suchen, daß er Sie nicht verfolge; von der Buß- unterredung Jhrer Tante Hervey mit der Fr. Norton; von der wieder erneuerten Bewerbung des Herrn Wyerley; von Jhren guten Lehren zu Hickmanns Vortheil, die so vielen Beyfall ver- dienen, wenn der Mann nur mehr verdiente, als er wirklich verdienet - - Jn der That bin ich eben itzo mit ihm unzufrieden, und bin es schon seit zween Tagen gewesen; - - von dem Wan- derungsvorschlage Jhrer Schwester; - - und von zwanzig und abermal zwanzig andern Dingen: - - allein ich werde genöthigt, abzubrechen, um meinen beyden Basen Spilsworth, und meiner Base Herbert aufzuwarten, die wegen der Unpäß- lichkeit meiner Mutter einen Besuch bey uns ab- zulegen gekommen sind. - - Jch will daher diese Briefschaften durch Rogers absenden: und wo meine Mutter bald gesund wird, wie ich hoffe; so habe ich mir vorgenommen, Sie zu London zu sehen, und Jhnen alles, was ich itzo auf dem Her- zen habe, zu sagen; insonderheit aber, wenn ich zugleich meine Seele mit der Jhrigen vereinige, wie sehr ich sey und beständig seyn werde, meine liebste werthe Freundinn,
Jhre ergebene Anna Howe.
Der
Lassen Sie Rogers ja eine Zeile bringen, ich bitte Sie. Jch gedachte ihn diesen Nachmittag weg- zuschicken: er kann aber nicht eher als morgen ganz frühe von Hause kommen. Jch kann nicht aussprechen, wie sehr mich Jhre wan- kelhafte Zeilen und Jhr Beschluß schmerzen!
ſuchen, daß er Sie nicht verfolge; von der Buß- unterredung Jhrer Tante Hervey mit der Fr. Norton; von der wieder erneuerten Bewerbung des Herrn Wyerley; von Jhren guten Lehren zu Hickmanns Vortheil, die ſo vielen Beyfall ver- dienen, wenn der Mann nur mehr verdiente, als er wirklich verdienet ‒ ‒ Jn der That bin ich eben itzo mit ihm unzufrieden, und bin es ſchon ſeit zween Tagen geweſen; ‒ ‒ von dem Wan- derungsvorſchlage Jhrer Schweſter; ‒ ‒ und von zwanzig und abermal zwanzig andern Dingen: ‒ ‒ allein ich werde genoͤthigt, abzubrechen, um meinen beyden Baſen Spilsworth, und meiner Baſe Herbert aufzuwarten, die wegen der Unpaͤß- lichkeit meiner Mutter einen Beſuch bey uns ab- zulegen gekommen ſind. ‒ ‒ Jch will daher dieſe Briefſchaften durch Rogers abſenden: und wo meine Mutter bald geſund wird, wie ich hoffe; ſo habe ich mir vorgenommen, Sie zu London zu ſehen, und Jhnen alles, was ich itzo auf dem Her- zen habe, zu ſagen; inſonderheit aber, wenn ich zugleich meine Seele mit der Jhrigen vereinige, wie ſehr ich ſey und beſtaͤndig ſeyn werde, meine liebſte werthe Freundinn,
Jhre ergebene Anna Howe.
Der
Laſſen Sie Rogers ja eine Zeile bringen, ich bitte Sie. Jch gedachte ihn dieſen Nachmittag weg- zuſchicken: er kann aber nicht eher als morgen ganz fruͤhe von Hauſe kommen. Jch kann nicht ausſprechen, wie ſehr mich Jhre wan- kelhafte Zeilen und Jhr Beſchluß ſchmerzen!
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ſuchen, daß er Sie nicht verfolge; von der Buß-
unterredung Jhrer Tante Hervey mit der Fr.
Norton; von der wieder erneuerten Bewerbung
des Herrn Wyerley; von Jhren guten Lehren zu
Hickmanns Vortheil, die ſo vielen Beyfall ver-
dienen, wenn der Mann nur mehr verdiente, als
er wirklich verdienet ‒ ‒ Jn der That bin ich
eben itzo mit ihm unzufrieden, und bin es ſchon
ſeit zween Tagen geweſen; ‒ ‒ von dem Wan-
derungsvorſchlage Jhrer Schweſter; ‒ ‒ und von
zwanzig und abermal zwanzig andern Dingen:
‒ ‒ allein ich werde genoͤthigt, abzubrechen, um
meinen beyden Baſen Spilsworth, und meiner
Baſe Herbert aufzuwarten, die wegen der Unpaͤß-
lichkeit meiner Mutter einen Beſuch bey uns ab-
zulegen gekommen ſind. ‒ ‒ Jch will daher dieſe
Briefſchaften durch Rogers abſenden: und wo
meine Mutter bald geſund wird, wie ich hoffe;
ſo habe ich mir vorgenommen, Sie zu London zu
ſehen, und Jhnen alles, was ich itzo auf dem Her-
zen habe, zu ſagen; inſonderheit aber, wenn ich
zugleich meine Seele mit der Jhrigen vereinige,
wie ſehr ich ſey und beſtaͤndig ſeyn werde, meine
liebſte werthe Freundinn,
Jhre ergebene
Anna Howe.
Der
Laſſen Sie Rogers ja eine Zeile bringen, ich bitte
Sie. Jch gedachte ihn dieſen Nachmittag weg-
zuſchicken: er kann aber nicht eher als morgen
ganz fruͤhe von Hauſe kommen.
Jch kann nicht ausſprechen, wie ſehr mich Jhre wan-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/312>, abgerufen am 22.11.2024.
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