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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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cken/ in die Herberge allda zu betteln. Da er nun merckete/ daß der Pfarrer schier wolte auffseyn/ machet er sich zuvor auf das Feld/ wirfft Krücken auf einen Baum/ leget sich darunter/ des Pfarr-Herrn wartende.

Der Pfarrer komt hernacher/ wohl bezecht/ findet den allda liegen/ und sagt: Bruder auf/ auf/ es kömt die Nacht herbey/ zum Leuten zu/ die Wölffe möchten dich zureissen.

Der Dieb saget: Ach/ lieber Herr/ es waren böse Buben itzt allhier/ die haben mir meine Krücken auf den Baum geworffen: Nun muß ich allhier verderben und sterben/ den ohne Krücken kan ich nirgend hinkommen.

Der Pfarrer erbarmete sich seiner/ sprang vom Pferde: Gibt das Pferd dem Schalcke/ das mit dem Zügel zu halten/ zeucht seinen Lündischen Reit-Rock aus / leget ihn auf das Pferd/ steiget auf den Baum/ die Krücken abzugewinnen: Indessen springet dieser aus das Pferd/ rennet darvon/ wirfft die Bettlers-Kleider weg/ und zeucht des Pfarrers Reit-

cken/ in die Herberge allda zu betteln. Da er nun merckete/ daß der Pfarrer schier wolte auffseyn/ machet er sich zuvor auf das Feld/ wirfft Krücken auf einen Baum/ leget sich darunter/ des Pfarr-Herrn wartende.

Der Pfarrer komt hernacher/ wohl bezecht/ findet den allda liegen/ und sagt: Bruder auf/ auf/ es kömt die Nacht herbey/ zum Leuten zu/ die Wölffe möchten dich zureissen.

Der Dieb saget: Ach/ lieber Herr/ es waren böse Buben itzt allhier/ die haben mir meine Krücken auf den Baum geworffen: Nun muß ich allhier verderben und sterben/ den ohne Krücken kan ich nirgend hinkommen.

Der Pfarrer erbarmete sich seiner/ sprang vom Pferde: Gibt das Pferd dem Schalcke/ das mit dem Zügel zu halten/ zeucht seinen Lündischen Reit-Rock aus / leget ihn auf das Pferd/ steiget auf den Baum/ die Krücken abzugewinnen: Indessen springet dieser aus das Pferd/ rennet darvon/ wirfft die Bettlers-Kleider weg/ und zeucht des Pfarrers Reit-

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[560/0584] cken/ in die Herberge allda zu betteln. Da er nun merckete/ daß der Pfarrer schier wolte auffseyn/ machet er sich zuvor auf das Feld/ wirfft Krücken auf einen Baum/ leget sich darunter/ des Pfarr-Herrn wartende. Der Pfarrer komt hernacher/ wohl bezecht/ findet den allda liegen/ und sagt: Bruder auf/ auf/ es kömt die Nacht herbey/ zum Leuten zu/ die Wölffe möchten dich zureissen. Der Dieb saget: Ach/ lieber Herr/ es waren böse Buben itzt allhier/ die haben mir meine Krücken auf den Baum geworffen: Nun muß ich allhier verderben und sterben/ den ohne Krücken kan ich nirgend hinkommen. Der Pfarrer erbarmete sich seiner/ sprang vom Pferde: Gibt das Pferd dem Schalcke/ das mit dem Zügel zu halten/ zeucht seinen Lündischen Reit-Rock aus / leget ihn auf das Pferd/ steiget auf den Baum/ die Krücken abzugewinnen: Indessen springet dieser aus das Pferd/ rennet darvon/ wirfft die Bettlers-Kleider weg/ und zeucht des Pfarrers Reit-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/584>, abgerufen am 22.11.2024.