Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.ES sind (sagt er bey dieser Erzehlung) viel Exempel/ durch welche man kan bestättigen/ daß über die natürlichen und lebhaften Kräfften der Seelen (von welchen man weiß/ daß sie sehr mächtig bey den Schlaffenden sind) auch die animales facultates sehr arbeiten/ ich meine die/ welche unserm Willen unterworffen sind/ und durch Vermittelung der muscalorum geschehen: Als gehen / ümbfassen mit den Händen/ reden. XIX. JOhannes Trithemius/ Abt zu Spanheim/ schreibet in seiner Antwort auf acht Frangen/ die ihm K. Maximilianus der Erste aufgeben/ am Ende der achten Frage / folgende Geschichte: Als ich in meiner Jugend studirete/ trug sichs einsten zu/ daß unser vier in einem Bette beysammen langen: Mein Geselle/ der neben mir lag/ und meines Alters war/ stunde von meiner Seiten auf im Schlaff/ nach seiner Gewohnheit / schlief hart und feste/ hatte die Augen zu: Der Mond war gleich voll/ also daß ich ihn sahe gehen/ als am hellen Tage. ES sind (sagt er bey dieser Erzehlung) viel Exempel/ durch welche man kan bestättigen/ daß über die natürlichen und lebhaften Kräfften der Seelen (von welchen man weiß/ daß sie sehr mächtig bey den Schlaffenden sind) auch die animales facultates sehr arbeiten/ ich meine die/ welche unserm Willen unterworffen sind/ und durch Vermittelung der muscalorum geschehen: Als gehen / ümbfassen mit den Händen/ reden. XIX. JOhannes Trithemius/ Abt zu Spanheim/ schreibet in seiner Antwort auf acht Frangen/ die ihm K. Maximilianus der Erste aufgeben/ am Ende der achten Frage / folgende Geschichte: Als ich in meiner Jugend studirete/ trug sichs einsten zu/ daß unser vier in einem Bette beysammen langen: Mein Geselle/ der neben mir lag/ und meines Alters war/ stunde von meiner Seiten auf im Schlaff/ nach seiner Gewohnheit / schlief hart und feste/ hatte die Augen zu: Der Mond war gleich voll/ also daß ich ihn sahe gehen/ als am hellen Tage. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0232" n="210"/> <p>ES sind (sagt er bey dieser Erzehlung) viel Exempel/ durch welche man kan bestättigen/ daß über die natürlichen und lebhaften Kräfften der Seelen (von welchen man weiß/ daß sie sehr mächtig bey den Schlaffenden sind) auch die animales facultates sehr arbeiten/ ich meine die/ welche unserm Willen unterworffen sind/ und durch Vermittelung der muscalorum geschehen: Als gehen / ümbfassen mit den Händen/ reden.</p> <p>XIX.</p> <p>JOhannes Trithemius/ Abt zu Spanheim/ schreibet in seiner Antwort auf acht Frangen/ die ihm K. Maximilianus der Erste aufgeben/ am Ende der achten Frage / folgende Geschichte:</p> <p>Als ich in meiner Jugend studirete/ trug sichs einsten zu/ daß unser vier in einem Bette beysammen langen: Mein Geselle/ der neben mir lag/ und meines Alters war/ stunde von meiner Seiten auf im Schlaff/ nach seiner Gewohnheit / schlief hart und feste/ hatte die Augen zu: Der Mond war gleich voll/ also daß ich ihn sahe gehen/ als am hellen Tage.</p> </div> </body> </text> </TEI> [210/0232]
ES sind (sagt er bey dieser Erzehlung) viel Exempel/ durch welche man kan bestättigen/ daß über die natürlichen und lebhaften Kräfften der Seelen (von welchen man weiß/ daß sie sehr mächtig bey den Schlaffenden sind) auch die animales facultates sehr arbeiten/ ich meine die/ welche unserm Willen unterworffen sind/ und durch Vermittelung der muscalorum geschehen: Als gehen / ümbfassen mit den Händen/ reden.
XIX.
JOhannes Trithemius/ Abt zu Spanheim/ schreibet in seiner Antwort auf acht Frangen/ die ihm K. Maximilianus der Erste aufgeben/ am Ende der achten Frage / folgende Geschichte:
Als ich in meiner Jugend studirete/ trug sichs einsten zu/ daß unser vier in einem Bette beysammen langen: Mein Geselle/ der neben mir lag/ und meines Alters war/ stunde von meiner Seiten auf im Schlaff/ nach seiner Gewohnheit / schlief hart und feste/ hatte die Augen zu: Der Mond war gleich voll/ also daß ich ihn sahe gehen/ als am hellen Tage.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/232 |
Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/232>, abgerufen am 18.07.2024. |