unregelmäßig gestalteten und gewaltsam eingebro- chenen Löchern nicht so fest, und lassen sich auch nicht so bequem und sattsam verwahren, als in re- gelmäßig gebildeten.
Wollte man gar keine Bühnenlöcher machen lassen, und die Lagerhölzer zu den Bühnen und Fahrten bloß an die Wände antreiben, und ver- spreitzen, oder sie schlechthin mit eisernen Fahrt- haspen in den Stößen befestigen, so bekämen sie wenig Halt, und würden nur Unglück anrichten.
Wenn die Striegelschachtmauer bis zur Kappe hinaufgestiegen ist, und ihre benöthigte Höhe er- reicht hat, so wählt man zu den letzten oben liegen- den Steinen, große Stücke (besser noch Werkstücke), daß die Mauer nicht so leicht aufgerissen werden möge, und ein gefälliges Ansehn erhalte. Man klammert auch wohl diese großen Deckplatten zu- sammen, daß sie nicht verschoben werden können. Zuletzt wird die Mauer noch inwendig hier und da verzwickt, wo etwa solches nöthig wäre, und wenn für die Maurer im Schachte ein Gerüste gemacht ist, solches behutsam herausgerissen. Gemeinig- lich aber wird ein solcher Schacht ohne inwendiges Gerüste, und bloß von außen herum aufgemauert, weil man da immer handthieren kann, wie man will. Man legt auch wohl bisweilen Bretter queer über die Oeffnung des Schachtes, um sicher an die innern Seiten u. s. w. kommen zu können.
Wenn
unregelmaͤßig geſtalteten und gewaltſam eingebro- chenen Loͤchern nicht ſo feſt, und laſſen ſich auch nicht ſo bequem und ſattſam verwahren, als in re- gelmaͤßig gebildeten.
Wollte man gar keine Buͤhnenloͤcher machen laſſen, und die Lagerhoͤlzer zu den Buͤhnen und Fahrten bloß an die Waͤnde antreiben, und ver- ſpreitzen, oder ſie ſchlechthin mit eiſernen Fahrt- haſpen in den Stoͤßen befeſtigen, ſo bekaͤmen ſie wenig Halt, und wuͤrden nur Ungluͤck anrichten.
Wenn die Striegelſchachtmauer bis zur Kappe hinaufgeſtiegen iſt, und ihre benoͤthigte Hoͤhe er- reicht hat, ſo waͤhlt man zu den letzten oben liegen- den Steinen, große Stuͤcke (beſſer noch Werkſtuͤcke), daß die Mauer nicht ſo leicht aufgeriſſen werden moͤge, und ein gefaͤlliges Anſehn erhalte. Man klammert auch wohl dieſe großen Deckplatten zu- ſammen, daß ſie nicht verſchoben werden koͤnnen. Zuletzt wird die Mauer noch inwendig hier und da verzwickt, wo etwa ſolches noͤthig waͤre, und wenn fuͤr die Maurer im Schachte ein Geruͤſte gemacht iſt, ſolches behutſam herausgeriſſen. Gemeinig- lich aber wird ein ſolcher Schacht ohne inwendiges Geruͤſte, und bloß von außen herum aufgemauert, weil man da immer handthieren kann, wie man will. Man legt auch wohl bisweilen Bretter queer uͤber die Oeffnung des Schachtes, um ſicher an die innern Seiten u. ſ. w. kommen zu koͤnnen.
Wenn
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unregelmaͤßig geſtalteten und gewaltſam eingebro-
chenen Loͤchern nicht ſo feſt, und laſſen ſich auch
nicht ſo bequem und ſattſam verwahren, als in re-
gelmaͤßig gebildeten.
Wollte man gar keine Buͤhnenloͤcher machen
laſſen, und die Lagerhoͤlzer zu den Buͤhnen und
Fahrten bloß an die Waͤnde antreiben, und ver-
ſpreitzen, oder ſie ſchlechthin mit eiſernen Fahrt-
haſpen in den Stoͤßen befeſtigen, ſo bekaͤmen ſie
wenig Halt, und wuͤrden nur Ungluͤck anrichten.
Wenn die Striegelſchachtmauer bis zur Kappe
hinaufgeſtiegen iſt, und ihre benoͤthigte Hoͤhe er-
reicht hat, ſo waͤhlt man zu den letzten oben liegen-
den Steinen, große Stuͤcke (beſſer noch Werkſtuͤcke),
daß die Mauer nicht ſo leicht aufgeriſſen werden
moͤge, und ein gefaͤlliges Anſehn erhalte. Man
klammert auch wohl dieſe großen Deckplatten zu-
ſammen, daß ſie nicht verſchoben werden koͤnnen.
Zuletzt wird die Mauer noch inwendig hier und da
verzwickt, wo etwa ſolches noͤthig waͤre, und wenn
fuͤr die Maurer im Schachte ein Geruͤſte gemacht
iſt, ſolches behutſam herausgeriſſen. Gemeinig-
lich aber wird ein ſolcher Schacht ohne inwendiges
Geruͤſte, und bloß von außen herum aufgemauert,
weil man da immer handthieren kann, wie man
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uͤber die Oeffnung des Schachtes, um ſicher an
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/318>, abgerufen am 24.11.2024.
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