lieber Mowbray, laßt uns allein. Euch geht wirklich diese Sache nichts an: und wo ihr mein Freund seyd, so bitte ich euch, den Herrn Obristen um Verzeihung zu ersuchen, daß ihr euch auf eine solche Art, als ihr gethan, eingemischt habet.
Mowbr. Gut, gut, Robert: du sollst in dieser Sache freye Hände haben, sie auszumachen. Jch weiß daß ich nichts dabey zu thun habe - - Und Herr Obrist; hiebey reckte er seine Hand zu ihm aus; ich überlasse sie einem Manne, der seine eigne Sache so gut, als irgend einer in Eng- land, zu vertheidigen weiß.
Obr. Der auf des Lords M. Bitten Mowbrayens Hand annahm. Sie haben nicht nöthig, Herr Mowbray, mir das zu sagen. Jch zweifele gar nicht an Herrn Lovelacens Ge- schicklichkeit, seine eigne Sache zu vertheidigen, wenn es eine Sache wäre, die sich vertheidigen ließe. Und, Herr Lovelace, erlauben sie es mir zu sagen, ich erstaune, wenn ich gedenke, daß ein herzhafter und ein edelmüthiger Mann, wie sie sich in zwoen oder dreyen Proben gezeiget haben, welche sie in meiner kurzen Bekanntschaft mit ih- nen gegeben, im Stande seyn sollte, so zu handeln, wie sie gegen das vortrefflichste Frauenzimmer un- ter dem ganzen schönen Geschlechte gehandelt haben.
Lord M. Es mag seyn; aber, meine Herren, da Herr Mowbray itzo weg ist, und sie beyde Proben genug von Herzhaftigkeit und Muth ge- geben haben: so muß ich sie bitten, sich freund-
schaftlich
lieber Mowbray, laßt uns allein. Euch geht wirklich dieſe Sache nichts an: und wo ihr mein Freund ſeyd, ſo bitte ich euch, den Herrn Obriſten um Verzeihung zu erſuchen, daß ihr euch auf eine ſolche Art, als ihr gethan, eingemiſcht habet.
Mowbr. Gut, gut, Robert: du ſollſt in dieſer Sache freye Haͤnde haben, ſie auszumachen. Jch weiß daß ich nichts dabey zu thun habe ‒ ‒ Und Herr Obriſt; hiebey reckte er ſeine Hand zu ihm aus; ich uͤberlaſſe ſie einem Manne, der ſeine eigne Sache ſo gut, als irgend einer in Eng- land, zu vertheidigen weiß.
Obr. Der auf des Lords M. Bitten Mowbrayens Hand annahm. Sie haben nicht noͤthig, Herr Mowbray, mir das zu ſagen. Jch zweifele gar nicht an Herrn Lovelacens Ge- ſchicklichkeit, ſeine eigne Sache zu vertheidigen, wenn es eine Sache waͤre, die ſich vertheidigen ließe. Und, Herr Lovelace, erlauben ſie es mir zu ſagen, ich erſtaune, wenn ich gedenke, daß ein herzhafter und ein edelmuͤthiger Mann, wie ſie ſich in zwoen oder dreyen Proben gezeiget haben, welche ſie in meiner kurzen Bekanntſchaft mit ih- nen gegeben, im Stande ſeyn ſollte, ſo zu handeln, wie ſie gegen das vortrefflichſte Frauenzimmer un- ter dem ganzen ſchoͤnen Geſchlechte gehandelt haben.
Lord M. Es mag ſeyn; aber, meine Herren, da Herr Mowbray itzo weg iſt, und ſie beyde Proben genug von Herzhaftigkeit und Muth ge- geben haben: ſo muß ich ſie bitten, ſich freund-
ſchaftlich
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[202/0208]
lieber Mowbray, laßt uns allein. Euch geht
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Freund ſeyd, ſo bitte ich euch, den Herrn Obriſten
um Verzeihung zu erſuchen, daß ihr euch auf eine
ſolche Art, als ihr gethan, eingemiſcht habet.
Mowbr. Gut, gut, Robert: du ſollſt in
dieſer Sache freye Haͤnde haben, ſie auszumachen.
Jch weiß daß ich nichts dabey zu thun habe ‒ ‒
Und Herr Obriſt; hiebey reckte er ſeine Hand
zu ihm aus; ich uͤberlaſſe ſie einem Manne, der
ſeine eigne Sache ſo gut, als irgend einer in Eng-
land, zu vertheidigen weiß.
Obr. Der auf des Lords M. Bitten
Mowbrayens Hand annahm. Sie haben
nicht noͤthig, Herr Mowbray, mir das zu ſagen.
Jch zweifele gar nicht an Herrn Lovelacens Ge-
ſchicklichkeit, ſeine eigne Sache zu vertheidigen,
wenn es eine Sache waͤre, die ſich vertheidigen
ließe. Und, Herr Lovelace, erlauben ſie es mir
zu ſagen, ich erſtaune, wenn ich gedenke, daß ein
herzhafter und ein edelmuͤthiger Mann, wie ſie
ſich in zwoen oder dreyen Proben gezeiget haben,
welche ſie in meiner kurzen Bekanntſchaft mit ih-
nen gegeben, im Stande ſeyn ſollte, ſo zu handeln,
wie ſie gegen das vortrefflichſte Frauenzimmer un-
ter dem ganzen ſchoͤnen Geſchlechte gehandelt
haben.
Lord M. Es mag ſeyn; aber, meine Herren,
da Herr Mowbray itzo weg iſt, und ſie beyde
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/208>, abgerufen am 27.11.2024.
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