Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite



gen, was ihr von des armen Beltons Tode ge-
sehen habt; wegen der Raserey unsers Freundes
Lovelace, und der Veranlassung dazu; und wegen
des erschrecklichen Zustandes, in welchem die gott-
lose Sinclair lieget; auf das ernstlichste zu beschwö-
ren, daß ihr alsobald eine andere Lebensart an-
fanget. Jch meines Theils bin fest entschlossen,
Euer Vorsatz mag seyn, wie er will, mich des
Raths selbst zu bedienen, den ich gebe.

Das bezeuget

J. Belford.


Der acht und siebzigste Brief
von
Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.

O Lovelace! Jch habe von der gottlosen Sin-
clair einen traurigen Aufzug zu schildern,
der, wo ich es recht mache, dich zum reiflichen
Nachsinnen bringen wird: oder es kann nichts
dazu hinlänglich seyn. Jch will ihn ordentlich
vorstellen, und zwar in meiner gewöhnlichen Hand,
damit deine Brüder eben so wohl, als du selbst,
im Stande seyn mögen, es zu lesen.

Als ich meinen vorigen Brief geschrieben hat-
te: so wußte ich nicht, was ich mit mir selbst ma-
chen sollte. Jch erinnerte mich des angenehmen
und lehrreichen Umganges, den ich nun auf bestän-
dig verlohren hatte, und wünschte mir denselben

ver-



gen, was ihr von des armen Beltons Tode ge-
ſehen habt; wegen der Raſerey unſers Freundes
Lovelace, und der Veranlaſſung dazu; und wegen
des erſchrecklichen Zuſtandes, in welchem die gott-
loſe Sinclair lieget; auf das ernſtlichſte zu beſchwoͤ-
ren, daß ihr alſobald eine andere Lebensart an-
fanget. Jch meines Theils bin feſt entſchloſſen,
Euer Vorſatz mag ſeyn, wie er will, mich des
Raths ſelbſt zu bedienen, den ich gebe.

Das bezeuget

J. Belford.


Der acht und ſiebzigſte Brief
von
Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.

O Lovelace! Jch habe von der gottloſen Sin-
clair einen traurigen Aufzug zu ſchildern,
der, wo ich es recht mache, dich zum reiflichen
Nachſinnen bringen wird: oder es kann nichts
dazu hinlaͤnglich ſeyn. Jch will ihn ordentlich
vorſtellen, und zwar in meiner gewoͤhnlichen Hand,
damit deine Bruͤder eben ſo wohl, als du ſelbſt,
im Stande ſeyn moͤgen, es zu leſen.

Als ich meinen vorigen Brief geſchrieben hat-
te: ſo wußte ich nicht, was ich mit mir ſelbſt ma-
chen ſollte. Jch erinnerte mich des angenehmen
und lehrreichen Umganges, den ich nun auf beſtaͤn-
dig verlohren hatte, und wuͤnſchte mir denſelben

ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0544" n="538"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
gen, was ihr von des armen Beltons Tode ge-<lb/>
&#x017F;ehen habt; wegen der Ra&#x017F;erey un&#x017F;ers Freundes<lb/>
Lovelace, und der Veranla&#x017F;&#x017F;ung dazu; und wegen<lb/>
des er&#x017F;chrecklichen Zu&#x017F;tandes, in welchem die gott-<lb/>
lo&#x017F;e Sinclair lieget; auf das ern&#x017F;tlich&#x017F;te zu be&#x017F;chwo&#x0364;-<lb/>
ren, daß ihr al&#x017F;obald eine andere Lebensart an-<lb/>
fanget. Jch meines Theils bin fe&#x017F;t ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
Euer Vor&#x017F;atz mag &#x017F;eyn, wie er will, mich des<lb/>
Raths &#x017F;elb&#x017F;t zu bedienen, den ich gebe.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Das bezeuget</hi> </p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">J. Belford.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der acht und &#x017F;iebzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi> Lovelace! Jch habe von der gottlo&#x017F;en Sin-<lb/>
clair einen traurigen Aufzug zu &#x017F;childern,<lb/>
der, wo ich es recht mache, dich zum reiflichen<lb/>
Nach&#x017F;innen bringen wird: oder es kann nichts<lb/>
dazu hinla&#x0364;nglich &#x017F;eyn. Jch will ihn ordentlich<lb/>
vor&#x017F;tellen, und zwar in meiner gewo&#x0364;hnlichen Hand,<lb/>
damit deine Bru&#x0364;der eben &#x017F;o wohl, als du &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
im Stande &#x017F;eyn mo&#x0364;gen, es zu le&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Als ich meinen vorigen Brief ge&#x017F;chrieben hat-<lb/>
te: &#x017F;o wußte ich nicht, was ich mit mir &#x017F;elb&#x017F;t ma-<lb/>
chen &#x017F;ollte. Jch erinnerte mich des angenehmen<lb/>
und lehrreichen Umganges, den ich nun auf be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig verlohren hatte, und wu&#x0364;n&#x017F;chte mir den&#x017F;elben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[538/0544] gen, was ihr von des armen Beltons Tode ge- ſehen habt; wegen der Raſerey unſers Freundes Lovelace, und der Veranlaſſung dazu; und wegen des erſchrecklichen Zuſtandes, in welchem die gott- loſe Sinclair lieget; auf das ernſtlichſte zu beſchwoͤ- ren, daß ihr alſobald eine andere Lebensart an- fanget. Jch meines Theils bin feſt entſchloſſen, Euer Vorſatz mag ſeyn, wie er will, mich des Raths ſelbſt zu bedienen, den ich gebe. Das bezeuget J. Belford. Der acht und ſiebzigſte Brief von Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace. O Lovelace! Jch habe von der gottloſen Sin- clair einen traurigen Aufzug zu ſchildern, der, wo ich es recht mache, dich zum reiflichen Nachſinnen bringen wird: oder es kann nichts dazu hinlaͤnglich ſeyn. Jch will ihn ordentlich vorſtellen, und zwar in meiner gewoͤhnlichen Hand, damit deine Bruͤder eben ſo wohl, als du ſelbſt, im Stande ſeyn moͤgen, es zu leſen. Als ich meinen vorigen Brief geſchrieben hat- te: ſo wußte ich nicht, was ich mit mir ſelbſt ma- chen ſollte. Jch erinnerte mich des angenehmen und lehrreichen Umganges, den ich nun auf beſtaͤn- dig verlohren hatte, und wuͤnſchte mir denſelben ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/544
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/544>, abgerufen am 22.11.2024.