet haben. Jhr Onkel Johann, dem Sie ſo uͤbermuͤthig geantwortet, und dem von Jhrem Großvater die Vollziehung ſeines letzten Willens fuͤr Sie aufgetragen iſt, will nicht, daß Sie ganz verlaſſen ſeyn ſollen. Al- lein wir hoffen, daß nicht alles wahr ſey, was wir von Jhnen hoͤren. ‒ ‒ Nehmen Sie ſich nur in Acht, ich rathe es Jhnen, daß, ſo arg Sie es auch ſchon gemacht haben, Sie es nicht noch aͤrger machen: wo es moͤglich iſt, aͤrger zu handeln. Machen Sie ſich den Wink zu Nutze. Der hundert und vierzehnte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Herrn Anton Harlowe. Sonntags, den 13ten Aug. Hochgeehrter Herr. Es iſt mir ſehr leid, daß ich uͤbermuͤthig an meinen Onkel geſchrieben habe. Meine Abſicht iſt inzwiſchen nicht geweſen, uͤbermuͤthig zu ſchreiben. Leute, die zum Ungluͤck noch nicht gewoͤhnt ſind, moͤgen ſich allzu leicht ungedul- tig machen laſſen. Der

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/755>, abgerufen am 22.11.2024.