Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

Welches ich auch her nachmahls offt an ihr sahe/ als ich sie an einem Bruche heilen muste/ den sie davon hernach mahls immer behielt/ weil sie entweder nicht wohl war gehefftet worden/ oder weil sie sich gar zu geschwinde ausgemachet hatte.

Und ist hier in acht zu nehmen/ daß dieser Barbi[unleserliches Material]er nicht wuste/ was musculi oder peritonaeum wäre: Sondern verrichtete diesen Handel/ als wenn er ein Geschwür durchsteche/ oder mit einem Vorschneide-Messer ein Stück Fleisch abschnitte: Wie Mauritius Cordus in seinem Commentario über Hippocratem von der Weiber Kranckheiten l. 1. text. 11. dieses anmercket.

Als etwa in anderthalb Jahren hernach ihr Mann verstorben: Freyete sie wieder Peter Chanelon/ ward schwanger/ und gebahr natürlicher Weise eine Tochter / und wohnet itzo zu Natzgeville: An welchem Orte noch viel Zeugen diesel Spectakesl verhanden sind. Ibidem.

LVIII.

ZU Vry in Biere/ bey Fontainebleau/ zwey Frantzösische Meilen von Nemours/ war ein Weib/ mit Nahmen Colette Beranger/ ihr Mann hieß Simon de la Garde, dieselbe giengschon über den zehenden Monat schwanger: Und weil

Welches ich auch her nachmahls offt an ihr sahe/ als ich sie an einem Bruche heilen muste/ den sie davon hernach mahls immer behielt/ weil sie entweder nicht wohl war gehefftet worden/ oder weil sie sich gar zu geschwinde ausgemachet hatte.

Und ist hier in acht zu nehmen/ daß dieser Barbi[unleserliches Material]er nicht wuste/ was musculi oder peritonaeum wäre: Sondern verrichtete diesen Handel/ als wenn er ein Geschwür durchsteche/ oder mit einem Vorschneide-Messer ein Stück Fleisch abschnitte: Wie Mauritius Cordus in seinem Commentario über Hippocratem von der Weiber Kranckheiten l. 1. text. 11. dieses anmercket.

Als etwa in anderthalb Jahren hernach ihr Mann verstorben: Freyete sie wieder Peter Chanelon/ ward schwanger/ und gebahr natürlicher Weise eine Tochter / und wohnet itzo zu Natzgeville: An welchem Orte noch viel Zeugen diesel Spectakesl verhanden sind. Ibidem.

LVIII.

ZU Vry in Biere/ bey Fontainebleau/ zwey Frantzösische Meilen von Nemours/ war ein Weib/ mit Nahmen Colette Beranger/ ihr Mann hieß Simon de la Garde, dieselbe giengschon über den zehenden Monat schwanger: Und weil

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0268" n="246"/>
        <p>Welches ich auch her nachmahls offt an ihr sahe/ als ich sie an einem Bruche                      heilen muste/ den sie davon hernach mahls immer behielt/ weil sie entweder                      nicht wohl war gehefftet worden/ oder weil sie sich gar zu geschwinde                      ausgemachet hatte.</p>
        <p>Und ist hier in acht zu nehmen/ daß dieser Barbi<gap reason="illegible"/>er nicht wuste/ was musculi                      oder peritonaeum wäre: Sondern verrichtete diesen Handel/ als wenn er ein                      Geschwür durchsteche/ oder mit einem Vorschneide-Messer ein Stück Fleisch                      abschnitte: Wie Mauritius Cordus in seinem Commentario über Hippocratem von der                      Weiber Kranckheiten l. 1. text. 11. dieses anmercket.</p>
        <p>Als etwa in anderthalb Jahren hernach ihr Mann verstorben: Freyete sie wieder                      Peter Chanelon/ ward schwanger/ und gebahr natürlicher Weise eine Tochter /                      und wohnet itzo zu Natzgeville: An welchem Orte noch viel Zeugen diesel                      Spectakesl verhanden sind. Ibidem.</p>
        <p>LVIII.</p>
        <p>ZU Vry in Biere/ bey Fontainebleau/ zwey Frantzösische Meilen von Nemours/ war                      ein Weib/ mit Nahmen Colette Beranger/ ihr Mann hieß Simon de la Garde,                      dieselbe giengschon über den zehenden Monat schwanger: Und weil
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0268] Welches ich auch her nachmahls offt an ihr sahe/ als ich sie an einem Bruche heilen muste/ den sie davon hernach mahls immer behielt/ weil sie entweder nicht wohl war gehefftet worden/ oder weil sie sich gar zu geschwinde ausgemachet hatte. Und ist hier in acht zu nehmen/ daß dieser Barbi_ er nicht wuste/ was musculi oder peritonaeum wäre: Sondern verrichtete diesen Handel/ als wenn er ein Geschwür durchsteche/ oder mit einem Vorschneide-Messer ein Stück Fleisch abschnitte: Wie Mauritius Cordus in seinem Commentario über Hippocratem von der Weiber Kranckheiten l. 1. text. 11. dieses anmercket. Als etwa in anderthalb Jahren hernach ihr Mann verstorben: Freyete sie wieder Peter Chanelon/ ward schwanger/ und gebahr natürlicher Weise eine Tochter / und wohnet itzo zu Natzgeville: An welchem Orte noch viel Zeugen diesel Spectakesl verhanden sind. Ibidem. LVIII. ZU Vry in Biere/ bey Fontainebleau/ zwey Frantzösische Meilen von Nemours/ war ein Weib/ mit Nahmen Colette Beranger/ ihr Mann hieß Simon de la Garde, dieselbe giengschon über den zehenden Monat schwanger: Und weil

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/268
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/268>, abgerufen am 02.06.2024.