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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Bei der gewöhnlichen Art Dämme zu bauen,
ist es bis itzt noch sehr schwierig, und nur mit-
telst schwerer Kosten möglich gewesen, dem Was-
ser das Eindringen in die ihm vorgebaueten Wer-
ke gänzlich zu verwehren. Man kann daher
die Frage aufwerfen, wie tief darf wol das Was-
ser in einen Damm eindringen, ohne eben dem
Damme sehr gefährlich zu werden? Diese Frage zu
beantworten, muß man die Erfahrung zu Hülfe
nehmen. Bei Dämmen von Schutt und
Erdreich
, die übrigens völlig gute Dienste lei-
steten, und die an der Brust-Seite aufgebrochen
wurden, um Reparaturen an den in ihnen liegen-
den Striegeln vorzunehmen, ob gleich die Dämme
übrigens gut im Stande und hoch genug waren,
hat man folgendes gefunden. Das Wasser war
an den unversehrt gewesenen Stellen, die blos um
der Reparatur willen mit aufgebrochen werden
mußten, auf der Teichsohle, bei einer Wasser-
stands-Höhe von 50 Fußen, nicht tiefer unter die
Böschung eingedrungen, als 8 Fuß, an manchen
Stellen auch 10 Fuß. Nach der Kappe zu,
(oben auf dem Damme) verringerte sich die Tiefe
des Eindringens des Wassers in den Damm im-
mer mehr, so daß es oben auf der Höhe der Spie-
gelfläche kaum noch 4 Fuß tief eingedrungen
war. Mehrere Versuche stimmen hierinnen über-
ein, und man kann in Praxi annehmen, daß das
Wasser in solche Dämme bis auf 1/8 der Damm-
dicke eindringen dürfe, ohne sehr nachtheilig zu

werden.
Teichb. D

Bei der gewoͤhnlichen Art Daͤmme zu bauen,
iſt es bis itzt noch ſehr ſchwierig, und nur mit-
telſt ſchwerer Koſten moͤglich geweſen, dem Waſ-
ſer das Eindringen in die ihm vorgebaueten Wer-
ke gaͤnzlich zu verwehren. Man kann daher
die Frage aufwerfen, wie tief darf wol das Waſ-
ſer in einen Damm eindringen, ohne eben dem
Damme ſehr gefaͤhrlich zu werden? Dieſe Frage zu
beantworten, muß man die Erfahrung zu Huͤlfe
nehmen. Bei Daͤmmen von Schutt und
Erdreich
, die uͤbrigens voͤllig gute Dienſte lei-
ſteten, und die an der Bruſt-Seite aufgebrochen
wurden, um Reparaturen an den in ihnen liegen-
den Striegeln vorzunehmen, ob gleich die Daͤmme
uͤbrigens gut im Stande und hoch genug waren,
hat man folgendes gefunden. Das Waſſer war
an den unverſehrt geweſenen Stellen, die blos um
der Reparatur willen mit aufgebrochen werden
mußten, auf der Teichſohle, bei einer Waſſer-
ſtands-Hoͤhe von 50 Fußen, nicht tiefer unter die
Boͤſchung eingedrungen, als 8 Fuß, an manchen
Stellen auch 10 Fuß. Nach der Kappe zu,
(oben auf dem Damme) verringerte ſich die Tiefe
des Eindringens des Waſſers in den Damm im-
mer mehr, ſo daß es oben auf der Hoͤhe der Spie-
gelflaͤche kaum noch 4 Fuß tief eingedrungen
war. Mehrere Verſuche ſtimmen hierinnen uͤber-
ein, und man kann in Praxi annehmen, daß das
Waſſer in ſolche Daͤmme bis auf ⅛ der Damm-
dicke eindringen duͤrfe, ohne ſehr nachtheilig zu

werden.
Teichb. D
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[49/0059] Bei der gewoͤhnlichen Art Daͤmme zu bauen, iſt es bis itzt noch ſehr ſchwierig, und nur mit- telſt ſchwerer Koſten moͤglich geweſen, dem Waſ- ſer das Eindringen in die ihm vorgebaueten Wer- ke gaͤnzlich zu verwehren. Man kann daher die Frage aufwerfen, wie tief darf wol das Waſ- ſer in einen Damm eindringen, ohne eben dem Damme ſehr gefaͤhrlich zu werden? Dieſe Frage zu beantworten, muß man die Erfahrung zu Huͤlfe nehmen. Bei Daͤmmen von Schutt und Erdreich, die uͤbrigens voͤllig gute Dienſte lei- ſteten, und die an der Bruſt-Seite aufgebrochen wurden, um Reparaturen an den in ihnen liegen- den Striegeln vorzunehmen, ob gleich die Daͤmme uͤbrigens gut im Stande und hoch genug waren, hat man folgendes gefunden. Das Waſſer war an den unverſehrt geweſenen Stellen, die blos um der Reparatur willen mit aufgebrochen werden mußten, auf der Teichſohle, bei einer Waſſer- ſtands-Hoͤhe von 50 Fußen, nicht tiefer unter die Boͤſchung eingedrungen, als 8 Fuß, an manchen Stellen auch 10 Fuß. Nach der Kappe zu, (oben auf dem Damme) verringerte ſich die Tiefe des Eindringens des Waſſers in den Damm im- mer mehr, ſo daß es oben auf der Hoͤhe der Spie- gelflaͤche kaum noch 4 Fuß tief eingedrungen war. Mehrere Verſuche ſtimmen hierinnen uͤber- ein, und man kann in Praxi annehmen, daß das Waſſer in ſolche Daͤmme bis auf ⅛ der Damm- dicke eindringen duͤrfe, ohne ſehr nachtheilig zu werden. Teichb. D

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/59>, abgerufen am 21.11.2024.