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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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müssen; und im vorigen §. ist ihre Güte zu die-
sem Behufe näher beleuchtet. Das Locale muß
am Ende den gewissen Ausschlag geben, was
man nehmen könne und müsse. Gewöhnlich zeigt
sich dieses ungünstig, oder wenigstens nicht gleich
so bereitwillig als man es wünschen möchte. Nicht
selten erschwert eine abgenöthigte große Sparsamkeit,
die Auswahl, und da muß man oft nehmen, was
nur am nächsten zur Hand ist, um nur nicht über
den gemachten Anschlag zu kommen. Daß alsdann
freilich ofters Anlagen entstehn, derentwegen der
geschickteste und rechtschaffenste Mann noch nach
vielen Jahren, von Leuten, welche die wahre Be-
schaffenheit der Dinge nicht kennen, laut und hart
getadelt wird, wird Jeder leicht einsehen. Doch
was schadet das! Leider tadelt man nur zu gern
und selbst unverdienter Weise, wie der Lauf der
Dinge heutiges Tages sehr klar ausweiset; und
der Tadel trift ja stets zuerst den Director des
Baues, und den Bauherrn, der fast immer die mei-
ste Schuld hat, zuletzt!

Die Gewinnungs- und Förderungs-Art der
Materialien, erfordert jedesmal eine vorzügliche
Beachtsamkeit. Wo also z. E. mehrere Materia-
lien von einerlei Güte zu haben sind, untersuche
m n, erstlich, welches die am nahe gelegensten sind.
Weit gelegene Materialien erfordern theils mehr
Aufsicht bei der Gewinnung, widrigenfalls machen
sich die Arbeiter auf Kosten das Bauherrn gute

Tage.

muͤſſen; und im vorigen §. iſt ihre Guͤte zu die-
ſem Behufe naͤher beleuchtet. Das Locale muß
am Ende den gewiſſen Ausſchlag geben, was
man nehmen koͤnne und muͤſſe. Gewoͤhnlich zeigt
ſich dieſes unguͤnſtig, oder wenigſtens nicht gleich
ſo bereitwillig als man es wuͤnſchen moͤchte. Nicht
ſelten erſchwert eine abgenoͤthigte große Sparſamkeit,
die Auswahl, und da muß man oft nehmen, was
nur am naͤchſten zur Hand iſt, um nur nicht uͤber
den gemachten Anſchlag zu kommen. Daß alsdann
freilich ofters Anlagen entſtehn, derentwegen der
geſchickteſte und rechtſchaffenſte Mann noch nach
vielen Jahren, von Leuten, welche die wahre Be-
ſchaffenheit der Dinge nicht kennen, laut und hart
getadelt wird, wird Jeder leicht einſehen. Doch
was ſchadet das! Leider tadelt man nur zu gern
und ſelbſt unverdienter Weiſe, wie der Lauf der
Dinge heutiges Tages ſehr klar ausweiſet; und
der Tadel trift ja ſtets zuerſt den Director des
Baues, und den Bauherrn, der faſt immer die mei-
ſte Schuld hat, zuletzt!

Die Gewinnungs- und Foͤrderungs-Art der
Materialien, erfordert jedesmal eine vorzuͤgliche
Beachtſamkeit. Wo alſo z. E. mehrere Materia-
lien von einerlei Guͤte zu haben ſind, unterſuche
m n, erſtlich, welches die am nahe gelegenſten ſind.
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[92/0102] muͤſſen; und im vorigen §. iſt ihre Guͤte zu die- ſem Behufe naͤher beleuchtet. Das Locale muß am Ende den gewiſſen Ausſchlag geben, was man nehmen koͤnne und muͤſſe. Gewoͤhnlich zeigt ſich dieſes unguͤnſtig, oder wenigſtens nicht gleich ſo bereitwillig als man es wuͤnſchen moͤchte. Nicht ſelten erſchwert eine abgenoͤthigte große Sparſamkeit, die Auswahl, und da muß man oft nehmen, was nur am naͤchſten zur Hand iſt, um nur nicht uͤber den gemachten Anſchlag zu kommen. Daß alsdann freilich ofters Anlagen entſtehn, derentwegen der geſchickteſte und rechtſchaffenſte Mann noch nach vielen Jahren, von Leuten, welche die wahre Be- ſchaffenheit der Dinge nicht kennen, laut und hart getadelt wird, wird Jeder leicht einſehen. Doch was ſchadet das! Leider tadelt man nur zu gern und ſelbſt unverdienter Weiſe, wie der Lauf der Dinge heutiges Tages ſehr klar ausweiſet; und der Tadel trift ja ſtets zuerſt den Director des Baues, und den Bauherrn, der faſt immer die mei- ſte Schuld hat, zuletzt! Die Gewinnungs- und Foͤrderungs-Art der Materialien, erfordert jedesmal eine vorzuͤgliche Beachtſamkeit. Wo alſo z. E. mehrere Materia- lien von einerlei Guͤte zu haben ſind, unterſuche m n, erſtlich, welches die am nahe gelegenſten ſind. Weit gelegene Materialien erfordern theils mehr Aufſicht bei der Gewinnung, widrigenfalls machen ſich die Arbeiter auf Koſten das Bauherrn gute Tage.

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/102>, abgerufen am 23.11.2024.