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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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ihnen gern den Vorzug vor den hölzernen einräu-
men, und dahin einstimmen, daß man billig sich
derselben mehr, als bisher geschehen, bedienen solle.
(Besonders wäre dieses allezeit und unwidersprech-
lich dann nöthig, wenn in die Dämme keine Strie-
gelröschen kommen sollen, von deren Vortheil man
noch nicht genung überzeugt zu seyn scheint.) Sie
machen das Aufbrechen der Dämme wegen des
Verbrechens der Deckel und Gerenne, ganz ent-
behrlich, und sind schon in so fern sehr schätzbar.
Man hat blos die Vorsicht bei ihnen anzuwenden,
solche Gesteinarten zu wählen, welche sowohl dem
Durchdringen des Wassers, als auch der Auflö-
sungskraft der Säuren und des Wassers selbst,
hinlänglich widerstehen, und wenn sie mit Fleiß
gearbeitet sind -- welches die hölzernen gleichfalls
nöthig machen -- so haben sie eine beinahe ewige
Dauer, wenn man dieß Wort nicht zu streng neh-
men will. Man erwäge nur den in unsern Zei-
ten so übermäßig gestiegenen Mangel des Holzes,
der noch obendrein mit jedem Jahre zunimmt; fer-
ner den hohen Preiß des Holzes, der gleichfalls fast
jährlich wächst, so wird man den Kostenaufwand,
und den Unterschied der Kostbarkeit zwischen höl-
zernen und steinernen Gerennen, keinesweges so
sehr ungleich und auffallend finden, als es beim
ersten Anblick scheinen dürfte. Man muß oben-
drein noch wohl bedenken, daß dergleichen schönes
und starkes Holz, als man zu solchen Gerennen
u. s. w. braucht, in wenig Jahren gar nicht

mehr

ihnen gern den Vorzug vor den hoͤlzernen einraͤu-
men, und dahin einſtimmen, daß man billig ſich
derſelben mehr, als bisher geſchehen, bedienen ſolle.
(Beſonders waͤre dieſes allezeit und unwiderſprech-
lich dann noͤthig, wenn in die Daͤmme keine Strie-
gelroͤſchen kommen ſollen, von deren Vortheil man
noch nicht genung uͤberzeugt zu ſeyn ſcheint.) Sie
machen das Aufbrechen der Daͤmme wegen des
Verbrechens der Deckel und Gerenne, ganz ent-
behrlich, und ſind ſchon in ſo fern ſehr ſchaͤtzbar.
Man hat blos die Vorſicht bei ihnen anzuwenden,
ſolche Geſteinarten zu waͤhlen, welche ſowohl dem
Durchdringen des Waſſers, als auch der Aufloͤ-
ſungskraft der Saͤuren und des Waſſers ſelbſt,
hinlaͤnglich widerſtehen, und wenn ſie mit Fleiß
gearbeitet ſind — welches die hoͤlzernen gleichfalls
noͤthig machen — ſo haben ſie eine beinahe ewige
Dauer, wenn man dieß Wort nicht zu ſtreng neh-
men will. Man erwaͤge nur den in unſern Zei-
ten ſo uͤbermaͤßig geſtiegenen Mangel des Holzes,
der noch obendrein mit jedem Jahre zunimmt; fer-
ner den hohen Preiß des Holzes, der gleichfalls faſt
jaͤhrlich waͤchſt, ſo wird man den Koſtenaufwand,
und den Unterſchied der Koſtbarkeit zwiſchen hoͤl-
zernen und ſteinernen Gerennen, keinesweges ſo
ſehr ungleich und auffallend finden, als es beim
erſten Anblick ſcheinen duͤrfte. Man muß oben-
drein noch wohl bedenken, daß dergleichen ſchoͤnes
und ſtarkes Holz, als man zu ſolchen Gerennen
u. ſ. w. braucht, in wenig Jahren gar nicht

mehr
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[264/0274] ihnen gern den Vorzug vor den hoͤlzernen einraͤu- men, und dahin einſtimmen, daß man billig ſich derſelben mehr, als bisher geſchehen, bedienen ſolle. (Beſonders waͤre dieſes allezeit und unwiderſprech- lich dann noͤthig, wenn in die Daͤmme keine Strie- gelroͤſchen kommen ſollen, von deren Vortheil man noch nicht genung uͤberzeugt zu ſeyn ſcheint.) Sie machen das Aufbrechen der Daͤmme wegen des Verbrechens der Deckel und Gerenne, ganz ent- behrlich, und ſind ſchon in ſo fern ſehr ſchaͤtzbar. Man hat blos die Vorſicht bei ihnen anzuwenden, ſolche Geſteinarten zu waͤhlen, welche ſowohl dem Durchdringen des Waſſers, als auch der Aufloͤ- ſungskraft der Saͤuren und des Waſſers ſelbſt, hinlaͤnglich widerſtehen, und wenn ſie mit Fleiß gearbeitet ſind — welches die hoͤlzernen gleichfalls noͤthig machen — ſo haben ſie eine beinahe ewige Dauer, wenn man dieß Wort nicht zu ſtreng neh- men will. Man erwaͤge nur den in unſern Zei- ten ſo uͤbermaͤßig geſtiegenen Mangel des Holzes, der noch obendrein mit jedem Jahre zunimmt; fer- ner den hohen Preiß des Holzes, der gleichfalls faſt jaͤhrlich waͤchſt, ſo wird man den Koſtenaufwand, und den Unterſchied der Koſtbarkeit zwiſchen hoͤl- zernen und ſteinernen Gerennen, keinesweges ſo ſehr ungleich und auffallend finden, als es beim erſten Anblick ſcheinen duͤrfte. Man muß oben- drein noch wohl bedenken, daß dergleichen ſchoͤnes und ſtarkes Holz, als man zu ſolchen Gerennen u. ſ. w. braucht, in wenig Jahren gar nicht mehr

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/274>, abgerufen am 21.11.2024.