Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.che unsinnige Lust an/ daß sie begehrete von ihres Mannes Fleisch zu essen. Ihr Appetit ward so grausam angezündet/ daß sie ihren Mann todt machte/ die Helfte seines Leibes aß/ und das übrige einsaltzete. Bald hernach/ als der unsinnige Appetit vergangen/ bekante sie von freyen Stücken dieses alles den Freunden/ die den Verstorbenen allenthalben suchten. Ead. Epist. XVIII. Eine andere. ZU Lemberg in der Schlesien/ meiner Geburts-Stadt/ gieng ein Mann in Pantoffeln mit blossen Schenckeln aus dem Bade: Den ersahe ein schwangers Weib/ so nach dieser Speise gelüstet: Die fiel ihm in die Beine/ risse ihm ein Stücklein Fleisch von der Fersen/ und verschlang es/ er mochte zetter und mordio schreyen. Denn sie ließ ihn nicht loß/ biß sie den Biß gethan hatte. Ibid. che unsinnige Lust an/ daß sie begehrete von ihres Mannes Fleisch zu essen. Ihr Appetit ward so grausam angezündet/ daß sie ihren Mann todt machte/ die Helfte seines Leibes aß/ und das übrige einsaltzete. Bald hernach/ als der unsinnige Appetit vergangen/ bekante sie von freyen Stücken dieses alles den Freunden/ die den Verstorbenen allenthalben suchten. Ead. Epist. XVIII. Eine andere. ZU Lemberg in der Schlesien/ meiner Geburts-Stadt/ gieng ein Mann in Pantoffeln mit blossen Schenckeln aus dem Bade: Den ersahe ein schwangers Weib/ so nach dieser Speise gelüstet: Die fiel ihm in die Beine/ risse ihm ein Stücklein Fleisch von der Fersen/ und verschlang es/ er mochte zetter und mordio schreyen. Denn sie ließ ihn nicht loß/ biß sie den Biß gethan hatte. Ibid. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0633" n="609"/> che unsinnige Lust an/ daß sie begehrete von ihres Mannes Fleisch zu essen.</p> <p>Ihr Appetit ward so grausam angezündet/ daß sie ihren Mann todt machte/ die Helfte seines Leibes aß/ und das übrige einsaltzete.</p> <p>Bald hernach/ als der unsinnige Appetit vergangen/ bekante sie von freyen Stücken dieses alles den Freunden/ die den Verstorbenen allenthalben suchten. Ead. Epist.</p> <p>XVIII.</p> <p>Eine andere.</p> <p>ZU Lemberg in der Schlesien/ meiner Geburts-Stadt/ gieng ein Mann in Pantoffeln mit blossen Schenckeln aus dem Bade: Den ersahe ein schwangers Weib/ so nach dieser Speise gelüstet: Die fiel ihm in die Beine/ risse ihm ein Stücklein Fleisch von der Fersen/ und verschlang es/ er mochte zetter und mordio schreyen.</p> <p>Denn sie ließ ihn nicht loß/ biß sie den Biß gethan hatte. Ibid.</p> </div> </body> </text> </TEI> [609/0633]
che unsinnige Lust an/ daß sie begehrete von ihres Mannes Fleisch zu essen.
Ihr Appetit ward so grausam angezündet/ daß sie ihren Mann todt machte/ die Helfte seines Leibes aß/ und das übrige einsaltzete.
Bald hernach/ als der unsinnige Appetit vergangen/ bekante sie von freyen Stücken dieses alles den Freunden/ die den Verstorbenen allenthalben suchten. Ead. Epist.
XVIII.
Eine andere.
ZU Lemberg in der Schlesien/ meiner Geburts-Stadt/ gieng ein Mann in Pantoffeln mit blossen Schenckeln aus dem Bade: Den ersahe ein schwangers Weib/ so nach dieser Speise gelüstet: Die fiel ihm in die Beine/ risse ihm ein Stücklein Fleisch von der Fersen/ und verschlang es/ er mochte zetter und mordio schreyen.
Denn sie ließ ihn nicht loß/ biß sie den Biß gethan hatte. Ibid.
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