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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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dachte weder an sich/ noch an ihr Kleines. Der Medicus deckte das Weib auf/ und schauete den Schnitt an/ welcher mit zehen oder zwölf Heften grob hin gehefftet war: Er nahm die Mutter und das Kind so wohl in Acht/ daß alle beyde lang hernach gelebet haben.

Extract aus einem Schreiben Herrn Aliboux geschrieben den 20. Decembris 1585.

LXIII.

UMb das Jahr 1500. war Elisabeth Alespachin/ Jacob Nüfers/ Meisters und Barbirers zu Sigershausen/ einem Dorffe in Schweitzerlande/ Eheweib/ mit ihrem ersten Kinde schwanger.

Als nun ihre Geburtszeit kam/ und sie hesstige Schmetzen fühlete/ ließ sie viel Wehemütter und Barbirer zu ihr Hülffe thäten: Aber es war vergeblich.

Als nun der Mann sein Weib in der eussersten Noht sahe/ sagt er ihr seine Meinung heimlich in ein Ohr: Welche sie dann bewilligte.

Er gieng hin zu dem Amptman zu Frauenfeld/ erzehlete ihm sein Haus-Kreutze/ und seine Berahtschlagung/ wie er seinem Weibe gedächte zu helffen: Und baht ümb Erlaubnüß/ das jenige /

dachte weder an sich/ noch an ihr Kleines. Der Medicus deckte das Weib auf/ und schauete den Schnitt an/ welcher mit zehen oder zwölf Heften grob hin gehefftet war: Er nahm die Mutter und das Kind so wohl in Acht/ daß alle beyde lang hernach gelebet haben.

Extract aus einem Schreiben Herrn Aliboux geschrieben den 20. Decembris 1585.

LXIII.

UMb das Jahr 1500. war Elisabeth Alespachin/ Jacob Nüfers/ Meisters und Barbirers zu Sigershausen/ einem Dorffe in Schweitzerlande/ Eheweib/ mit ihrem ersten Kinde schwanger.

Als nun ihre Geburtszeit kam/ und sie hesstige Schmetzen fühlete/ ließ sie viel Wehemütter und Barbirer zu ihr Hülffe thäten: Aber es war vergeblich.

Als nun der Mann sein Weib in der eussersten Noht sahe/ sagt er ihr seine Meinung heimlich in ein Ohr: Welche sie dann bewilligte.

Er gieng hin zu dem Amptman zu Frauenfeld/ erzehlete ihm sein Haus-Kreutze/ und seine Berahtschlagung/ wie er seinem Weibe gedächte zu helffen: Und baht ümb Erlaubnüß/ das jenige /

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[253/0275] dachte weder an sich/ noch an ihr Kleines. Der Medicus deckte das Weib auf/ und schauete den Schnitt an/ welcher mit zehen oder zwölf Heften grob hin gehefftet war: Er nahm die Mutter und das Kind so wohl in Acht/ daß alle beyde lang hernach gelebet haben. Extract aus einem Schreiben Herrn Aliboux geschrieben den 20. Decembris 1585. LXIII. UMb das Jahr 1500. war Elisabeth Alespachin/ Jacob Nüfers/ Meisters und Barbirers zu Sigershausen/ einem Dorffe in Schweitzerlande/ Eheweib/ mit ihrem ersten Kinde schwanger. Als nun ihre Geburtszeit kam/ und sie hesstige Schmetzen fühlete/ ließ sie viel Wehemütter und Barbirer zu ihr Hülffe thäten: Aber es war vergeblich. Als nun der Mann sein Weib in der eussersten Noht sahe/ sagt er ihr seine Meinung heimlich in ein Ohr: Welche sie dann bewilligte. Er gieng hin zu dem Amptman zu Frauenfeld/ erzehlete ihm sein Haus-Kreutze/ und seine Berahtschlagung/ wie er seinem Weibe gedächte zu helffen: Und baht ümb Erlaubnüß/ das jenige /

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/275>, abgerufen am 25.11.2024.