Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.schreyen/ und zu vermelden/ daß es ihr Vetter Lucidamor wäre. Fleurie legte ihre Lauten von ihr/ und lauffet mit andern ihren Gespielen auch an den Ort. Da aber Cloris sich bemühete/ ihres Vettern Kopf zu recht zu legen/ kömt Lucidamor wieder zu sich selbst: Und so bald er die schöne Fleurie/ von welcher ihm seine Kranckheit kommen war/ vor ihm stehen sihet/ sagte er: Ach GOtt! muß ich dann deswegen sterben/ dieweil ich zu viel gesehen habe? Und als er diß gesagt/ fällt er darauf wieder in eine Ohnmacht. Fleurie verwundert sich über diesen Zustand: Und als sie diesen sehr schönen / mit goldfarben Haaren/ und Lilienweisser Farben gezierten zwantzigjährigen Jüngling recht betrachtete/ kan sie nicht länger da stehen bleiben: Sondern in dem die andern Wasser zum laben holen/ gehet sie auf eine Seiten/ und vergeust da ihre helle Thränen. Als aber Lucidamor endlich wieder zu sich selbst kam/ und so viel schöne Damen ümb sich herüm sahe/ stunde er gantz schreyen/ und zu vermelden/ daß es ihr Vetter Lucidamor wäre. Fleurie legte ihre Lauten von ihr/ und lauffet mit andern ihren Gespielen auch an den Ort. Da aber Cloris sich bemühete/ ihres Vettern Kopf zu recht zu legen/ kömt Lucidamor wieder zu sich selbst: Und so bald er die schöne Fleurie/ von welcher ihm seine Kranckheit kommen war/ vor ihm stehen sihet/ sagte er: Ach GOtt! muß ich dann deswegen sterben/ dieweil ich zu viel gesehen habe? Und als er diß gesagt/ fällt er darauf wieder in eine Ohnmacht. Fleurie verwundert sich über diesen Zustand: Und als sie diesen sehr schönen / mit goldfarben Haaren/ und Lilienweisser Farben gezierten zwantzigjährigen Jüngling recht betrachtete/ kan sie nicht länger da stehen bleiben: Sondern in dem die andern Wasser zum laben holen/ gehet sie auf eine Seiten/ und vergeust da ihre helle Thränen. Als aber Lucidamor endlich wieder zu sich selbst kam/ und so viel schöne Damen ümb sich herüm sahe/ stunde er gantz <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0494" n="470"/> schreyen/ und zu vermelden/ daß es ihr Vetter Lucidamor wäre.</p> <p>Fleurie legte ihre Lauten von ihr/ und lauffet mit andern ihren Gespielen auch an den Ort.</p> <p>Da aber Cloris sich bemühete/ ihres Vettern Kopf zu recht zu legen/ kömt Lucidamor wieder zu sich selbst: Und so bald er die schöne Fleurie/ von welcher ihm seine Kranckheit kommen war/ vor ihm stehen sihet/ sagte er: Ach GOtt! muß ich dann deswegen sterben/ dieweil ich zu viel gesehen habe? Und als er diß gesagt/ fällt er darauf wieder in eine Ohnmacht.</p> <p>Fleurie verwundert sich über diesen Zustand: Und als sie diesen sehr schönen / mit goldfarben Haaren/ und Lilienweisser Farben gezierten zwantzigjährigen Jüngling recht betrachtete/ kan sie nicht länger da stehen bleiben: Sondern in dem die andern Wasser zum laben holen/ gehet sie auf eine Seiten/ und vergeust da ihre helle Thränen.</p> <p>Als aber Lucidamor endlich wieder zu sich selbst kam/ und so viel schöne Damen ümb sich herüm sahe/ stunde er gantz </p> </div> </body> </text> </TEI> [470/0494]
schreyen/ und zu vermelden/ daß es ihr Vetter Lucidamor wäre.
Fleurie legte ihre Lauten von ihr/ und lauffet mit andern ihren Gespielen auch an den Ort.
Da aber Cloris sich bemühete/ ihres Vettern Kopf zu recht zu legen/ kömt Lucidamor wieder zu sich selbst: Und so bald er die schöne Fleurie/ von welcher ihm seine Kranckheit kommen war/ vor ihm stehen sihet/ sagte er: Ach GOtt! muß ich dann deswegen sterben/ dieweil ich zu viel gesehen habe? Und als er diß gesagt/ fällt er darauf wieder in eine Ohnmacht.
Fleurie verwundert sich über diesen Zustand: Und als sie diesen sehr schönen / mit goldfarben Haaren/ und Lilienweisser Farben gezierten zwantzigjährigen Jüngling recht betrachtete/ kan sie nicht länger da stehen bleiben: Sondern in dem die andern Wasser zum laben holen/ gehet sie auf eine Seiten/ und vergeust da ihre helle Thränen.
Als aber Lucidamor endlich wieder zu sich selbst kam/ und so viel schöne Damen ümb sich herüm sahe/ stunde er gantz
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