Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Jederman lieff zu/ ihn zu sehen/ und muste er also zu einem Spectakel des gerechten Gerichte Gottes dienen. Goulart en son Thresor. LXVII. Wunder-Wunde. FRantz von Lottringen/ Graf von Aumale/ hernach Hertzog von Guise/ der vor Orleans tod blieben/ ist vor Boulongne grausam verwundet worden mit einer Lantzen/ die ihm unter dem rechten Auge/ gegen der Nasen zu/ hinein gestossen ward/ daß sie auf der andern Seiten zwischen dem Nacken und Ohr durchgieng / mit einer so hefftigen Gewalt/ daß das Eisen an der Lantzen mit einem Stücke Holtz abgebrochen wurde/ und darinnen stecken blieb/ also/ daß es nicht anders/ als mit grosser Gewalt/ nehmlich mit einer Schmide-Zangen kunte heraus gezogen werden. Ob nun schon dieses ein grausamer Schaden war/ so ohne Zerreissung des Beins / der Blut - und Lufft-Adern/ der Spann-Adern/ und anderer verletzten Theile nicht geschehen/ dennoch ward Jederman lieff zu/ ihn zu sehen/ und muste er also zu einem Spectakel des gerechten Gerichte Gottes dienen. Goulart en son Thresor. LXVII. Wunder-Wunde. FRantz von Lottringen/ Graf von Aumale/ hernach Hertzog von Guise/ der vor Orleans tod blieben/ ist vor Boulongne grausam verwundet worden mit einer Lantzen/ die ihm unter dem rechten Auge/ gegen der Nasen zu/ hinein gestossen ward/ daß sie auf der andern Seiten zwischen dem Nacken und Ohr durchgieng / mit einer so hefftigen Gewalt/ daß das Eisen an der Lantzen mit einem Stücke Holtz abgebrochen wurde/ und darinnen stecken blieb/ also/ daß es nicht anders/ als mit grosser Gewalt/ nehmlich mit einer Schmide-Zangen kunte heraus gezogen werden. Ob nun schon dieses ein grausamer Schaden war/ so ohne Zerreissung des Beins / der Blut - und Lufft-Adern/ der Spann-Adern/ und anderer verletzten Theile nicht geschehen/ dennoch ward <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0725" n="701"/> <p>Jederman lieff zu/ ihn zu sehen/ und muste er also zu einem Spectakel des gerechten Gerichte Gottes dienen. Goulart en son Thresor.</p> <p>LXVII.</p> <p>Wunder-Wunde.</p> <p>FRantz von Lottringen/ Graf von Aumale/ hernach Hertzog von Guise/ der vor Orleans tod blieben/ ist vor Boulongne grausam verwundet worden mit einer Lantzen/ die ihm unter dem rechten Auge/ gegen der Nasen zu/ hinein gestossen ward/ daß sie auf der andern Seiten zwischen dem Nacken und Ohr durchgieng / mit einer so hefftigen Gewalt/ daß das Eisen an der Lantzen mit einem Stücke Holtz abgebrochen wurde/ und darinnen stecken blieb/ also/ daß es nicht anders/ als mit grosser Gewalt/ nehmlich mit einer Schmide-Zangen kunte heraus gezogen werden.</p> <p>Ob nun schon dieses ein grausamer Schaden war/ so ohne Zerreissung des Beins / der Blut - und Lufft-Adern/ der Spann-Adern/ und anderer verletzten Theile nicht geschehen/ dennoch ward </p> </div> </body> </text> </TEI> [701/0725]
Jederman lieff zu/ ihn zu sehen/ und muste er also zu einem Spectakel des gerechten Gerichte Gottes dienen. Goulart en son Thresor.
LXVII.
Wunder-Wunde.
FRantz von Lottringen/ Graf von Aumale/ hernach Hertzog von Guise/ der vor Orleans tod blieben/ ist vor Boulongne grausam verwundet worden mit einer Lantzen/ die ihm unter dem rechten Auge/ gegen der Nasen zu/ hinein gestossen ward/ daß sie auf der andern Seiten zwischen dem Nacken und Ohr durchgieng / mit einer so hefftigen Gewalt/ daß das Eisen an der Lantzen mit einem Stücke Holtz abgebrochen wurde/ und darinnen stecken blieb/ also/ daß es nicht anders/ als mit grosser Gewalt/ nehmlich mit einer Schmide-Zangen kunte heraus gezogen werden.
Ob nun schon dieses ein grausamer Schaden war/ so ohne Zerreissung des Beins / der Blut - und Lufft-Adern/ der Spann-Adern/ und anderer verletzten Theile nicht geschehen/ dennoch ward
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