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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Die erstern machen gewöhnlich nicht so große
Spalten oder Risse aus, als die beiden letztern.
Demohnerachtet zieht sich auf ihnen das Wasser
leicht durch. Alle Schichtungen können entweder
dem Teiche günstig oder ungünstig seyn. Beson-
ders günstig ist die Schichtung dann, wenn sie
mit der Directionslinie des Dammes parallel läuft,
und wenn die Schichtung dem Teichraume zu-
fällt
, wie Figur 21 zeigt. Dort ist a c d b ei-
nes Dammes Queer-Profil, a c ist die bewässerte
S[e]ite des Dammes, a e, g h, i k, sind die par-
allelen Schichten, die längst dem Damme hinstrei-
chen, hier aber im Queer-Profile angegeben sind.
Unter diesen Umständen wäre es vergebens die
Schichtungen und Risse ängstlich verstopfen zu wol-
len; denn hier zieht sich das Wasser eher nach dem
Teichraume hin, als davon.

Aber auch dann noch ist die Schichtung gün-
stig, obgleich nicht in dem Grade, wie die so eben
erwähnte, wenn sie, ihrem Streichen nach, mit der
Directionslinie des Dammes einen Winkel von et-
wa 30 oder noch wenigern Graden macht, übri-
gens aber wie vorhin ihr Fallen nach dem Teich-
raume zuwärts behält. Hier bildet ebenfalls
jede Schicht gleichsam ein Obdach gegen das ein-
dringende Wasser, und hält es vom Damme ab.
Hat also solch ein Gestein keine starken Queerklüfte,
so kann durchaus das Wasser nicht zu den unter
dem Damme liegenden Gestein-Schichten kommen,
wie hoch es auch immer im Teiche in die Höhe

steigen

Die erſtern machen gewoͤhnlich nicht ſo große
Spalten oder Riſſe aus, als die beiden letztern.
Demohnerachtet zieht ſich auf ihnen das Waſſer
leicht durch. Alle Schichtungen koͤnnen entweder
dem Teiche guͤnſtig oder unguͤnſtig ſeyn. Beſon-
ders guͤnſtig iſt die Schichtung dann, wenn ſie
mit der Directionslinie des Dammes parallel laͤuft,
und wenn die Schichtung dem Teichraume zu-
faͤllt
, wie Figur 21 zeigt. Dort iſt a c d b ei-
nes Dammes Queer-Profil, a c iſt die bewaͤſſerte
S[e]ite des Dammes, a e, g h, i k, ſind die par-
allelen Schichten, die laͤngſt dem Damme hinſtrei-
chen, hier aber im Queer-Profile angegeben ſind.
Unter dieſen Umſtaͤnden waͤre es vergebens die
Schichtungen und Riſſe aͤngſtlich verſtopfen zu wol-
len; denn hier zieht ſich das Waſſer eher nach dem
Teichraume hin, als davon.

Aber auch dann noch iſt die Schichtung guͤn-
ſtig, obgleich nicht in dem Grade, wie die ſo eben
erwaͤhnte, wenn ſie, ihrem Streichen nach, mit der
Directionslinie des Dammes einen Winkel von et-
wa 30 oder noch wenigern Graden macht, uͤbri-
gens aber wie vorhin ihr Fallen nach dem Teich-
raume zuwaͤrts behaͤlt. Hier bildet ebenfalls
jede Schicht gleichſam ein Obdach gegen das ein-
dringende Waſſer, und haͤlt es vom Damme ab.
Hat alſo ſolch ein Geſtein keine ſtarken Queerkluͤfte,
ſo kann durchaus das Waſſer nicht zu den unter
dem Damme liegenden Geſtein-Schichten kommen,
wie hoch es auch immer im Teiche in die Hoͤhe

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[192/0202] Die erſtern machen gewoͤhnlich nicht ſo große Spalten oder Riſſe aus, als die beiden letztern. Demohnerachtet zieht ſich auf ihnen das Waſſer leicht durch. Alle Schichtungen koͤnnen entweder dem Teiche guͤnſtig oder unguͤnſtig ſeyn. Beſon- ders guͤnſtig iſt die Schichtung dann, wenn ſie mit der Directionslinie des Dammes parallel laͤuft, und wenn die Schichtung dem Teichraume zu- faͤllt, wie Figur 21 zeigt. Dort iſt a c d b ei- nes Dammes Queer-Profil, a c iſt die bewaͤſſerte Seite des Dammes, a e, g h, i k, ſind die par- allelen Schichten, die laͤngſt dem Damme hinſtrei- chen, hier aber im Queer-Profile angegeben ſind. Unter dieſen Umſtaͤnden waͤre es vergebens die Schichtungen und Riſſe aͤngſtlich verſtopfen zu wol- len; denn hier zieht ſich das Waſſer eher nach dem Teichraume hin, als davon. Aber auch dann noch iſt die Schichtung guͤn- ſtig, obgleich nicht in dem Grade, wie die ſo eben erwaͤhnte, wenn ſie, ihrem Streichen nach, mit der Directionslinie des Dammes einen Winkel von et- wa 30 oder noch wenigern Graden macht, uͤbri- gens aber wie vorhin ihr Fallen nach dem Teich- raume zuwaͤrts behaͤlt. Hier bildet ebenfalls jede Schicht gleichſam ein Obdach gegen das ein- dringende Waſſer, und haͤlt es vom Damme ab. Hat alſo ſolch ein Geſtein keine ſtarken Queerkluͤfte, ſo kann durchaus das Waſſer nicht zu den unter dem Damme liegenden Geſtein-Schichten kommen, wie hoch es auch immer im Teiche in die Hoͤhe ſteigen

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/202>, abgerufen am 27.11.2024.