Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.bey Herausziehung des Kindes sehr grosse schmertzen empfande: Denn weil die Gebähr mutter nicht das Kind von sich geben kunte (wegen der engen Eröffnung) folgete sie dem Zug des Kindes/ als wenn sie selber solte heraus gerissen werden. Dieselben Schmertzen aber höreten auf/ so bald das Kind/ und das andere folgend heraus kommen. Nach den ordentlichen Entladungen ihrer Kindesschmertzen (welche so wol kamen / als wenn sie natürlicher Weise gelegen) stunde sie in kurtzer Zeit wiederüm auf / und hatte ihre gewöhnliche Mondenzeit nach verflossenen fünf Wochen: Und bald darauf befand sie sich schwanger/ nehmlich zu Ende des Mayen: Und weil sie noch in frischem Gedächtnüß hatte/ wie es ihr ergangen/ war sie sehr bekümmert / wie es künfftig mit ihr ablauffen möchte. Aber auf vollendete Zeit kam sie natürlicher Weise in die Wochen: Und ob schon das Kind einen Schenckel allein anfänglich heraus steckete (welches ein sehr gefährlicher Anfang der Reise auf solchem Wege ist) dennoch ward derselbe von Wehemutter wieder zu rücke getrieben / und gieng alles glücklich ab. Nach dieser Zeit ward sie wieder schwanger/ und hatte glückseelige Entbündung: Befand sich auch hernachmahls gar wohl auf. Ibidem. bey Herausziehung des Kindes sehr grosse schmertzen empfande: Denn weil die Gebähr mutter nicht das Kind von sich geben kunte (wegen der engen Eröffnung) folgete sie dem Zug des Kindes/ als wenn sie selber solte heraus gerissen werden. Dieselben Schmertzen aber höreten auf/ so bald das Kind/ und das andere folgend heraus kommen. Nach den ordentlichen Entladungen ihrer Kindesschmertzen (welche so wol kamen / als wenn sie natürlicher Weise gelegen) stunde sie in kurtzer Zeit wiederüm auf / und hatte ihre gewöhnliche Mondenzeit nach verflossenen fünf Wochen: Und bald darauf befand sie sich schwanger/ nehmlich zu Ende des Mayen: Und weil sie noch in frischem Gedächtnüß hatte/ wie es ihr ergangen/ war sie sehr bekümmert / wie es künfftig mit ihr ablauffen möchte. Aber auf vollendete Zeit kam sie natürlicher Weise in die Wochen: Und ob schon das Kind einen Schenckel allein anfänglich heraus steckete (welches ein sehr gefährlicher Anfang der Reise auf solchem Wege ist) dennoch ward derselbe von Wehemutter wieder zu rücke getrieben / und gieng alles glücklich ab. Nach dieser Zeit ward sie wieder schwanger/ und hatte glückseelige Entbündung: Befand sich auch hernachmahls gar wohl auf. Ibidem. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0273" n="251"/> bey Herausziehung des Kindes sehr grosse schmertzen empfande: Denn weil die Gebähr mutter nicht das Kind von sich geben kunte (wegen der engen Eröffnung) folgete sie dem Zug des Kindes/ als wenn sie selber solte heraus gerissen werden.</p> <p>Dieselben Schmertzen aber höreten auf/ so bald das Kind/ und das andere folgend heraus kommen.</p> <p>Nach den ordentlichen Entladungen ihrer Kindesschmertzen (welche so wol kamen / als wenn sie natürlicher Weise gelegen) stunde sie in kurtzer Zeit wiederüm auf / und hatte ihre gewöhnliche Mondenzeit nach verflossenen fünf Wochen: Und bald darauf befand sie sich schwanger/ nehmlich zu Ende des Mayen: Und weil sie noch in frischem Gedächtnüß hatte/ wie es ihr ergangen/ war sie sehr bekümmert / wie es künfftig mit ihr ablauffen möchte. Aber auf vollendete Zeit kam sie natürlicher Weise in die Wochen: Und ob schon das Kind einen Schenckel allein anfänglich heraus steckete (welches ein sehr gefährlicher Anfang der Reise auf solchem Wege ist) dennoch ward derselbe von Wehemutter wieder zu rücke getrieben / und gieng alles glücklich ab.</p> <p>Nach dieser Zeit ward sie wieder schwanger/ und hatte glückseelige Entbündung: Befand sich auch hernachmahls gar wohl auf. Ibidem.</p> </div> </body> </text> </TEI> [251/0273]
bey Herausziehung des Kindes sehr grosse schmertzen empfande: Denn weil die Gebähr mutter nicht das Kind von sich geben kunte (wegen der engen Eröffnung) folgete sie dem Zug des Kindes/ als wenn sie selber solte heraus gerissen werden.
Dieselben Schmertzen aber höreten auf/ so bald das Kind/ und das andere folgend heraus kommen.
Nach den ordentlichen Entladungen ihrer Kindesschmertzen (welche so wol kamen / als wenn sie natürlicher Weise gelegen) stunde sie in kurtzer Zeit wiederüm auf / und hatte ihre gewöhnliche Mondenzeit nach verflossenen fünf Wochen: Und bald darauf befand sie sich schwanger/ nehmlich zu Ende des Mayen: Und weil sie noch in frischem Gedächtnüß hatte/ wie es ihr ergangen/ war sie sehr bekümmert / wie es künfftig mit ihr ablauffen möchte. Aber auf vollendete Zeit kam sie natürlicher Weise in die Wochen: Und ob schon das Kind einen Schenckel allein anfänglich heraus steckete (welches ein sehr gefährlicher Anfang der Reise auf solchem Wege ist) dennoch ward derselbe von Wehemutter wieder zu rücke getrieben / und gieng alles glücklich ab.
Nach dieser Zeit ward sie wieder schwanger/ und hatte glückseelige Entbündung: Befand sich auch hernachmahls gar wohl auf. Ibidem.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/273>, abgerufen am 16.07.2024. |