Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.naß/ müde/ und matt: Ihre Speise war die Luft/ ihr Lager der harte Felsen / ihre Decke der Himmel/ und verfolgeten sie die zwey unerfättlichen Schuldforderer unsers Lebens/ der Hunger und der Durst/ die sie keines Weges / an so öden Orten/ befriedigen kunten. Nach dem sich das Meer gestillet/ funden sie an dem Ufer etliche Muschelfische / welche ihre Kost waren/ und noch mehr Durst verursacheten/ den sie mit dem gesaltzenen Meerwasser nicht leschen kunten. Kurtz zu melden/ Samsons Gesellen erkranckten/ und sturben nach einender/ daß er/ als der stärckeste/ allein überblieb. Samson hatte gute Zeit an das böse Stündlein zu gedencken: Und weil er sich seines Lebens verziehen/ hat er sich Christlich entschlossen/ auf die Barmhertzigkeit des grundgütigen GOTTes/ mit gantz hertzlichem Vertrauen/ wohl zu sterben. Gottes getreues Vaterhertz hat diesen Samson nicht lassen versuchen über sein vermögen/ sondern ihn erhöret/ und aus der Noht gerissen/ weil er ihn angeruffen. Der den jungen und von ihren naß/ müde/ und matt: Ihre Speise war die Luft/ ihr Lager der harte Felsen / ihre Decke der Himmel/ und verfolgeten sie die zwey unerfättlichen Schuldforderer unsers Lebens/ der Hunger und der Durst/ die sie keines Weges / an so öden Orten/ befriedigen kunten. Nach dem sich das Meer gestillet/ funden sie an dem Ufer etliche Muschelfische / welche ihre Kost waren/ und noch mehr Durst verursacheten/ den sie mit dem gesaltzenen Meerwasser nicht leschen kunten. Kurtz zu melden/ Samsons Gesellen erkranckten/ und sturben nach einender/ daß er/ als der stärckeste/ allein überblieb. Samson hatte gute Zeit an das böse Stündlein zu gedencken: Und weil er sich seines Lebens verziehen/ hat er sich Christlich entschlossen/ auf die Barmhertzigkeit des grundgütigen GOTTes/ mit gantz hertzlichem Vertrauen/ wohl zu sterben. Gottes getreues Vaterhertz hat diesen Samson nicht lassen versuchen über sein vermögen/ sondern ihn erhöret/ und aus der Noht gerissen/ weil er ihn angeruffen. Der den jungen und von ihren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0656" n="632"/> naß/ müde/ und matt: Ihre Speise war die Luft/ ihr Lager der harte Felsen / ihre Decke der Himmel/ und verfolgeten sie die zwey unerfättlichen Schuldforderer unsers Lebens/ der Hunger und der Durst/ die sie keines Weges / an so öden Orten/ befriedigen kunten.</p> <p>Nach dem sich das Meer gestillet/ funden sie an dem Ufer etliche Muschelfische / welche ihre Kost waren/ und noch mehr Durst verursacheten/ den sie mit dem gesaltzenen Meerwasser nicht leschen kunten. Kurtz zu melden/ Samsons Gesellen erkranckten/ und sturben nach einender/ daß er/ als der stärckeste/ allein überblieb.</p> <p>Samson hatte gute Zeit an das böse Stündlein zu gedencken: Und weil er sich seines Lebens verziehen/ hat er sich Christlich entschlossen/ auf die Barmhertzigkeit des grundgütigen GOTTes/ mit gantz hertzlichem Vertrauen/ wohl zu sterben.</p> <p>Gottes getreues Vaterhertz hat diesen Samson nicht lassen versuchen über sein vermögen/ sondern ihn erhöret/ und aus der Noht gerissen/ weil er ihn angeruffen. Der den jungen und von ihren </p> </div> </body> </text> </TEI> [632/0656]
naß/ müde/ und matt: Ihre Speise war die Luft/ ihr Lager der harte Felsen / ihre Decke der Himmel/ und verfolgeten sie die zwey unerfättlichen Schuldforderer unsers Lebens/ der Hunger und der Durst/ die sie keines Weges / an so öden Orten/ befriedigen kunten.
Nach dem sich das Meer gestillet/ funden sie an dem Ufer etliche Muschelfische / welche ihre Kost waren/ und noch mehr Durst verursacheten/ den sie mit dem gesaltzenen Meerwasser nicht leschen kunten. Kurtz zu melden/ Samsons Gesellen erkranckten/ und sturben nach einender/ daß er/ als der stärckeste/ allein überblieb.
Samson hatte gute Zeit an das böse Stündlein zu gedencken: Und weil er sich seines Lebens verziehen/ hat er sich Christlich entschlossen/ auf die Barmhertzigkeit des grundgütigen GOTTes/ mit gantz hertzlichem Vertrauen/ wohl zu sterben.
Gottes getreues Vaterhertz hat diesen Samson nicht lassen versuchen über sein vermögen/ sondern ihn erhöret/ und aus der Noht gerissen/ weil er ihn angeruffen. Der den jungen und von ihren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |