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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Von iederman/ wegen seines verfluchten Vorwitzes/ gezüchtiget.

Baldouin de Ronsiey in Epistolis Medicus.

XXXVII.

Ungerahtene Kinder.

MEin guter Freund einer/ ein tapfferer und glaub würdiger Mann/ war dermal eins zu Neapolis bey seinem Verwandten: Daselbst hörete er des Rachts auf der Gassen eines Menschen Stimme/ der ümb Hülffe schrye: Darüm zündete er bald ein Licht an/ lief hin/ und wolte sehen/ was da wäre.

Als er dahin kam/ sahe er ein greulich Gespenste/ von erschrecklichen und gantz grimmigen Geberden: Welches mit gantzer Gewalt einen Jüngling fortschleppen wolte.

Der arme Mensch schrye/ und wehrete sich: Als er aber diesen sahe herbey kommen / lief er ihm geschwind entgegen/ ergriff ihn bey der Hand/ und hielte ihn bey seinem Rocke aufs festeste/ als ihm müglich war: Und nach dem er lange gekämpffet/ fieng er an den Nahmen und Hülffe Gottes anzuruffen/ und da entwischte er/ und das Gespenste verschwand.

Mein Freud führete diesen Jüngling mit sich in sein Losament/ der Meinung/ er wolte ihm

Von iederman/ wegen seines verfluchten Vorwitzes/ gezüchtiget.

Baldouin de Ronsiey in Epistolis Medicus.

XXXVII.

Ungerahtene Kinder.

MEin guter Freund einer/ ein tapfferer und glaub würdiger Mann/ war dermal eins zu Neapolis bey seinem Verwandten: Daselbst hörete er des Rachts auf der Gassen eines Menschen Stimme/ der ümb Hülffe schrye: Darüm zündete er bald ein Licht an/ lief hin/ und wolte sehen/ was da wäre.

Als er dahin kam/ sahe er ein greulich Gespenste/ von erschrecklichen und gantz grimmigen Geberden: Welches mit gantzer Gewalt einen Jüngling fortschleppen wolte.

Der arme Mensch schrye/ und wehrete sich: Als er aber diesen sahe herbey kommen / lief er ihm geschwind entgegen/ ergriff ihn bey der Hand/ und hielte ihn bey seinem Rocke aufs festeste/ als ihm müglich war: Und nach dem er lange gekämpffet/ fieng er an den Nahmen und Hülffe Gottes anzuruffen/ und da entwischte er/ und das Gespenste verschwand.

Mein Freud führete diesen Jüngling mit sich in sein Losament/ der Meinung/ er wolte ihm

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[52/0072] Von iederman/ wegen seines verfluchten Vorwitzes/ gezüchtiget. Baldouin de Ronsiey in Epistolis Medicus. XXXVII. Ungerahtene Kinder. MEin guter Freund einer/ ein tapfferer und glaub würdiger Mann/ war dermal eins zu Neapolis bey seinem Verwandten: Daselbst hörete er des Rachts auf der Gassen eines Menschen Stimme/ der ümb Hülffe schrye: Darüm zündete er bald ein Licht an/ lief hin/ und wolte sehen/ was da wäre. Als er dahin kam/ sahe er ein greulich Gespenste/ von erschrecklichen und gantz grimmigen Geberden: Welches mit gantzer Gewalt einen Jüngling fortschleppen wolte. Der arme Mensch schrye/ und wehrete sich: Als er aber diesen sahe herbey kommen / lief er ihm geschwind entgegen/ ergriff ihn bey der Hand/ und hielte ihn bey seinem Rocke aufs festeste/ als ihm müglich war: Und nach dem er lange gekämpffet/ fieng er an den Nahmen und Hülffe Gottes anzuruffen/ und da entwischte er/ und das Gespenste verschwand. Mein Freud führete diesen Jüngling mit sich in sein Losament/ der Meinung/ er wolte ihm

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/72>, abgerufen am 23.11.2024.