Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

verschluckete er viel Steine/ die er fand/ und gantze Nüsse/ damit er seinen Bauch aufüllete/ der massen/ daß wenn man darauf griff/ man sie hörete klappern/ als wenn sie in einem Sacke wären.

Darnach gab er das alles wieder durch den Mund: Wusche sie/ und verschlang sie wiederüm/ oder ja andere/ nach dem es denen/ die ihm ein Allmosen gaben / beliebete.

Felix Platerus, Medicus zu Basel/ in suis Observat.

V.

Ein Messer verschlungen.

CAbrol/ des Monsieur Mareschalls d' Anville Wund-Artzt hat mir vor gewiß erzehlet/ daß Franciscus Guillemet/ Barbier zu Sommieres/ einer kleinen Stadt / vier Meillen von Mompelier gelegen/ hätte einen Schäffer geheilet/ welchen die Räuber gezwungen/ ein Messer/ einen halben Schuhe lang/ mit beinernen Schalen/ Daumens dicke/ zu verschlingen: Welches Messer er sechs Monat lang in seinem Leibe getragen/ darvon er treffliche Schmertzen empfand/ die ihn gar dürr und mager machten.

Endlich bekam er ein Geschwür unter dem Bauche/ über den Puden dis: Dar aus eine grosse Menge sehr stinckenden Eyters gieng.

verschluckete er viel Steine/ die er fand/ und gantze Nüsse/ damit er seinen Bauch aufüllete/ der massen/ daß wenn man darauf griff/ man sie hörete klappern/ als wenn sie in einem Sacke wären.

Darnach gab er das alles wieder durch den Mund: Wusche sie/ und verschlang sie wiederüm/ oder ja andere/ nach dem es denen/ die ihm ein Allmosen gaben / beliebete.

Felix Platerus, Medicus zu Basel/ in suis Observat.

V.

Ein Messer verschlungen.

CAbrol/ des Monsieur Mareschalls d' Anville Wund-Artzt hat mir vor gewiß erzehlet/ daß Franciscus Guillemet/ Barbier zu Sommieres/ einer kleinen Stadt / vier Meillen von Mompelier gelegen/ hätte einen Schäffer geheilet/ welchen die Räuber gezwungen/ ein Messer/ einen halben Schuhe lang/ mit beinernen Schalen/ Daumens dicke/ zu verschlingen: Welches Messer er sechs Monat lang in seinem Leibe getragen/ darvon er treffliche Schmertzen empfand/ die ihn gar dürr und mager machten.

Endlich bekam er ein Geschwür unter dem Bauche/ über den Puden dis: Dar aus eine grosse Menge sehr stinckenden Eyters gieng.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0222" n="200"/>
verschluckete er viel Steine/ die er fand/ und gantze Nüsse/ damit er                      seinen Bauch aufüllete/ der massen/ daß wenn man darauf griff/ man sie hörete                      klappern/ als wenn sie in einem Sacke wären.</p>
        <p>Darnach gab er das alles wieder durch den Mund: Wusche sie/ und verschlang sie                      wiederüm/ oder ja andere/ nach dem es denen/ die ihm ein Allmosen gaben /                      beliebete.</p>
        <p>Felix Platerus, Medicus zu Basel/ in suis Observat.</p>
        <p>V.</p>
        <p>Ein Messer verschlungen.</p>
        <p>CAbrol/ des Monsieur Mareschalls d' Anville Wund-Artzt hat mir vor gewiß                      erzehlet/ daß Franciscus Guillemet/ Barbier zu Sommieres/ einer kleinen Stadt                     / vier Meillen von Mompelier gelegen/ hätte einen Schäffer geheilet/ welchen                      die Räuber gezwungen/ ein Messer/ einen halben Schuhe lang/ mit beinernen                      Schalen/ Daumens dicke/ zu verschlingen: Welches Messer er sechs Monat lang in                      seinem Leibe getragen/ darvon er treffliche Schmertzen empfand/ die ihn gar                      dürr und mager machten.</p>
        <p>Endlich bekam er ein Geschwür unter dem Bauche/ über den Puden dis: Dar aus eine                      grosse Menge sehr stinckenden Eyters gieng.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0222] verschluckete er viel Steine/ die er fand/ und gantze Nüsse/ damit er seinen Bauch aufüllete/ der massen/ daß wenn man darauf griff/ man sie hörete klappern/ als wenn sie in einem Sacke wären. Darnach gab er das alles wieder durch den Mund: Wusche sie/ und verschlang sie wiederüm/ oder ja andere/ nach dem es denen/ die ihm ein Allmosen gaben / beliebete. Felix Platerus, Medicus zu Basel/ in suis Observat. V. Ein Messer verschlungen. CAbrol/ des Monsieur Mareschalls d' Anville Wund-Artzt hat mir vor gewiß erzehlet/ daß Franciscus Guillemet/ Barbier zu Sommieres/ einer kleinen Stadt / vier Meillen von Mompelier gelegen/ hätte einen Schäffer geheilet/ welchen die Räuber gezwungen/ ein Messer/ einen halben Schuhe lang/ mit beinernen Schalen/ Daumens dicke/ zu verschlingen: Welches Messer er sechs Monat lang in seinem Leibe getragen/ darvon er treffliche Schmertzen empfand/ die ihn gar dürr und mager machten. Endlich bekam er ein Geschwür unter dem Bauche/ über den Puden dis: Dar aus eine grosse Menge sehr stinckenden Eyters gieng.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/222
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/222>, abgerufen am 04.12.2024.