Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Diese Armee der Bauren wehlete ihr einen Obersten/ breitete sich unversehens aus / streiffete/ raubete/ und plünderte unerhörter massen fast durch gantz Ungarn: Sie erschlugen alle Edelleute und Bischöffe/ die sie kunten ergreiffen. Die sehr reichen und hohe Standespersonen wurden lebendig gespist. Als diese graufame Unsinnigkeit so wärete/ wachte der König auf/ ließ aus den Besatzungen der sieben Städte Volk leichtern/ und unter dem Obersten Bornemisso zu dem Adel stossen; der selbe hielt etliche Treffen/ in welchen eine grosse anzahl der Krentzbrüder auff dem Platze blieb/ und viel gefangen worden / welche in | der Hauptstadt des Königreichs hingerichtet worden. Endlich schlug Johannes des Waiwoden Stephanr Sohn/ welcher sich hernach des Königreichs bemächtigte/ diese Kreutzbrüder in einer Schlacht: Und nach dem er sie meistentheils niedergesebelt/ nahm er ihre Obersten gefangen/ und ließ sie so grausamen Todes hinrichten/ daß einem alle Haare gen Berge stehen/ wenn man nur dran gedencket. Diese Armee der Bauren wehlete ihr einen Obersten/ breitete sich unversehens aus / streiffete/ raubete/ und plünderte unerhörter massen fast durch gantz Ungarn: Sie erschlugen alle Edelleute und Bischöffe/ die sie kunten ergreiffen. Die sehr reichen und hohe Standespersonen wurden lebendig gespist. Als diese graufame Unsinnigkeit so wärete/ wachte der König auf/ ließ aus den Besatzungen der sieben Städte Volk leichtern/ und unter dem Obersten Bornemisso zu dem Adel stossen; der selbe hielt etliche Treffen/ in welchen eine grosse anzahl der Krentzbrüder auff dem Platze blieb/ und viel gefangen worden / welche in | der Hauptstadt des Königreichs hingerichtet worden. Endlich schlug Johannes des Waiwoden Stephanr Sohn/ welcher sich hernach des Königreichs bemächtigte/ diese Kreutzbrüder in einer Schlacht: Und nach dem er sie meistentheils niedergesebelt/ nahm er ihre Obersten gefangen/ und ließ sie so grausamen Todes hinrichten/ daß einem alle Haare gen Berge stehen/ wenn man nur dran gedencket. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0065" n="45"/> <p>Diese Armee der Bauren wehlete ihr einen Obersten/ breitete sich unversehens aus / streiffete/ raubete/ und plünderte unerhörter massen fast durch gantz Ungarn: Sie erschlugen alle Edelleute und Bischöffe/ die sie kunten ergreiffen. Die sehr reichen und hohe Standespersonen wurden lebendig gespist.</p> <p>Als diese graufame Unsinnigkeit so wärete/ wachte der König auf/ ließ aus den Besatzungen der sieben Städte Volk leichtern/ und unter dem Obersten Bornemisso zu dem Adel stossen; der selbe hielt etliche Treffen/ in welchen eine grosse anzahl der Krentzbrüder auff dem Platze blieb/ und viel gefangen worden / welche in | der Hauptstadt des Königreichs hingerichtet worden.</p> <p>Endlich schlug Johannes des Waiwoden Stephanr Sohn/ welcher sich hernach des Königreichs bemächtigte/ diese Kreutzbrüder in einer Schlacht: Und nach dem er sie meistentheils niedergesebelt/ nahm er ihre Obersten gefangen/ und ließ sie so grausamen Todes hinrichten/ daß einem alle Haare gen Berge stehen/ wenn man nur dran gedencket.</p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0065]
Diese Armee der Bauren wehlete ihr einen Obersten/ breitete sich unversehens aus / streiffete/ raubete/ und plünderte unerhörter massen fast durch gantz Ungarn: Sie erschlugen alle Edelleute und Bischöffe/ die sie kunten ergreiffen. Die sehr reichen und hohe Standespersonen wurden lebendig gespist.
Als diese graufame Unsinnigkeit so wärete/ wachte der König auf/ ließ aus den Besatzungen der sieben Städte Volk leichtern/ und unter dem Obersten Bornemisso zu dem Adel stossen; der selbe hielt etliche Treffen/ in welchen eine grosse anzahl der Krentzbrüder auff dem Platze blieb/ und viel gefangen worden / welche in | der Hauptstadt des Königreichs hingerichtet worden.
Endlich schlug Johannes des Waiwoden Stephanr Sohn/ welcher sich hernach des Königreichs bemächtigte/ diese Kreutzbrüder in einer Schlacht: Und nach dem er sie meistentheils niedergesebelt/ nahm er ihre Obersten gefangen/ und ließ sie so grausamen Todes hinrichten/ daß einem alle Haare gen Berge stehen/ wenn man nur dran gedencket.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |