Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.DIeses/ was obstehet/ ist nicht unmüglich (sagt Torquemada ferner) sintemahl man zu unsern Zeiten einen wunderlichen Handel gewiß erfahren von einem Manne / dessen Ferdinand Loper de Castagnade, der Historienschreiber des Königs in Portugal im 8. Buch seiner Chroniken gedencket. Daselbst sagt er/ als Nugner de Cugne königlicher Stadhalter in Indien gewesen/ sey im Jahr 1536. vor denselben gebracht worden ein Mann/ als eine grosse wunderwürdige Sache: Darüm daß durch grosse Beweisungen und gnugsame Zeugnüsse warhafftig sey dar gethan worden/ daß dieser Mann drey hundert und viertzig Jahr seines Alters erreichet. Derselbe gedachte/ daß er die Stadt/ darinnen er wohnete/ habe ohne Volck gesehen: Welche doch damals/ da er davon redete/ eine der vornehmsten in gantz Italien gegen Morgen war. Er war viermal wieder Jung worden/ hatte die weissen Haare verlassen/ hatte auch wiederüm neue Zähne bekommen. DIeses/ was obstehet/ ist nicht unmüglich (sagt Torquemada ferner) sintemahl man zu unsern Zeiten einen wunderlichen Handel gewiß erfahren von einem Manne / dessen Ferdinand Loper de Castagnade, der Historienschreiber des Königs in Portugal im 8. Buch seiner Chroniken gedencket. Daselbst sagt er/ als Nugner de Cugne königlicher Stadhalter in Indien gewesen/ sey im Jahr 1536. vor denselben gebracht worden ein Mann/ als eine grosse wunderwürdige Sache: Darüm daß durch grosse Beweisungen und gnugsame Zeugnüsse warhafftig sey dar gethan worden/ daß dieser Mann drey hundert und viertzig Jahr seines Alters erreichet. Derselbe gedachte/ daß er die Stadt/ darinnen er wohnete/ habe ohne Volck gesehen: Welche doch damals/ da er davon redete/ eine der vornehmsten in gantz Italien gegen Morgen war. Er war viermal wieder Jung worden/ hatte die weissen Haare verlassen/ hatte auch wiederüm neue Zähne bekommen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0132" n="112"/> <p>DIeses/ was obstehet/ ist nicht unmüglich (sagt Torquemada ferner) sintemahl man zu unsern Zeiten einen wunderlichen Handel gewiß erfahren von einem Manne / dessen Ferdinand Loper de Castagnade, der Historienschreiber des Königs in Portugal im 8. Buch seiner Chroniken gedencket. Daselbst sagt er/ als Nugner de Cugne königlicher Stadhalter in Indien gewesen/ sey im Jahr 1536. vor denselben gebracht worden ein Mann/ als eine grosse wunderwürdige Sache: Darüm daß durch grosse Beweisungen und gnugsame Zeugnüsse warhafftig sey dar gethan worden/ daß dieser Mann drey hundert und viertzig Jahr seines Alters erreichet.</p> <p>Derselbe gedachte/ daß er die Stadt/ darinnen er wohnete/ habe ohne Volck gesehen: Welche doch damals/ da er davon redete/ eine der vornehmsten in gantz Italien gegen Morgen war.</p> <p>Er war viermal wieder Jung worden/ hatte die weissen Haare verlassen/ hatte auch wiederüm neue Zähne bekommen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0132]
DIeses/ was obstehet/ ist nicht unmüglich (sagt Torquemada ferner) sintemahl man zu unsern Zeiten einen wunderlichen Handel gewiß erfahren von einem Manne / dessen Ferdinand Loper de Castagnade, der Historienschreiber des Königs in Portugal im 8. Buch seiner Chroniken gedencket. Daselbst sagt er/ als Nugner de Cugne königlicher Stadhalter in Indien gewesen/ sey im Jahr 1536. vor denselben gebracht worden ein Mann/ als eine grosse wunderwürdige Sache: Darüm daß durch grosse Beweisungen und gnugsame Zeugnüsse warhafftig sey dar gethan worden/ daß dieser Mann drey hundert und viertzig Jahr seines Alters erreichet.
Derselbe gedachte/ daß er die Stadt/ darinnen er wohnete/ habe ohne Volck gesehen: Welche doch damals/ da er davon redete/ eine der vornehmsten in gantz Italien gegen Morgen war.
Er war viermal wieder Jung worden/ hatte die weissen Haare verlassen/ hatte auch wiederüm neue Zähne bekommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |