Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

über dieses fiel eine grosse Menge Volcks ihm auf den Hals/ also/ daß er auf der Stätte todt bliebe: Und verlohr niemand das Leben/ als er. Alb. Crantz. l. 10. Metropol. Georg. Fabric. lib. 2. Annal. Misniae.

LXXXIX.

Dergleichen.

IM Jahr Christi 1440. war eine Hochzeit zu Quale/ einem Dorffe nahe bey Lübeck / dabey sich viel Männer/ Wetber/ und Jungfrauen befünden/ auch aus der Stadt Lübeck selbsten/ die ihre Hände und Füsse nicht zu Hause vergessen hatten.

Es hatte aber das Feuer die Essen ergriffen/ und bielte sich etliche Stunden verborgen: Daß kein Mensch sich da etwas besorgete.

Denn ein ieder gedachte/ wie er wolte lustig seyn: Andere tantzeten und sprungen.

Aber das Feuer brach eilend aus/ als es schon weit in die Nacht war: Der Boden fieng an zu sincken: Die armen Bancketirer/ Täntzer/ und Täntzerin waren mit Rauch und Feuer ümbgeben/ und befunden sich in einer solchen Confusion/ daß in wenig Stunden hundert und achtzig Männer/ Weiber/ und Jungfrauen ümbkamen.

Der Bräutigam und die Braut entkamen im

über dieses fiel eine grosse Menge Volcks ihm auf den Hals/ also/ daß er auf der Stätte todt bliebe: Und verlohr niemand das Leben/ als er. Alb. Crantz. l. 10. Metropol. Georg. Fabric. lib. 2. Annal. Misniae.

LXXXIX.

Dergleichen.

IM Jahr Christi 1440. war eine Hochzeit zu Quale/ einem Dorffe nahe bey Lübeck / dabey sich viel Männer/ Wetber/ und Jungfrauen befünden/ auch aus der Stadt Lübeck selbsten/ die ihre Hände und Füsse nicht zu Hause vergessen hatten.

Es hatte aber das Feuer die Essen ergriffen/ und bielte sich etliche Stunden verborgen: Daß kein Mensch sich da etwas besorgete.

Denn ein ieder gedachte/ wie er wolte lustig seyn: Andere tantzeten und sprungen.

Aber das Feuer brach eilend aus/ als es schon weit in die Nacht war: Der Boden fieng an zu sincken: Die armen Bancketirer/ Täntzer/ und Täntzerin waren mit Rauch und Feuer ümbgeben/ und befunden sich in einer solchen Confusion/ daß in wenig Stunden hundert und achtzig Männer/ Weiber/ und Jungfrauen ümbkamen.

Der Bräutigam und die Braut entkamen im

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0188" n="168"/>
über dieses fiel eine grosse Menge                      Volcks ihm auf den Hals/ also/ daß er auf der Stätte todt bliebe: Und verlohr                      niemand das Leben/ als er. Alb. Crantz. l. 10. Metropol. Georg. Fabric. lib. 2.                      Annal. Misniae.</p>
        <p>LXXXIX.</p>
        <p>Dergleichen.</p>
        <p>IM Jahr Christi 1440. war eine Hochzeit zu Quale/ einem Dorffe nahe bey Lübeck /                      dabey sich viel Männer/ Wetber/ und Jungfrauen befünden/ auch aus der Stadt                      Lübeck selbsten/ die ihre Hände und Füsse nicht zu Hause vergessen hatten.</p>
        <p>Es hatte aber das Feuer die Essen ergriffen/ und bielte sich etliche Stunden                      verborgen: Daß kein Mensch sich da etwas besorgete.</p>
        <p>Denn ein ieder gedachte/ wie er wolte lustig seyn: Andere tantzeten und                      sprungen.</p>
        <p>Aber das Feuer brach eilend aus/ als es schon weit in die Nacht war: Der Boden                      fieng an zu sincken: Die armen Bancketirer/ Täntzer/ und Täntzerin waren mit                      Rauch und Feuer ümbgeben/ und befunden sich in einer solchen Confusion/ daß in                      wenig Stunden hundert und achtzig Männer/ Weiber/ und Jungfrauen ümbkamen.</p>
        <p>Der Bräutigam und die Braut entkamen im
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0188] über dieses fiel eine grosse Menge Volcks ihm auf den Hals/ also/ daß er auf der Stätte todt bliebe: Und verlohr niemand das Leben/ als er. Alb. Crantz. l. 10. Metropol. Georg. Fabric. lib. 2. Annal. Misniae. LXXXIX. Dergleichen. IM Jahr Christi 1440. war eine Hochzeit zu Quale/ einem Dorffe nahe bey Lübeck / dabey sich viel Männer/ Wetber/ und Jungfrauen befünden/ auch aus der Stadt Lübeck selbsten/ die ihre Hände und Füsse nicht zu Hause vergessen hatten. Es hatte aber das Feuer die Essen ergriffen/ und bielte sich etliche Stunden verborgen: Daß kein Mensch sich da etwas besorgete. Denn ein ieder gedachte/ wie er wolte lustig seyn: Andere tantzeten und sprungen. Aber das Feuer brach eilend aus/ als es schon weit in die Nacht war: Der Boden fieng an zu sincken: Die armen Bancketirer/ Täntzer/ und Täntzerin waren mit Rauch und Feuer ümbgeben/ und befunden sich in einer solchen Confusion/ daß in wenig Stunden hundert und achtzig Männer/ Weiber/ und Jungfrauen ümbkamen. Der Bräutigam und die Braut entkamen im

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/188
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/188>, abgerufen am 19.05.2024.