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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Winterszeit und in der Kälte höleten sie eine Grube aus/ und belegten sie mit Kräutern und Baumblättern: Darauf legten sie den Kleinen/ lagerten sich ümb ihn her auf allen Seiten/ und bewahreten ihn fein vor dem ungestümen Wetter. Darnach zwungen sie ihn/ daß er muste auf den Füssen und Händen gehen und mit ihnen lauffen/ also daß er durch Gewohnheit und mit der Zeit springen und lauffen kunte/ wie sie.

Als man ihn gefangen/ ward er gezwungen/ daß er allmählich allein auff den Füssen gehen lernete.

Er sagte offt/ wenn es hätte in seiner Macht gestanden: so hätte er lieber bey den Wölffen/ als bey den Menschen bleiben wollen.

Er ist zum spectakel an den Hof Landgraf Heinrichs in Hessen gebracht worden.

EBen in demselben Jahr hat sich dergleichen auch begeben in dem Dorff Echtzel: Denn ein Kind von zwölf Jahren/ das in dem nechsten walde den Wölffen folgete / ist zur Winterszeit von etli-

Winterszeit und in der Kälte höleten sie eine Grube aus/ und belegten sie mit Kräutern und Baumblättern: Darauf legten sie den Kleinen/ lagerten sich ümb ihn her auf allen Seiten/ und bewahreten ihn fein vor dem ungestümen Wetter. Darnach zwungen sie ihn/ daß er muste auf den Füssen und Händen gehen und mit ihnen lauffen/ also daß er durch Gewohnheit und mit der Zeit springen und lauffen kunte/ wie sie.

Als man ihn gefangen/ ward er gezwungen/ daß er allmählich allein auff den Füssen gehen lernete.

Er sagte offt/ wenn es hätte in seiner Macht gestanden: so hätte er lieber bey den Wölffen/ als bey den Menschen bleiben wollen.

Er ist zum spectakel an den Hof Landgraf Heinrichs in Hessen gebracht worden.

EBen in demselben Jahr hat sich dergleichen auch begeben in dem Dorff Echtzel: Denn ein Kind von zwölf Jahren/ das in dem nechsten walde den Wölffen folgete / ist zur Winterszeit von etli-

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[59/0079] Winterszeit und in der Kälte höleten sie eine Grube aus/ und belegten sie mit Kräutern und Baumblättern: Darauf legten sie den Kleinen/ lagerten sich ümb ihn her auf allen Seiten/ und bewahreten ihn fein vor dem ungestümen Wetter. Darnach zwungen sie ihn/ daß er muste auf den Füssen und Händen gehen und mit ihnen lauffen/ also daß er durch Gewohnheit und mit der Zeit springen und lauffen kunte/ wie sie. Als man ihn gefangen/ ward er gezwungen/ daß er allmählich allein auff den Füssen gehen lernete. Er sagte offt/ wenn es hätte in seiner Macht gestanden: so hätte er lieber bey den Wölffen/ als bey den Menschen bleiben wollen. Er ist zum spectakel an den Hof Landgraf Heinrichs in Hessen gebracht worden. EBen in demselben Jahr hat sich dergleichen auch begeben in dem Dorff Echtzel: Denn ein Kind von zwölf Jahren/ das in dem nechsten walde den Wölffen folgete / ist zur Winterszeit von etli-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/79>, abgerufen am 27.11.2024.