zem ausgewaschen, und also jede der Seitenwände bald einstürzen würde, schafft man eichenes Holz her- bei, um den Grund und die Seiten zu verwahren. Dieß kann auf gleiche Art geschehen, wie man die hölzernen Wehre zu erbauen pflegt.
Man legt bei dem Eingange in das Fluth- bette einen Vorfluther an; nur daß man hier gewöhnlich nicht so viel Pfähle einzurammen nö- thig hat, als bei den Heerden zu geschehen pflegt. Diese Art, den Grund des Fluthbettes (die Sohle desselben) zu verwahren, hat das sehr Gute, daß, wenn ja einmal ein Feld schadhaft ge- worden ist, die um selbiges herum oder anliegen- den Felder, nicht dadurch leiden, sondern unver- sehrt bleiben, und bei den Reparaturen nicht an- gerissen zu werden brauchen. Die Festigkeit des Ganzen gewinnt hiebei außerordentlich.
Man schlägt also nur, wo es nöthig ist, beim Anfange und Ende jeder Grundschwelle des Fluthbettes, Pfähle unter sie ein, daß die Grund- schwellen Halt bekommen, wenn sie seitwärts nicht genugsam verwahrt werden können, welches nur selten der Fall ist.
Wäre es also nicht wohl möglich, nach Figur 74 die Schwelle a b zu befestigen, so ramme man bei a und b, eichene 8 Zoll ins Gevierte starke Pfähle ein, an dieser ihre Köpfe schneide man Za- pfen an, und lege dann über die Breite des Fluth- bettes die Schwelle a b auf die Pfähle auf, nach- dem sie zuvor gehörig zu den Zapfen an den Pfäh-
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zem ausgewaſchen, und alſo jede der Seitenwaͤnde bald einſtuͤrzen wuͤrde, ſchafft man eichenes Holz her- bei, um den Grund und die Seiten zu verwahren. Dieß kann auf gleiche Art geſchehen, wie man die hoͤlzernen Wehre zu erbauen pflegt.
Man legt bei dem Eingange in das Fluth- bette einen Vorfluther an; nur daß man hier gewoͤhnlich nicht ſo viel Pfaͤhle einzurammen noͤ- thig hat, als bei den Heerden zu geſchehen pflegt. Dieſe Art, den Grund des Fluthbettes (die Sohle deſſelben) zu verwahren, hat das ſehr Gute, daß, wenn ja einmal ein Feld ſchadhaft ge- worden iſt, die um ſelbiges herum oder anliegen- den Felder, nicht dadurch leiden, ſondern unver- ſehrt bleiben, und bei den Reparaturen nicht an- geriſſen zu werden brauchen. Die Feſtigkeit des Ganzen gewinnt hiebei außerordentlich.
Man ſchlaͤgt alſo nur, wo es noͤthig iſt, beim Anfange und Ende jeder Grundſchwelle des Fluthbettes, Pfaͤhle unter ſie ein, daß die Grund- ſchwellen Halt bekommen, wenn ſie ſeitwaͤrts nicht genugſam verwahrt werden koͤnnen, welches nur ſelten der Fall iſt.
Waͤre es alſo nicht wohl moͤglich, nach Figur 74 die Schwelle a b zu befeſtigen, ſo ramme man bei a und b, eichene 8 Zoll ins Gevierte ſtarke Pfaͤhle ein, an dieſer ihre Koͤpfe ſchneide man Za- pfen an, und lege dann uͤber die Breite des Fluth- bettes die Schwelle a b auf die Pfaͤhle auf, nach- dem ſie zuvor gehoͤrig zu den Zapfen an den Pfaͤh-
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zem ausgewaſchen, und alſo jede der Seitenwaͤnde
bald einſtuͤrzen wuͤrde, ſchafft man eichenes Holz her-
bei, um den Grund und die Seiten zu verwahren.
Dieß kann auf gleiche Art geſchehen, wie man die
hoͤlzernen Wehre zu erbauen pflegt.
Man legt bei dem Eingange in das Fluth-
bette einen Vorfluther an; nur daß man hier
gewoͤhnlich nicht ſo viel Pfaͤhle einzurammen noͤ-
thig hat, als bei den Heerden zu geſchehen
pflegt. Dieſe Art, den Grund des Fluthbettes
(die Sohle deſſelben) zu verwahren, hat das ſehr
Gute, daß, wenn ja einmal ein Feld ſchadhaft ge-
worden iſt, die um ſelbiges herum oder anliegen-
den Felder, nicht dadurch leiden, ſondern unver-
ſehrt bleiben, und bei den Reparaturen nicht an-
geriſſen zu werden brauchen. Die Feſtigkeit des
Ganzen gewinnt hiebei außerordentlich.
Man ſchlaͤgt alſo nur, wo es noͤthig iſt, beim
Anfange und Ende jeder Grundſchwelle des
Fluthbettes, Pfaͤhle unter ſie ein, daß die Grund-
ſchwellen Halt bekommen, wenn ſie ſeitwaͤrts nicht
genugſam verwahrt werden koͤnnen, welches nur
ſelten der Fall iſt.
Waͤre es alſo nicht wohl moͤglich, nach Figur
74 die Schwelle a b zu befeſtigen, ſo ramme man
bei a und b, eichene 8 Zoll ins Gevierte ſtarke
Pfaͤhle ein, an dieſer ihre Koͤpfe ſchneide man Za-
pfen an, und lege dann uͤber die Breite des Fluth-
bettes die Schwelle a b auf die Pfaͤhle auf, nach-
dem ſie zuvor gehoͤrig zu den Zapfen an den Pfaͤh-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/374>, abgerufen am 21.11.2024.
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