§. 146. 1) Freistriegel, die noch im Damme liegen.
Um diese Freistriegel füglich von jenen zu un- terscheiden, welche ganz im Teichraume und gar nicht mehr im Damme liegen, hat man angefan- gen, erstern den Namen halbe, letzteren dage- gen den Namen ganze Freistriegel zu geben. Bei dem Worte "halb" schränkt man sich nicht so ge- nau auf die wirkliche Hälfte der ganzen Striegel- schachthöhe ein, sondern man behält diese Benen- nung für eine größere oder kleinere Größe immer bei, wenn nur der Striegelschacht wirklich noch im Damme liegt, sey übrigens dieß so weit als es wolle.
Gemeiniglich werden sie bis jetzt von Holz ge- macht, das heißt, sowohl der im Damme als der im Freien vor dem Damme befindliche Theil dersel- ben. Man sieht auch bald ein, daß es thöricht seyn würde, denjenigen Theil dieser Striegel- schächte, der vor der Böschung liegt, von Brust- steinen zu machen, obgleich der im Damme lie- gende Theil davon erbauet worden seyn kann. Das Wasser würde dieß Stück bald zerstören. Wollte man diesen im Wasser stehenden Theil von Holz, den übrigen von Stein machen, so muß man be- denken, daß es schwierig werden dürfte, das Holz- werk auf das Mauerwerk so dauerhaft zu verbin- den, daß wirklich eine feste Arbeit entstünde, und daß hiebei viel Aufmerksamkeit nöthig wäre, in-
glei-
§. 146. 1) Freiſtriegel, die noch im Damme liegen.
Um dieſe Freiſtriegel fuͤglich von jenen zu un- terſcheiden, welche ganz im Teichraume und gar nicht mehr im Damme liegen, hat man angefan- gen, erſtern den Namen halbe, letzteren dage- gen den Namen ganze Freiſtriegel zu geben. Bei dem Worte „halb“ ſchraͤnkt man ſich nicht ſo ge- nau auf die wirkliche Haͤlfte der ganzen Striegel- ſchachthoͤhe ein, ſondern man behaͤlt dieſe Benen- nung fuͤr eine groͤßere oder kleinere Groͤße immer bei, wenn nur der Striegelſchacht wirklich noch im Damme liegt, ſey uͤbrigens dieß ſo weit als es wolle.
Gemeiniglich werden ſie bis jetzt von Holz ge- macht, das heißt, ſowohl der im Damme als der im Freien vor dem Damme befindliche Theil derſel- ben. Man ſieht auch bald ein, daß es thoͤricht ſeyn wuͤrde, denjenigen Theil dieſer Striegel- ſchaͤchte, der vor der Boͤſchung liegt, von Bruſt- ſteinen zu machen, obgleich der im Damme lie- gende Theil davon erbauet worden ſeyn kann. Das Waſſer wuͤrde dieß Stuͤck bald zerſtoͤren. Wollte man dieſen im Waſſer ſtehenden Theil von Holz, den uͤbrigen von Stein machen, ſo muß man be- denken, daß es ſchwierig werden duͤrfte, das Holz- werk auf das Mauerwerk ſo dauerhaft zu verbin- den, daß wirklich eine feſte Arbeit entſtuͤnde, und daß hiebei viel Aufmerkſamkeit noͤthig waͤre, in-
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§. 146.
1) Freiſtriegel, die noch im Damme liegen.
Um dieſe Freiſtriegel fuͤglich von jenen zu un-
terſcheiden, welche ganz im Teichraume und gar
nicht mehr im Damme liegen, hat man angefan-
gen, erſtern den Namen halbe, letzteren dage-
gen den Namen ganze Freiſtriegel zu geben.
Bei dem Worte „halb“ ſchraͤnkt man ſich nicht ſo ge-
nau auf die wirkliche Haͤlfte der ganzen Striegel-
ſchachthoͤhe ein, ſondern man behaͤlt dieſe Benen-
nung fuͤr eine groͤßere oder kleinere Groͤße immer
bei, wenn nur der Striegelſchacht wirklich noch
im Damme liegt, ſey uͤbrigens dieß ſo weit als es
wolle.
Gemeiniglich werden ſie bis jetzt von Holz ge-
macht, das heißt, ſowohl der im Damme als der
im Freien vor dem Damme befindliche Theil derſel-
ben. Man ſieht auch bald ein, daß es thoͤricht
ſeyn wuͤrde, denjenigen Theil dieſer Striegel-
ſchaͤchte, der vor der Boͤſchung liegt, von Bruſt-
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gende Theil davon erbauet worden ſeyn kann. Das
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man dieſen im Waſſer ſtehenden Theil von Holz,
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/320>, abgerufen am 24.11.2024.
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