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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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sie 4 bis 5 Zoll gestochen. Andere wollen die
Rasen jedes Stück 16 Zoll ins Gevierte gestochen
wissen, und geben ihnen gleichfalls die oben ge-
sagte Dicke. Dieß ist im Grunde willkührlich, wo-
fern nur die gestochenen Rasen gut wieder verbun-
den werden. Die Rasenstücke werden überhaupt
so an einander gesetzt, wie man Quadersteine zu
legen gewohnt ist, so nemlich, daß vor dem
Schlusse zweier Rasen, und über dem Schlusse von
4 Rasen, stets die Mitte eines dritten vor und
über zu liegen komme, und gehörig übergreife,
nach Figur 25 und 28.

Da wo die Rasen an die Stöße des Grundgra-
bens anzuliegen kommen, müssen sie gleichfalls mit
einer Hacke, gut in die kleinen Löcher und Vertie-
fungen der Seiten des Grundgrabens eingequetscht
werden, und wenn die erste Reihe oder Schicht
Rasen ganz durchgelegt ist, werden die Ritze, die
zwischen den Rasenstücken geblieben sind, mit gu-
tem, klein gehacktem Thone ausgefüllt, und nach-
mals die ganze Rasenschicht dreimal überstampft,
worauf sie alsdann fertig ist, und eine neue auf-
gesetzt werden kann, ohne daß etwas weiter mit
ihr noch erst zu verrichten wäre. Mit dieser zwei-
ten Schicht verfährt man auf die nemliche Weise
wie mit der vorigen, und bei dieser hat man gleich-
falls dahin zu sehen, daß wiederum auf den Schluß
der Rasen, die Mitte der neu aufzulegenden ge-
bracht werde, daß alles gehörig überbinde. In
Figur 28 ist der neu aufzulegende Rasen, jedes

Stück

ſie 4 bis 5 Zoll geſtochen. Andere wollen die
Raſen jedes Stuͤck 16 Zoll ins Gevierte geſtochen
wiſſen, und geben ihnen gleichfalls die oben ge-
ſagte Dicke. Dieß iſt im Grunde willkuͤhrlich, wo-
fern nur die geſtochenen Raſen gut wieder verbun-
den werden. Die Raſenſtuͤcke werden uͤberhaupt
ſo an einander geſetzt, wie man Quaderſteine zu
legen gewohnt iſt, ſo nemlich, daß vor dem
Schluſſe zweier Raſen, und uͤber dem Schluſſe von
4 Raſen, ſtets die Mitte eines dritten vor und
uͤber zu liegen komme, und gehoͤrig uͤbergreife,
nach Figur 25 und 28.

Da wo die Raſen an die Stoͤße des Grundgra-
bens anzuliegen kommen, muͤſſen ſie gleichfalls mit
einer Hacke, gut in die kleinen Loͤcher und Vertie-
fungen der Seiten des Grundgrabens eingequetſcht
werden, und wenn die erſte Reihe oder Schicht
Raſen ganz durchgelegt iſt, werden die Ritze, die
zwiſchen den Raſenſtuͤcken geblieben ſind, mit gu-
tem, klein gehacktem Thone ausgefuͤllt, und nach-
mals die ganze Raſenſchicht dreimal uͤberſtampft,
worauf ſie alsdann fertig iſt, und eine neue auf-
geſetzt werden kann, ohne daß etwas weiter mit
ihr noch erſt zu verrichten waͤre. Mit dieſer zwei-
ten Schicht verfaͤhrt man auf die nemliche Weiſe
wie mit der vorigen, und bei dieſer hat man gleich-
falls dahin zu ſehen, daß wiederum auf den Schluß
der Raſen, die Mitte der neu aufzulegenden ge-
bracht werde, daß alles gehoͤrig uͤberbinde. In
Figur 28 iſt der neu aufzulegende Raſen, jedes

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[214/0224] ſie 4 bis 5 Zoll geſtochen. Andere wollen die Raſen jedes Stuͤck 16 Zoll ins Gevierte geſtochen wiſſen, und geben ihnen gleichfalls die oben ge- ſagte Dicke. Dieß iſt im Grunde willkuͤhrlich, wo- fern nur die geſtochenen Raſen gut wieder verbun- den werden. Die Raſenſtuͤcke werden uͤberhaupt ſo an einander geſetzt, wie man Quaderſteine zu legen gewohnt iſt, ſo nemlich, daß vor dem Schluſſe zweier Raſen, und uͤber dem Schluſſe von 4 Raſen, ſtets die Mitte eines dritten vor und uͤber zu liegen komme, und gehoͤrig uͤbergreife, nach Figur 25 und 28. Da wo die Raſen an die Stoͤße des Grundgra- bens anzuliegen kommen, muͤſſen ſie gleichfalls mit einer Hacke, gut in die kleinen Loͤcher und Vertie- fungen der Seiten des Grundgrabens eingequetſcht werden, und wenn die erſte Reihe oder Schicht Raſen ganz durchgelegt iſt, werden die Ritze, die zwiſchen den Raſenſtuͤcken geblieben ſind, mit gu- tem, klein gehacktem Thone ausgefuͤllt, und nach- mals die ganze Raſenſchicht dreimal uͤberſtampft, worauf ſie alsdann fertig iſt, und eine neue auf- geſetzt werden kann, ohne daß etwas weiter mit ihr noch erſt zu verrichten waͤre. Mit dieſer zwei- ten Schicht verfaͤhrt man auf die nemliche Weiſe wie mit der vorigen, und bei dieſer hat man gleich- falls dahin zu ſehen, daß wiederum auf den Schluß der Raſen, die Mitte der neu aufzulegenden ge- bracht werde, daß alles gehoͤrig uͤberbinde. In Figur 28 iſt der neu aufzulegende Raſen, jedes Stuͤck

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/224>, abgerufen am 28.11.2024.