Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.ergab er sich dem Teuffel/ gieng bald aus dem hause/ machte sich auf den Weg nach Rom / daß er daselbst ein neues Budenstück wider seinem Vater anstifftete. Unterwegens begegnete ihm er Teuffel/ in Gestalt eines grimmigen Strassenräube[unleserliches Material]s: Dessen Bart und Haare waren ungekämmet/ das Kleid garstig und zerrissen: Derselbetrat zu ihm/ und fragte ihn: Warüm er also unmuhts wäre? Der Jüngling antwortete: Er hätte mit seinem Vater Händel gehabt/ und er hätte ihm vorgenommen/ demselben ein böses Stücke zu beweisen. Darauf sagte der Teuffel/ es wäre ihm dergelichen Widerwertigkeit auch vorgeflossen/ und bat ihn/ sie wolten Gesellen seyn/ und mit einander zugleich auf Mittel dencken/ wie sie sich wegen der angethanen Unbillichkeit möchten rechnen. Folgende Nacht kehren sie unterwegens in eine Herberge ein/ und liegen in einem Bette. Aber der böse Geselle ergriff den armen Jüngling/ welcher feste schlief / bey der Gurgel/ und hätte ihn erwürget/ wenn er nicht erwacht/ und Gott ümb Hülffe angeruffen hätte. Darauf verschwand dieser grimmige Feind/ und in seinem Auszuge bewegete er dermassen die gantze Kammer/ daß die Balcken/ das Dach/ und die Ziegel zerbrochen worden. Der Jüngling erschrack hefftig über diesem Spectakel/ und war fast halb todt: Thät Busse ergab er sich dem Teuffel/ gieng bald aus dem hause/ machte sich auf den Weg nach Rom / daß er daselbst ein neues Budenstück wider seinem Vater anstifftete. Unterwegens begegnete ihm er Teuffel/ in Gestalt eines grimmigen Strassenräube[unleserliches Material]s: Dessen Bart und Haare waren ungekämmet/ das Kleid garstig und zerrissen: Derselbetrat zu ihm/ und fragte ihn: Warüm er also unmuhts wäre? Der Jüngling antwortete: Er hätte mit seinem Vater Händel gehabt/ und er hätte ihm vorgenommen/ demselben ein böses Stücke zu beweisen. Darauf sagte der Teuffel/ es wäre ihm dergelichen Widerwertigkeit auch vorgeflossen/ und bat ihn/ sie wolten Gesellen seyn/ und mit einander zugleich auf Mittel dencken/ wie sie sich wegen der angethanen Unbillichkeit möchten rechnen. Folgende Nacht kehren sie unterwegens in eine Herberge ein/ und liegen in einem Bette. Aber der böse Geselle ergriff den armen Jüngling/ welcher feste schlief / bey der Gurgel/ und hätte ihn erwürget/ wenn er nicht erwacht/ und Gott ümb Hülffe angeruffen hätte. Darauf verschwand dieser grimmige Feind/ und in seinem Auszuge bewegete er dermassen die gantze Kammer/ daß die Balcken/ das Dach/ und die Ziegel zerbrochen worden. Der Jüngling erschrack hefftig über diesem Spectakel/ und war fast halb todt: Thät Busse <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0074" n="54"/> ergab er sich dem Teuffel/ gieng bald aus dem hause/ machte sich auf den Weg nach Rom / daß er daselbst ein neues Budenstück wider seinem Vater anstifftete.</p> <p>Unterwegens begegnete ihm er Teuffel/ in Gestalt eines grimmigen Strassenräube<gap reason="illegible"/>s: Dessen Bart und Haare waren ungekämmet/ das Kleid garstig und zerrissen: Derselbetrat zu ihm/ und fragte ihn: Warüm er also unmuhts wäre? Der Jüngling antwortete: Er hätte mit seinem Vater Händel gehabt/ und er hätte ihm vorgenommen/ demselben ein böses Stücke zu beweisen.</p> <p>Darauf sagte der Teuffel/ es wäre ihm dergelichen Widerwertigkeit auch vorgeflossen/ und bat ihn/ sie wolten Gesellen seyn/ und mit einander zugleich auf Mittel dencken/ wie sie sich wegen der angethanen Unbillichkeit möchten rechnen.</p> <p>Folgende Nacht kehren sie unterwegens in eine Herberge ein/ und liegen in einem Bette. Aber der böse Geselle ergriff den armen Jüngling/ welcher feste schlief / bey der Gurgel/ und hätte ihn erwürget/ wenn er nicht erwacht/ und Gott ümb Hülffe angeruffen hätte.</p> <p>Darauf verschwand dieser grimmige Feind/ und in seinem Auszuge bewegete er dermassen die gantze Kammer/ daß die Balcken/ das Dach/ und die Ziegel zerbrochen worden.</p> <p>Der Jüngling erschrack hefftig über diesem Spectakel/ und war fast halb todt: Thät Busse </p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0074]
ergab er sich dem Teuffel/ gieng bald aus dem hause/ machte sich auf den Weg nach Rom / daß er daselbst ein neues Budenstück wider seinem Vater anstifftete.
Unterwegens begegnete ihm er Teuffel/ in Gestalt eines grimmigen Strassenräube_ s: Dessen Bart und Haare waren ungekämmet/ das Kleid garstig und zerrissen: Derselbetrat zu ihm/ und fragte ihn: Warüm er also unmuhts wäre? Der Jüngling antwortete: Er hätte mit seinem Vater Händel gehabt/ und er hätte ihm vorgenommen/ demselben ein böses Stücke zu beweisen.
Darauf sagte der Teuffel/ es wäre ihm dergelichen Widerwertigkeit auch vorgeflossen/ und bat ihn/ sie wolten Gesellen seyn/ und mit einander zugleich auf Mittel dencken/ wie sie sich wegen der angethanen Unbillichkeit möchten rechnen.
Folgende Nacht kehren sie unterwegens in eine Herberge ein/ und liegen in einem Bette. Aber der böse Geselle ergriff den armen Jüngling/ welcher feste schlief / bey der Gurgel/ und hätte ihn erwürget/ wenn er nicht erwacht/ und Gott ümb Hülffe angeruffen hätte.
Darauf verschwand dieser grimmige Feind/ und in seinem Auszuge bewegete er dermassen die gantze Kammer/ daß die Balcken/ das Dach/ und die Ziegel zerbrochen worden.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/74>, abgerufen am 17.02.2025. |