Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.ANtonius de la Cueva/ ein Spanischer Edelman/ ist/ wegen uns unbekanten Ursachen und auf Zulassung Gottes/ von Gespensten und Gesichten dermassen versuchet und geplaget worden/ daß er endlich/ weil es immer wärete/ alle Furcht verlohren: Wiewohl er nicht unterliesse/ stets ein Licht in seiner Schlaff-Kammer bey sich zu haben. In einer Nacht/ als er in seinem Lager war/ und in einem Buche laß/ hörete er ein Geräusche unter dem Bette/ als wenn es ein Mensch wäre: Und als er nicht wuste/ was es wäre/ sihet er an der einen Seiten des Bettes einen nacketen Arm herfür ragen/ der da aussahe/ als wäre er von einem Mohr: Derselbe ergriff das Licht mit dem Leuchtet/ warf es herunter/ und leschet es aus. Da fühlete der Edelman/ daß der Mohr hinauf stiege/ und sich zu ihm ins Bette legete. Als sie nun einander hatten in die Armen gefasset/ fiengen sie an mit ANtonius de la Cueva/ ein Spanischer Edelman/ ist/ wegen uns unbekanten Ursachen und auf Zulassung Gottes/ von Gespensten und Gesichten dermassen versuchet und geplaget worden/ daß er endlich/ weil es immer wärete/ alle Furcht verlohren: Wiewohl er nicht unterliesse/ stets ein Licht in seiner Schlaff-Kammer bey sich zu haben. In einer Nacht/ als er in seinem Lager war/ und in einem Buche laß/ hörete er ein Geräusche unter dem Bette/ als wenn es ein Mensch wäre: Und als er nicht wuste/ was es wäre/ sihet er an der einen Seiten des Bettes einen nacketen Arm herfür ragen/ der da aussahe/ als wäre er von einem Mohr: Derselbe ergriff das Licht mit dem Leuchtet/ warf es herunter/ und leschet es aus. Da fühlete der Edelman/ daß der Mohr hinauf stiege/ und sich zu ihm ins Bette legete. Als sie nun einander hatten in die Armen gefasset/ fiengen sie an mit <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0385" n="361"/> <p>ANtonius de la Cueva/ ein Spanischer Edelman/ ist/ wegen uns unbekanten Ursachen und auf Zulassung Gottes/ von Gespensten und Gesichten dermassen versuchet und geplaget worden/ daß er endlich/ weil es immer wärete/ alle Furcht verlohren: Wiewohl er nicht unterliesse/ stets ein Licht in seiner Schlaff-Kammer bey sich zu haben.</p> <p>In einer Nacht/ als er in seinem Lager war/ und in einem Buche laß/ hörete er ein Geräusche unter dem Bette/ als wenn es ein Mensch wäre: Und als er nicht wuste/ was es wäre/ sihet er an der einen Seiten des Bettes einen nacketen Arm herfür ragen/ der da aussahe/ als wäre er von einem Mohr: Derselbe ergriff das Licht mit dem Leuchtet/ warf es herunter/ und leschet es aus.</p> <p>Da fühlete der Edelman/ daß der Mohr hinauf stiege/ und sich zu ihm ins Bette legete.</p> <p>Als sie nun einander hatten in die Armen gefasset/ fiengen sie an mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [361/0385]
ANtonius de la Cueva/ ein Spanischer Edelman/ ist/ wegen uns unbekanten Ursachen und auf Zulassung Gottes/ von Gespensten und Gesichten dermassen versuchet und geplaget worden/ daß er endlich/ weil es immer wärete/ alle Furcht verlohren: Wiewohl er nicht unterliesse/ stets ein Licht in seiner Schlaff-Kammer bey sich zu haben.
In einer Nacht/ als er in seinem Lager war/ und in einem Buche laß/ hörete er ein Geräusche unter dem Bette/ als wenn es ein Mensch wäre: Und als er nicht wuste/ was es wäre/ sihet er an der einen Seiten des Bettes einen nacketen Arm herfür ragen/ der da aussahe/ als wäre er von einem Mohr: Derselbe ergriff das Licht mit dem Leuchtet/ warf es herunter/ und leschet es aus.
Da fühlete der Edelman/ daß der Mohr hinauf stiege/ und sich zu ihm ins Bette legete.
Als sie nun einander hatten in die Armen gefasset/ fiengen sie an mit
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