Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

haben: Welches ich gläube/ daß es nicht allein herkomme von dem Gifft der Katzen/ sondern auch von der Eigenschafft der jenigen/ so sie hören oder sehen: Denn solche Leute haben von der Natur einen solchen Einfluß des Himmels/ welcher sich nicht herfür thut/ ohn wenn sein widerwertiges sich praesentiret.

Als ich in Teutschland war/ und mit guter Compagnie Winterszeit in einer Stuben Mahlzeit hielte/ war einer unter dem Hauffen mit diesem Ubel beladen.

Die Wirthin/ so ümb desselben Natur wuste/ schloß eine junge Katze/ welche sie auffzog/ in einen Kasten in der Stuben/ aus Beysorge/ wenn er sie sehe/ er möchte zornig werden.

Aber/ ob er sie schon weder sahe noch hörete/ dennoch über kurtze Zeit/ als er die Lufft von dem Katzen-Athem an sich gezogen/ ward seine Temperatur/ so den Katzen feind/ angereitzet/ daß er anfieng zu schwitzen/ zu verbleichen/ und in zittern zu schreyen/ mit aller Verwunderung/ es wäre eine Katze etwa in einem Winckel der Stuben verborgen. Matthiol. sup. lib. 6. Dioscor. cap. 25.

haben: Welches ich gläube/ daß es nicht allein herkomme von dem Gifft der Katzen/ sondern auch von der Eigenschafft der jenigen/ so sie hören oder sehen: Denn solche Leute haben von der Natur einen solchen Einfluß des Himmels/ welcher sich nicht herfür thut/ ohn wenn sein widerwertiges sich praesentiret.

Als ich in Teutschland war/ und mit guter Compagnie Winterszeit in einer Stuben Mahlzeit hielte/ war einer unter dem Hauffen mit diesem Ubel beladen.

Die Wirthin/ so ümb desselben Natur wuste/ schloß eine junge Katze/ welche sie auffzog/ in einen Kasten in der Stuben/ aus Beysorge/ wenn er sie sehe/ er möchte zornig werden.

Aber/ ob er sie schon weder sahe noch hörete/ dennoch über kurtze Zeit/ als er die Lufft von dem Katzen-Athem an sich gezogen/ ward seine Temperatur/ so den Katzen feind/ angereitzet/ daß er anfieng zu schwitzen/ zu verbleichen/ und in zittern zu schreyen/ mit aller Verwunderung/ es wäre eine Katze etwa in einem Winckel der Stuben verborgen. Matthiol. sup. lib. 6. Dioscor. cap. 25.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0727" n="703"/>
haben: Welches ich gläube/ daß es nicht                      allein herkomme von dem Gifft der Katzen/ sondern auch von der Eigenschafft der                      jenigen/ so sie hören oder sehen: Denn solche Leute haben von der Natur einen                      solchen Einfluß des Himmels/ welcher sich nicht herfür thut/ ohn wenn sein                      widerwertiges sich praesentiret.</p>
        <p>Als ich in Teutschland war/ und mit guter Compagnie Winterszeit in einer Stuben                      Mahlzeit hielte/ war einer unter dem Hauffen mit diesem Ubel beladen.</p>
        <p>Die Wirthin/ so ümb desselben Natur wuste/ schloß eine junge Katze/ welche sie                      auffzog/ in einen Kasten in der Stuben/ aus Beysorge/ wenn er sie sehe/ er                      möchte zornig werden.</p>
        <p>Aber/ ob er sie schon weder sahe noch hörete/ dennoch über kurtze Zeit/ als er                      die Lufft von dem Katzen-Athem an sich gezogen/ ward seine Temperatur/ so den                      Katzen feind/ angereitzet/ daß er anfieng zu schwitzen/ zu verbleichen/ und                      in zittern zu schreyen/ mit aller Verwunderung/ es wäre eine Katze etwa in                      einem Winckel der Stuben verborgen. Matthiol. sup. lib. 6. Dioscor. cap. 25.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[703/0727] haben: Welches ich gläube/ daß es nicht allein herkomme von dem Gifft der Katzen/ sondern auch von der Eigenschafft der jenigen/ so sie hören oder sehen: Denn solche Leute haben von der Natur einen solchen Einfluß des Himmels/ welcher sich nicht herfür thut/ ohn wenn sein widerwertiges sich praesentiret. Als ich in Teutschland war/ und mit guter Compagnie Winterszeit in einer Stuben Mahlzeit hielte/ war einer unter dem Hauffen mit diesem Ubel beladen. Die Wirthin/ so ümb desselben Natur wuste/ schloß eine junge Katze/ welche sie auffzog/ in einen Kasten in der Stuben/ aus Beysorge/ wenn er sie sehe/ er möchte zornig werden. Aber/ ob er sie schon weder sahe noch hörete/ dennoch über kurtze Zeit/ als er die Lufft von dem Katzen-Athem an sich gezogen/ ward seine Temperatur/ so den Katzen feind/ angereitzet/ daß er anfieng zu schwitzen/ zu verbleichen/ und in zittern zu schreyen/ mit aller Verwunderung/ es wäre eine Katze etwa in einem Winckel der Stuben verborgen. Matthiol. sup. lib. 6. Dioscor. cap. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/727
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/727>, abgerufen am 24.11.2024.