Der vier und zwanzigste Brief von Herrn Lovelace. Zur Fortsetzung des vorhergehenden.
Dienstags, Nachmittags, den 29ten Aug.
Jch ging in diesem Theil unserer Unterredung bis auf den Tag zurück, da ich genöthigt ward, zu meinem Lord, in der gefährlichen Krank- heit, welche nach einiger Beysorge seine letzte ge- wesen seyn möchte, hinunter zu kommen.
Jch erzählte dem Obristen "was für ernstli- "che Briefe ich an einen besondern Freund ge- "schrieben hätte, damit ich ihn bewegen möchte, "die Fräulein zu bereden, daß sie einen gewissen "Tag, der zu der geheimen Vollziehung unserer "Heyrath vorgeschlagen war, nicht vorbeygehen "ließe. Jch erzählte ihm, was für Briefe ich "der Sache wegen an sie selbst abgelassen hät- "te" (*). Denn ich war zu meinem Closet ge- gangen und hatte alle die Briefe, und Entwürfe und Abschriften von Briefen, die zu dieser Sa- che gehörten, herunter geholet.
Jch
(*) Man sehe den V Theil, S. 823. 829. 831. 835. 846.
Der vier und zwanzigſte Brief von Herrn Lovelace. Zur Fortſetzung des vorhergehenden.
Dienſtags, Nachmittags, den 29ten Aug.
Jch ging in dieſem Theil unſerer Unterredung bis auf den Tag zuruͤck, da ich genoͤthigt ward, zu meinem Lord, in der gefaͤhrlichen Krank- heit, welche nach einiger Beyſorge ſeine letzte ge- weſen ſeyn moͤchte, hinunter zu kommen.
Jch erzaͤhlte dem Obriſten „was fuͤr ernſtli- „che Briefe ich an einen beſondern Freund ge- „ſchrieben haͤtte, damit ich ihn bewegen moͤchte, „die Fraͤulein zu bereden, daß ſie einen gewiſſen „Tag, der zu der geheimen Vollziehung unſerer „Heyrath vorgeſchlagen war, nicht vorbeygehen „ließe. Jch erzaͤhlte ihm, was fuͤr Briefe ich „der Sache wegen an ſie ſelbſt abgelaſſen haͤt- „te“ (*). Denn ich war zu meinem Cloſet ge- gangen und hatte alle die Briefe, und Entwuͤrfe und Abſchriften von Briefen, die zu dieſer Sa- che gehoͤrten, herunter geholet.
Jch
(*) Man ſehe den V Theil, S. 823. 829. 831. 835. 846.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0218"n="212"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der vier und zwanzigſte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Lovelace.</hi><lb/>
Zur Fortſetzung des vorhergehenden.</head><lb/><dateline><hirendition="#et">Dienſtags, Nachmittags, den<lb/>
29ten Aug.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch ging in dieſem Theil unſerer Unterredung<lb/>
bis auf den Tag zuruͤck, da ich genoͤthigt<lb/>
ward, zu meinem Lord, in der gefaͤhrlichen Krank-<lb/>
heit, welche nach einiger Beyſorge ſeine letzte ge-<lb/>
weſen ſeyn moͤchte, hinunter zu kommen.</p><lb/><p>Jch erzaͤhlte dem Obriſten „was fuͤr ernſtli-<lb/>„che Briefe ich an einen beſondern Freund ge-<lb/>„ſchrieben haͤtte, damit ich ihn bewegen moͤchte,<lb/>„die Fraͤulein zu bereden, daß ſie einen gewiſſen<lb/>„Tag, der zu der geheimen Vollziehung unſerer<lb/>„Heyrath vorgeſchlagen war, nicht vorbeygehen<lb/>„ließe. Jch erzaͤhlte ihm, was fuͤr Briefe ich<lb/>„der Sache wegen an ſie ſelbſt abgelaſſen haͤt-<lb/>„te“<noteplace="foot"n="(*)">Man ſehe den <hirendition="#aq">V</hi> Theil, S. 823. 829. 831.<lb/>
835. 846.</note>. Denn ich war zu meinem Cloſet ge-<lb/>
gangen und hatte alle die Briefe, und Entwuͤrfe<lb/>
und Abſchriften von Briefen, die zu dieſer Sa-<lb/>
che gehoͤrten, herunter geholet.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[212/0218]
Der vier und zwanzigſte Brief
von
Herrn Lovelace.
Zur Fortſetzung des vorhergehenden.
Dienſtags, Nachmittags, den
29ten Aug.
Jch ging in dieſem Theil unſerer Unterredung
bis auf den Tag zuruͤck, da ich genoͤthigt
ward, zu meinem Lord, in der gefaͤhrlichen Krank-
heit, welche nach einiger Beyſorge ſeine letzte ge-
weſen ſeyn moͤchte, hinunter zu kommen.
Jch erzaͤhlte dem Obriſten „was fuͤr ernſtli-
„che Briefe ich an einen beſondern Freund ge-
„ſchrieben haͤtte, damit ich ihn bewegen moͤchte,
„die Fraͤulein zu bereden, daß ſie einen gewiſſen
„Tag, der zu der geheimen Vollziehung unſerer
„Heyrath vorgeſchlagen war, nicht vorbeygehen
„ließe. Jch erzaͤhlte ihm, was fuͤr Briefe ich
„der Sache wegen an ſie ſelbſt abgelaſſen haͤt-
„te“ (*). Denn ich war zu meinem Cloſet ge-
gangen und hatte alle die Briefe, und Entwuͤrfe
und Abſchriften von Briefen, die zu dieſer Sa-
che gehoͤrten, herunter geholet.
Jch
(*) Man ſehe den V Theil, S. 823. 829. 831.
835. 846.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/218>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.