Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.gen Herrschafften der Welt zu keiner sich wollen wenden/ als zu der Republic von Venedig/ daß sie solten von seines Zustandes Warheit urtheilen. Damit er nun desto mehr Beweißthum vorbrächte/ erzehlete er nach der Ordnung / mit vielen Umbständen/ die Ambassadeurs/ die sie vor dieser Zeit zu ihm abgesendet/ ingleichen die Antworten und Abfertigungen/ die sie hätten erlanget/ wie auch die Difficultäten/ die sich darbey ereignet hätten. Der Raht zu Venedig/ welcher in allen Sachen/ und sonderlich in denen/ die den Staat betreffen/ da mans nicht zweymahl versehen kan/ allezeit mit dem Gewichte und mit der Bley-Wage in der Hand/ sehr behutsam gehet/ ließ die Relationen auffsuchen/ und befand/ daß sie mit dem über einstimmet/ was er von den Gesandschafften zu dem Könige Don Sebastian erzehlete. Er ward mit grosser Klugheit/ Bescheidenheit/ und Nachdencken ümb anderer Händel Zustand befraget: Darauf antwortete er mit solchem unerschrockenem gen Herrschafften der Welt zu keiner sich wollen wenden/ als zu der Republic von Venedig/ daß sie solten von seines Zustandes Warheit urtheilen. Damit er nun desto mehr Beweißthum vorbrächte/ erzehlete er nach der Ordnung / mit vielen Umbständen/ die Ambassadeurs/ die sie vor dieser Zeit zu ihm abgesendet/ ingleichen die Antworten und Abfertigungen/ die sie hätten erlanget/ wie auch die Difficultäten/ die sich darbey ereignet hätten. Der Raht zu Venedig/ welcher in allen Sachen/ und sonderlich in denen/ die den Staat betreffen/ da mans nicht zweymahl versehen kan/ allezeit mit dem Gewichte und mit der Bley-Wage in der Hand/ sehr behutsam gehet/ ließ die Relationen auffsuchen/ und befand/ daß sie mit dem über einstimmet/ was er von den Gesandschafften zu dem Könige Don Sebastian erzehlete. Er ward mit grosser Klugheit/ Bescheidenheit/ und Nachdencken ümb anderer Händel Zustand befraget: Darauf antwortete er mit solchem unerschrockenem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0436" n="412"/> gen Herrschafften der Welt zu keiner sich wollen wenden/ als zu der Republic von Venedig/ daß sie solten von seines Zustandes Warheit urtheilen.</p> <p>Damit er nun desto mehr Beweißthum vorbrächte/ erzehlete er nach der Ordnung / mit vielen Umbständen/ die Ambassadeurs/ die sie vor dieser Zeit zu ihm abgesendet/ ingleichen die Antworten und Abfertigungen/ die sie hätten erlanget/ wie auch die Difficultäten/ die sich darbey ereignet hätten.</p> <p>Der Raht zu Venedig/ welcher in allen Sachen/ und sonderlich in denen/ die den Staat betreffen/ da mans nicht zweymahl versehen kan/ allezeit mit dem Gewichte und mit der Bley-Wage in der Hand/ sehr behutsam gehet/ ließ die Relationen auffsuchen/ und befand/ daß sie mit dem über einstimmet/ was er von den Gesandschafften zu dem Könige Don Sebastian erzehlete.</p> <p>Er ward mit grosser Klugheit/ Bescheidenheit/ und Nachdencken ümb anderer Händel Zustand befraget: Darauf antwortete er mit solchem unerschrockenem </p> </div> </body> </text> </TEI> [412/0436]
gen Herrschafften der Welt zu keiner sich wollen wenden/ als zu der Republic von Venedig/ daß sie solten von seines Zustandes Warheit urtheilen.
Damit er nun desto mehr Beweißthum vorbrächte/ erzehlete er nach der Ordnung / mit vielen Umbständen/ die Ambassadeurs/ die sie vor dieser Zeit zu ihm abgesendet/ ingleichen die Antworten und Abfertigungen/ die sie hätten erlanget/ wie auch die Difficultäten/ die sich darbey ereignet hätten.
Der Raht zu Venedig/ welcher in allen Sachen/ und sonderlich in denen/ die den Staat betreffen/ da mans nicht zweymahl versehen kan/ allezeit mit dem Gewichte und mit der Bley-Wage in der Hand/ sehr behutsam gehet/ ließ die Relationen auffsuchen/ und befand/ daß sie mit dem über einstimmet/ was er von den Gesandschafften zu dem Könige Don Sebastian erzehlete.
Er ward mit grosser Klugheit/ Bescheidenheit/ und Nachdencken ümb anderer Händel Zustand befraget: Darauf antwortete er mit solchem unerschrockenem
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