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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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starcken tödtlichen Gifft in seinen Leib Welcher ihn bald darauf hinrichtete.

Als nun damahls der Tranck der Juliette seine Wirckung verrichtet: Wachte sie auf / und weil das Licht da brennete/ sahe sie ihren Liebsten Romeo todt darnieder liegen.

Weil die Elende nun in höchster Bestürtzung und Verdruß ihres Lebens sich befand: Erblickete sie den Dolch/ den ihr Liebster an der Seiten hatte/ den fassete sie/ und stach sich auf der Stätte todt.

Indessen machte sich der Barfüsser auf/ weil seine bestimmte Stunde des eingegebenen Trancks verflossen: Fand aber seine Leute/ daß sie allbereits verschieden waren.

Des folgenden Tages ward diese Tragoedie offenbar: Und der Barfüsser erzehlete alles ümbständiglich/ daß iederman darüber bestürtzet wurde.

Diese Geschichte ist von etlichen Italiänischen Historicis beschrieben/ und aus ihren Büchern abgeschrieben worden durch Louys Guyon au 4. livre de ses diverses lecons, chap. 4.

starcken tödtlichen Gifft in seinen Leib Welcher ihn bald darauf hinrichtete.

Als nun damahls der Tranck der Juliette seine Wirckung verrichtet: Wachte sie auf / und weil das Licht da brennete/ sahe sie ihren Liebsten Romeo todt darnieder liegen.

Weil die Elende nun in höchster Bestürtzung und Verdruß ihres Lebens sich befand: Erblickete sie den Dolch/ den ihr Liebster an der Seiten hatte/ den fassete sie/ und stach sich auf der Stätte todt.

Indessen machte sich der Barfüsser auf/ weil seine bestimmte Stunde des eingegebenen Trancks verflossen: Fand aber seine Leute/ daß sie allbereits verschieden waren.

Des folgenden Tages ward diese Tragoedie offenbar: Und der Barfüsser erzehlete alles ümbständiglich/ daß iederman darüber bestürtzet wurde.

Diese Geschichte ist von etlichen Italiänischen Historicis beschrieben/ und aus ihren Büchern abgeschrieben worden durch Louys Guyon au 4. livre de ses diverses leçons, chap. 4.

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[580/0604] starcken tödtlichen Gifft in seinen Leib Welcher ihn bald darauf hinrichtete. Als nun damahls der Tranck der Juliette seine Wirckung verrichtet: Wachte sie auf / und weil das Licht da brennete/ sahe sie ihren Liebsten Romeo todt darnieder liegen. Weil die Elende nun in höchster Bestürtzung und Verdruß ihres Lebens sich befand: Erblickete sie den Dolch/ den ihr Liebster an der Seiten hatte/ den fassete sie/ und stach sich auf der Stätte todt. Indessen machte sich der Barfüsser auf/ weil seine bestimmte Stunde des eingegebenen Trancks verflossen: Fand aber seine Leute/ daß sie allbereits verschieden waren. Des folgenden Tages ward diese Tragoedie offenbar: Und der Barfüsser erzehlete alles ümbständiglich/ daß iederman darüber bestürtzet wurde. Diese Geschichte ist von etlichen Italiänischen Historicis beschrieben/ und aus ihren Büchern abgeschrieben worden durch Louys Guyon au 4. livre de ses diverses leçons, chap. 4.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/604>, abgerufen am 23.11.2024.