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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Scheinete also/ als wäre der zwiefache Sosias in Amphithruone Plauti wieder erstanden.

Was noch mehr ist/ so hat man befunden/ daß diese zwey Brüder eben zu einer Zeit/ ob sie gleich von einander abgesondert gewesen/ einerley Begierde und Gedancken auf einerley Vornehmen gehabt haben.

Was noch wunderbahrer/ wann einer sich übel auf befand/ so fühlete der andere ebener Massen dieselbe Empfindung/ und muste seines Bruders Unbäßlichkeit dulden.

Ferner/ da keiner von dem andern nichts wuste/ waren sie alle beyde einer Damoisellen mit Liebe affectioniret/ und zugethan: Hielten einerley Gespräch mit ihr/ wiewohl absonderlich/ und zu unterschiedenen Stunden/ also/ daß es einer den andern nicht wissen ließ.

Die Damoiselle antwortete ihnen/ bald diesem/ meinend/ es wäre der andere / bald dem andern/ der sie caressirete/ unter der Decke ihrer ähnligkeit/ damit sie betrogen wurde.

Scheinete also/ als wäre der zwiefache Sosias in Amphithruone Plauti wieder erstanden.

Was noch mehr ist/ so hat man befunden/ daß diese zwey Brüder eben zu einer Zeit/ ob sie gleich von einander abgesondert gewesen/ einerley Begierde und Gedancken auf einerley Vornehmen gehabt haben.

Was noch wunderbahrer/ wann einer sich übel auf befand/ so fühlete der andere ebener Massen dieselbe Empfindung/ und muste seines Bruders Unbäßlichkeit dulden.

Ferner/ da keiner von dem andern nichts wuste/ waren sie alle beyde einer Damoisellen mit Liebe affectioniret/ und zugethan: Hielten einerley Gespräch mit ihr/ wiewohl absonderlich/ und zu unterschiedenen Stunden/ also/ daß es einer den andern nicht wissen ließ.

Die Damoiselle antwortete ihnen/ bald diesem/ meinend/ es wäre der andere / bald dem andern/ der sie caressirete/ unter der Decke ihrer ähnligkeit/ damit sie betrogen wurde.

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[290/0312] Scheinete also/ als wäre der zwiefache Sosias in Amphithruone Plauti wieder erstanden. Was noch mehr ist/ so hat man befunden/ daß diese zwey Brüder eben zu einer Zeit/ ob sie gleich von einander abgesondert gewesen/ einerley Begierde und Gedancken auf einerley Vornehmen gehabt haben. Was noch wunderbahrer/ wann einer sich übel auf befand/ so fühlete der andere ebener Massen dieselbe Empfindung/ und muste seines Bruders Unbäßlichkeit dulden. Ferner/ da keiner von dem andern nichts wuste/ waren sie alle beyde einer Damoisellen mit Liebe affectioniret/ und zugethan: Hielten einerley Gespräch mit ihr/ wiewohl absonderlich/ und zu unterschiedenen Stunden/ also/ daß es einer den andern nicht wissen ließ. Die Damoiselle antwortete ihnen/ bald diesem/ meinend/ es wäre der andere / bald dem andern/ der sie caressirete/ unter der Decke ihrer ähnligkeit/ damit sie betrogen wurde.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/312>, abgerufen am 22.11.2024.