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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Besatz-Teiche. In erstern soll die Brut der
Fische erzeugt werden, in den andern wird die
erzeugte Brut einige Zeit aufbewahrt, bis sie die
zum Versetzen gewöhnliche und benöthigte Größe
hat. Die letztere Art Teiche soll dazu dienen, Fische,
die aus den Streckteichen in sie versetzt sind, vollends
bis zu einer bestimmten Größe in ihnen auswach-
sen zu lassen. Die Besatzteiche sind wieder Dorf-
Feld
- und Waldteiche, je nachdem sie in
Dörfern, Feldern und Wäldern liegen. Aus der
verschiedenen Besetzung der Besatz- und Haupt-
teiche entsteht dann die 1, 2, oder 3jährige Fi-
scherei, je nachdem die Fische 1, 2, oder 3 Jahre
in den Besatzteichen stehen und wachsen müssen.
Die oben §. 1. angeführten Heller machen einen
Anhang der Wachs- oder Besatzteiche aus. Man
setzt nemlich die aus den Streck- oder aus den
Besatzteichen herausgenommenen Fische, in selbige
bis zum Verspeisen ein, um sie gleich an der Hand
und ohne viel Umstände zu allen Zeiten haben zu
können.

In Ansehung der Bauart sind alle diese Teiche
im Wesentlichen sich gleich, und nur durch ihre
Größe und Lage verschieden. Die Laich- und
Streckteiche, besonders wenn die Karpfenzucht sehr
beabsichtiget wird, müssen nach Angabe praktischer,
Fischer wenigstens 2 bis 4, und höchstens 4 bis
6 Morgen große Spiegel haben. Sie müssen fer-
ner mitten in freien Feldern, oder auf freien Wie-
sen und andern Plänen, überhaupt also recht

in

Beſatz-Teiche. In erſtern ſoll die Brut der
Fiſche erzeugt werden, in den andern wird die
erzeugte Brut einige Zeit aufbewahrt, bis ſie die
zum Verſetzen gewoͤhnliche und benoͤthigte Groͤße
hat. Die letztere Art Teiche ſoll dazu dienen, Fiſche,
die aus den Streckteichen in ſie verſetzt ſind, vollends
bis zu einer beſtimmten Groͤße in ihnen auswach-
ſen zu laſſen. Die Beſatzteiche ſind wieder Dorf-
Feld
- und Waldteiche, je nachdem ſie in
Doͤrfern, Feldern und Waͤldern liegen. Aus der
verſchiedenen Beſetzung der Beſatz- und Haupt-
teiche entſteht dann die 1, 2, oder 3jaͤhrige Fi-
ſcherei, je nachdem die Fiſche 1, 2, oder 3 Jahre
in den Beſatzteichen ſtehen und wachſen muͤſſen.
Die oben §. 1. angefuͤhrten Heller machen einen
Anhang der Wachs- oder Beſatzteiche aus. Man
ſetzt nemlich die aus den Streck- oder aus den
Beſatzteichen herausgenommenen Fiſche, in ſelbige
bis zum Verſpeiſen ein, um ſie gleich an der Hand
und ohne viel Umſtaͤnde zu allen Zeiten haben zu
koͤnnen.

In Anſehung der Bauart ſind alle dieſe Teiche
im Weſentlichen ſich gleich, und nur durch ihre
Groͤße und Lage verſchieden. Die Laich- und
Streckteiche, beſonders wenn die Karpfenzucht ſehr
beabſichtiget wird, muͤſſen nach Angabe praktiſcher,
Fiſcher wenigſtens 2 bis 4, und hoͤchſtens 4 bis
6 Morgen große Spiegel haben. Sie muͤſſen fer-
ner mitten in freien Feldern, oder auf freien Wie-
ſen und andern Plaͤnen, uͤberhaupt alſo recht

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[14/0024] Beſatz-Teiche. In erſtern ſoll die Brut der Fiſche erzeugt werden, in den andern wird die erzeugte Brut einige Zeit aufbewahrt, bis ſie die zum Verſetzen gewoͤhnliche und benoͤthigte Groͤße hat. Die letztere Art Teiche ſoll dazu dienen, Fiſche, die aus den Streckteichen in ſie verſetzt ſind, vollends bis zu einer beſtimmten Groͤße in ihnen auswach- ſen zu laſſen. Die Beſatzteiche ſind wieder Dorf- Feld- und Waldteiche, je nachdem ſie in Doͤrfern, Feldern und Waͤldern liegen. Aus der verſchiedenen Beſetzung der Beſatz- und Haupt- teiche entſteht dann die 1, 2, oder 3jaͤhrige Fi- ſcherei, je nachdem die Fiſche 1, 2, oder 3 Jahre in den Beſatzteichen ſtehen und wachſen muͤſſen. Die oben §. 1. angefuͤhrten Heller machen einen Anhang der Wachs- oder Beſatzteiche aus. Man ſetzt nemlich die aus den Streck- oder aus den Beſatzteichen herausgenommenen Fiſche, in ſelbige bis zum Verſpeiſen ein, um ſie gleich an der Hand und ohne viel Umſtaͤnde zu allen Zeiten haben zu koͤnnen. In Anſehung der Bauart ſind alle dieſe Teiche im Weſentlichen ſich gleich, und nur durch ihre Groͤße und Lage verſchieden. Die Laich- und Streckteiche, beſonders wenn die Karpfenzucht ſehr beabſichtiget wird, muͤſſen nach Angabe praktiſcher, Fiſcher wenigſtens 2 bis 4, und hoͤchſtens 4 bis 6 Morgen große Spiegel haben. Sie muͤſſen fer- ner mitten in freien Feldern, oder auf freien Wie- ſen und andern Plaͤnen, uͤberhaupt alſo recht in

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/24>, abgerufen am 28.04.2024.