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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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lenschlag. Daß auch dieser etwas auszurichten
im Stande sey, ist sattsam aus den Erzählungen
bekannt, die uns von Reisenden gemacht werden,
welche entweder die See selbst, oder wenigstens
die Küsten derselben befuhren. Allein zum großen
Troste aller derer, welche Teiche bauen müssen, kön-
nen die kleinen Wellen, so auf Teichen entstehn, mit
jenen unbändigen Meereswogen gar nicht in Ver-
gleichung gebracht werden, deren fürchterliche Ge-
walt die Menschen in die schrecklichste Angst, oder
gar in unabsehbares Elend zu versetzen vermag.
Demohnerachtet aber üben auch diese kleinen ge-
ringfügig scheinenden Wellen ihre Kräfte nur zu
sichtbar an unsern Dämmen, und waschen die
Brustseiten derselben mit der Zeit so ansehnlich
aus, daß dadurch beträchtliche Reparaturen ent-
stehn können. Auch ihnen muß man also gleich
bei Erbauung der Dämme sattsam zuvor kommen,
und hinreichenden Widerstand entgegen setzen.

Ihre Gewalt etwas näher kennen zu lernen,
muß man besonders wissen, wodurch sie entstehen,
und verstärkt oder geschwächt werden. Die
Wellen entstehn aber allezeit durch eine Bewegung
des Wassers. Diese kann durch Wind, öfters
auch, zumal bei Seen, durch innerlich entwickelte
Wärme, Dämpfe u. s. w. oder durch äußere ge-
waltsame Einwirkungen, hervorgebracht werden.
Mögen aber die Wellen entstehn wie sie wollen, so
ist gewiß, daß die verschiedentlich gemachten Prüfun-
gen der Gewalt der Wellen bisher immer etwas

schwan-
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lenſchlag. Daß auch dieſer etwas auszurichten
im Stande ſey, iſt ſattſam aus den Erzaͤhlungen
bekannt, die uns von Reiſenden gemacht werden,
welche entweder die See ſelbſt, oder wenigſtens
die Kuͤſten derſelben befuhren. Allein zum großen
Troſte aller derer, welche Teiche bauen muͤſſen, koͤn-
nen die kleinen Wellen, ſo auf Teichen entſtehn, mit
jenen unbaͤndigen Meereswogen gar nicht in Ver-
gleichung gebracht werden, deren fuͤrchterliche Ge-
walt die Menſchen in die ſchrecklichſte Angſt, oder
gar in unabſehbares Elend zu verſetzen vermag.
Demohnerachtet aber uͤben auch dieſe kleinen ge-
ringfuͤgig ſcheinenden Wellen ihre Kraͤfte nur zu
ſichtbar an unſern Daͤmmen, und waſchen die
Bruſtſeiten derſelben mit der Zeit ſo anſehnlich
aus, daß dadurch betraͤchtliche Reparaturen ent-
ſtehn koͤnnen. Auch ihnen muß man alſo gleich
bei Erbauung der Daͤmme ſattſam zuvor kommen,
und hinreichenden Widerſtand entgegen ſetzen.

Ihre Gewalt etwas naͤher kennen zu lernen,
muß man beſonders wiſſen, wodurch ſie entſtehen,
und verſtaͤrkt oder geſchwaͤcht werden. Die
Wellen entſtehn aber allezeit durch eine Bewegung
des Waſſers. Dieſe kann durch Wind, oͤfters
auch, zumal bei Seen, durch innerlich entwickelte
Waͤrme, Daͤmpfe u. ſ. w. oder durch aͤußere ge-
waltſame Einwirkungen, hervorgebracht werden.
Moͤgen aber die Wellen entſtehn wie ſie wollen, ſo
iſt gewiß, daß die verſchiedentlich gemachten Pruͤfun-
gen der Gewalt der Wellen bisher immer etwas

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[51/0061] lenſchlag. Daß auch dieſer etwas auszurichten im Stande ſey, iſt ſattſam aus den Erzaͤhlungen bekannt, die uns von Reiſenden gemacht werden, welche entweder die See ſelbſt, oder wenigſtens die Kuͤſten derſelben befuhren. Allein zum großen Troſte aller derer, welche Teiche bauen muͤſſen, koͤn- nen die kleinen Wellen, ſo auf Teichen entſtehn, mit jenen unbaͤndigen Meereswogen gar nicht in Ver- gleichung gebracht werden, deren fuͤrchterliche Ge- walt die Menſchen in die ſchrecklichſte Angſt, oder gar in unabſehbares Elend zu verſetzen vermag. Demohnerachtet aber uͤben auch dieſe kleinen ge- ringfuͤgig ſcheinenden Wellen ihre Kraͤfte nur zu ſichtbar an unſern Daͤmmen, und waſchen die Bruſtſeiten derſelben mit der Zeit ſo anſehnlich aus, daß dadurch betraͤchtliche Reparaturen ent- ſtehn koͤnnen. Auch ihnen muß man alſo gleich bei Erbauung der Daͤmme ſattſam zuvor kommen, und hinreichenden Widerſtand entgegen ſetzen. Ihre Gewalt etwas naͤher kennen zu lernen, muß man beſonders wiſſen, wodurch ſie entſtehen, und verſtaͤrkt oder geſchwaͤcht werden. Die Wellen entſtehn aber allezeit durch eine Bewegung des Waſſers. Dieſe kann durch Wind, oͤfters auch, zumal bei Seen, durch innerlich entwickelte Waͤrme, Daͤmpfe u. ſ. w. oder durch aͤußere ge- waltſame Einwirkungen, hervorgebracht werden. Moͤgen aber die Wellen entſtehn wie ſie wollen, ſo iſt gewiß, daß die verſchiedentlich gemachten Pruͤfun- gen der Gewalt der Wellen bisher immer etwas ſchwan- D 2

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/61>, abgerufen am 21.11.2024.