Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Simon begab sich alsbald wieder in sein Losament/ welches weit vom Garten entlegen. Die Wirthin des Hieronymi/ als sie sahe/ daß er zu gewöhnlicher Stunde nicht wieder kam/ ließ ihn allenthalben suchen. Als er sich gar nicht fand/ ließ sie folgendes Tages in der gantzen Stadt ausruffen/ ob er irgend zu finden ware/ nebenst Verheischung eines grossen recompens/ dem jenigen/ der etwas gewisses von ihm verkündigen würde. Als man gantz nichts von ihm erfahren kunte: Ließ die Obrigkeit die Thore schliessen/ und gab Ordre/ daß man alle Oerter durchsuchte/ wo Hieronymus pflegte zu handthieren/ oder aus und ein zu gehen. Als Simon dieses vernahm/ fürchtete er sich/ man würde in seinem Gartenkeller nachgraben: Dieser wegen befahl er seinen zwey Dienern/ Bernharden und Julio / sie solten folgende nacht den Leichnam ausgraben/ und ihn in einen Brunnen werffen. Simon begab sich alsbald wieder in sein Losament/ welches weit vom Garten entlegen. Die Wirthin des Hieronymi/ als sie sahe/ daß er zu gewöhnlicher Stunde nicht wieder kam/ ließ ihn allenthalben suchen. Als er sich gar nicht fand/ ließ sie folgendes Tages in der gantzen Stadt ausruffen/ ob er irgend zu finden ware/ nebenst Verheischung eines grossen recompens/ dem jenigen/ der etwas gewisses von ihm verkündigen würde. Als man gantz nichts von ihm erfahren kunte: Ließ die Obrigkeit die Thore schliessen/ und gab Ordre/ daß man alle Oerter durchsuchte/ wo Hieronymus pflegte zu handthieren/ oder aus und ein zu gehen. Als Simon dieses vernahm/ fürchtete er sich/ man würde in seinem Gartenkeller nachgraben: Dieser wegen befahl er seinen zwey Dienern/ Bernharden und Julio / sie solten folgende nacht den Leichnam ausgraben/ und ihn in einen Brunnen werffen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0576" n="552"/> <p>Simon begab sich alsbald wieder in sein Losament/ welches weit vom Garten entlegen.</p> <p>Die Wirthin des Hieronymi/ als sie sahe/ daß er zu gewöhnlicher Stunde nicht wieder kam/ ließ ihn allenthalben suchen.</p> <p>Als er sich gar nicht fand/ ließ sie folgendes Tages in der gantzen Stadt ausruffen/ ob er irgend zu finden ware/ nebenst Verheischung eines grossen recompens/ dem jenigen/ der etwas gewisses von ihm verkündigen würde.</p> <p>Als man gantz nichts von ihm erfahren kunte: Ließ die Obrigkeit die Thore schliessen/ und gab Ordre/ daß man alle Oerter durchsuchte/ wo Hieronymus pflegte zu handthieren/ oder aus und ein zu gehen.</p> <p>Als Simon dieses vernahm/ fürchtete er sich/ man würde in seinem Gartenkeller nachgraben: Dieser wegen befahl er seinen zwey Dienern/ Bernharden und Julio / sie solten folgende nacht den Leichnam ausgraben/ und ihn in einen Brunnen werffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [552/0576]
Simon begab sich alsbald wieder in sein Losament/ welches weit vom Garten entlegen.
Die Wirthin des Hieronymi/ als sie sahe/ daß er zu gewöhnlicher Stunde nicht wieder kam/ ließ ihn allenthalben suchen.
Als er sich gar nicht fand/ ließ sie folgendes Tages in der gantzen Stadt ausruffen/ ob er irgend zu finden ware/ nebenst Verheischung eines grossen recompens/ dem jenigen/ der etwas gewisses von ihm verkündigen würde.
Als man gantz nichts von ihm erfahren kunte: Ließ die Obrigkeit die Thore schliessen/ und gab Ordre/ daß man alle Oerter durchsuchte/ wo Hieronymus pflegte zu handthieren/ oder aus und ein zu gehen.
Als Simon dieses vernahm/ fürchtete er sich/ man würde in seinem Gartenkeller nachgraben: Dieser wegen befahl er seinen zwey Dienern/ Bernharden und Julio / sie solten folgende nacht den Leichnam ausgraben/ und ihn in einen Brunnen werffen.
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