Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Weib sey: Ihr könnet euch nicht loß wircken. Der Chevalieur war in seinem Gemüte hierüber treflich verirret und verwirret / fieng an zu protestiren/ wie dz sie sich selbst betriege/ in dem sie meinete / diß wahr zu seyn: Und als sie darüber zancketen/ zeigete ihm die Damoiselle den Tag der Zusage an/ wie daß sie an einem hohen vornehmen Feste geschehen wäre. Da schwur der Chevalieur/ er wäre deselben Tag/ und drey Wochen zuvor/ und drey Wochen hernach/ nicht in der Stadt gewesen/ und also weder in seinem Hause/ noch in ihrem Hause: Welches ich euch so klar beweisen wil/ sagte er / daß ihr werdet müssen damit zu frieden seyn: Und so euch iemand unter meinem Nahmen betrogen hat/ so kan und soll ich solches nicht entgelten. Damit ihr aber nicht an meinen Worten zweiffeln dürfft/ wil ichs euch gegenwertig wahr machen. Darauf ließ er unverwandten Fusses sieben oder acht Personen in und ausser Weib sey: Ihr könnet euch nicht loß wircken. Der Chevalieur war in seinem Gemüte hierüber treflich verirret und verwirret / fieng an zu protestiren/ wie dz sie sich selbst betriege/ in dem sie meinete / diß wahr zu seyn: Und als sie darüber zancketen/ zeigete ihm die Damoiselle den Tag der Zusage an/ wie daß sie an einem hohen vornehmen Feste geschehen wäre. Da schwur der Chevalieur/ er wäre deselben Tag/ und drey Wochen zuvor/ und drey Wochen hernach/ nicht in der Stadt gewesen/ und also weder in seinem Hause/ noch in ihrem Hause: Welches ich euch so klar beweisen wil/ sagte er / daß ihr werdet müssen damit zu frieden seyn: Und so euch iemand unter meinem Nahmen betrogen hat/ so kan und soll ich solches nicht entgelten. Damit ihr aber nicht an meinen Worten zweiffeln dürfft/ wil ichs euch gegenwertig wahr machen. Darauf ließ er unverwandten Fusses sieben oder acht Personen in und ausser <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0405" n="381"/> Weib sey: Ihr könnet euch nicht loß wircken.</p> <p>Der Chevalieur war in seinem Gemüte hierüber treflich verirret und verwirret / fieng an zu protestiren/ wie dz sie sich selbst betriege/ in dem sie meinete / diß wahr zu seyn: Und als sie darüber zancketen/ zeigete ihm die Damoiselle den Tag der Zusage an/ wie daß sie an einem hohen vornehmen Feste geschehen wäre.</p> <p>Da schwur der Chevalieur/ er wäre deselben Tag/ und drey Wochen zuvor/ und drey Wochen hernach/ nicht in der Stadt gewesen/ und also weder in seinem Hause/ noch in ihrem Hause: Welches ich euch so klar beweisen wil/ sagte er / daß ihr werdet müssen damit zu frieden seyn: Und so euch iemand unter meinem Nahmen betrogen hat/ so kan und soll ich solches nicht entgelten.</p> <p>Damit ihr aber nicht an meinen Worten zweiffeln dürfft/ wil ichs euch gegenwertig wahr machen.</p> <p>Darauf ließ er unverwandten Fusses sieben oder acht Personen in und ausser </p> </div> </body> </text> </TEI> [381/0405]
Weib sey: Ihr könnet euch nicht loß wircken.
Der Chevalieur war in seinem Gemüte hierüber treflich verirret und verwirret / fieng an zu protestiren/ wie dz sie sich selbst betriege/ in dem sie meinete / diß wahr zu seyn: Und als sie darüber zancketen/ zeigete ihm die Damoiselle den Tag der Zusage an/ wie daß sie an einem hohen vornehmen Feste geschehen wäre.
Da schwur der Chevalieur/ er wäre deselben Tag/ und drey Wochen zuvor/ und drey Wochen hernach/ nicht in der Stadt gewesen/ und also weder in seinem Hause/ noch in ihrem Hause: Welches ich euch so klar beweisen wil/ sagte er / daß ihr werdet müssen damit zu frieden seyn: Und so euch iemand unter meinem Nahmen betrogen hat/ so kan und soll ich solches nicht entgelten.
Damit ihr aber nicht an meinen Worten zweiffeln dürfft/ wil ichs euch gegenwertig wahr machen.
Darauf ließ er unverwandten Fusses sieben oder acht Personen in und ausser
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