Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

die Basis oder Grundlinie eines dergleichen aufge-
schütteten Haufens zweimal so groß zu seyn, als
die Höhe desselben. Das wende man auf Dämme
an, ohne auf das Verstampfen derselben einst-
weilen Rücksicht zu nehmen.

Will man nun sehen, wie viel ein Damm aus-
zuhalten vermag, so denke man sich ein Stück
aufgeschütteten Damm, wie Figur 7 zeigt. In ihr
ist a b = der Basis des Dammes, c d = seiner
Höhe, d e = b g = der Länge des Dammes.
Man suche also den Kubikinhalt des besagten Stük-
kes. Dieser ist = a d b x d e; dieser Inhalt muß
nun in die Schwere eines Kubikfußes Erde oder
Schuttes, oder überhaupt des Damm-Materials
multiplicirt werden. Diese Schwere ist leicht
durch etliche Versuche, die man selbst anstellt, aus-
zuforschen, und man thut wol, wenn man lieber
die Versuche etwas im Großen als zu sehr im
Kleinen anzustellen sich bemüht. Nimmt man z.
E. einen hölzernen Kasten von 8 Kubikfußen, so
kann man leicht durch das arithmetische Mittel für
jeden Versuch erfahren, was die eigentliche Schwe-
re sey.

Da die Rechnung mit Buchstaben auch hier gar
nicht das mindeste Schwere hat, so wollen wir um
der Kürze willen a b = b; c d = a; d e = b g
= l und das Gewicht eines Kubikfußes von dem
zu wählenden Damm-Materiale = g setzen. Und
so hat man denn den Flächeninhalt von a d b = [Formel 1] ;

folg-
Teiche. E

die Baſis oder Grundlinie eines dergleichen aufge-
ſchuͤtteten Haufens zweimal ſo groß zu ſeyn, als
die Hoͤhe deſſelben. Das wende man auf Daͤmme
an, ohne auf das Verſtampfen derſelben einſt-
weilen Ruͤckſicht zu nehmen.

Will man nun ſehen, wie viel ein Damm aus-
zuhalten vermag, ſo denke man ſich ein Stuͤck
aufgeſchuͤtteten Damm, wie Figur 7 zeigt. In ihr
iſt a b = der Baſis des Dammes, c d = ſeiner
Hoͤhe, d e = b g = der Laͤnge des Dammes.
Man ſuche alſo den Kubikinhalt des beſagten Stuͤk-
kes. Dieſer iſt = a d b × d e; dieſer Inhalt muß
nun in die Schwere eines Kubikfußes Erde oder
Schuttes, oder uͤberhaupt des Damm-Materials
multiplicirt werden. Dieſe Schwere iſt leicht
durch etliche Verſuche, die man ſelbſt anſtellt, aus-
zuforſchen, und man thut wol, wenn man lieber
die Verſuche etwas im Großen als zu ſehr im
Kleinen anzuſtellen ſich bemuͤht. Nimmt man z.
E. einen hoͤlzernen Kaſten von 8 Kubikfußen, ſo
kann man leicht durch das arithmetiſche Mittel fuͤr
jeden Verſuch erfahren, was die eigentliche Schwe-
re ſey.

Da die Rechnung mit Buchſtaben auch hier gar
nicht das mindeſte Schwere hat, ſo wollen wir um
der Kuͤrze willen a b = β; c d = α; d e = b g
= λ und das Gewicht eines Kubikfußes von dem
zu waͤhlenden Damm-Materiale = γ ſetzen. Und
ſo hat man denn den Flaͤcheninhalt von a d b = [Formel 1] ;

folg-
Teiche. E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0075" n="65"/>
die Ba&#x017F;is oder Grundlinie eines dergleichen aufge-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tteten Haufens zweimal &#x017F;o groß zu &#x017F;eyn, als<lb/>
die Ho&#x0364;he de&#x017F;&#x017F;elben. Das wende man auf Da&#x0364;mme<lb/>
an, ohne auf das Ver&#x017F;tampfen der&#x017F;elben ein&#x017F;t-<lb/>
weilen Ru&#x0364;ck&#x017F;icht zu nehmen.</p><lb/>
            <p>Will man nun &#x017F;ehen, wie viel ein Damm aus-<lb/>
zuhalten vermag, &#x017F;o denke man &#x017F;ich ein Stu&#x0364;ck<lb/>
aufge&#x017F;chu&#x0364;tteten Damm, wie Figur 7 zeigt. In ihr<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">a b</hi> = der Ba&#x017F;is des Dammes, <hi rendition="#aq">c d</hi> = &#x017F;einer<lb/>
Ho&#x0364;he, <hi rendition="#aq">d e</hi> = <hi rendition="#aq">b g</hi> = der La&#x0364;nge des Dammes.<lb/>
Man &#x017F;uche al&#x017F;o den Kubikinhalt des be&#x017F;agten Stu&#x0364;k-<lb/>
kes. Die&#x017F;er i&#x017F;t = <hi rendition="#aq">a d b</hi> × <hi rendition="#aq">d e;</hi> die&#x017F;er Inhalt muß<lb/>
nun in die Schwere eines Kubikfußes Erde oder<lb/>
Schuttes, oder u&#x0364;berhaupt des Damm-Materials<lb/>
multiplicirt werden. Die&#x017F;e Schwere i&#x017F;t leicht<lb/>
durch etliche Ver&#x017F;uche, die man &#x017F;elb&#x017F;t an&#x017F;tellt, aus-<lb/>
zufor&#x017F;chen, und man thut wol, wenn man lieber<lb/>
die Ver&#x017F;uche etwas im Großen als zu &#x017F;ehr im<lb/>
Kleinen anzu&#x017F;tellen &#x017F;ich bemu&#x0364;ht. Nimmt man z.<lb/>
E. einen ho&#x0364;lzernen Ka&#x017F;ten von 8 Kubikfußen, &#x017F;o<lb/>
kann man leicht durch das arithmeti&#x017F;che Mittel fu&#x0364;r<lb/>
jeden Ver&#x017F;uch erfahren, was die eigentliche Schwe-<lb/>
re &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>Da die Rechnung mit Buch&#x017F;taben auch hier gar<lb/>
nicht das minde&#x017F;te Schwere hat, &#x017F;o wollen wir um<lb/>
der Ku&#x0364;rze willen <hi rendition="#aq">a b</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>; <hi rendition="#aq">c d</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi>; <hi rendition="#aq">d e</hi> = <hi rendition="#aq">b g</hi><lb/>
= <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> und das Gewicht eines Kubikfußes von dem<lb/>
zu wa&#x0364;hlenden Damm-Materiale = <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi> &#x017F;etzen. Und<lb/>
&#x017F;o hat man denn den Fla&#x0364;cheninhalt von <hi rendition="#aq">a d b</hi> = <formula/>;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Teiche. E</fw><fw place="bottom" type="catch">folg-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[65/0075] die Baſis oder Grundlinie eines dergleichen aufge- ſchuͤtteten Haufens zweimal ſo groß zu ſeyn, als die Hoͤhe deſſelben. Das wende man auf Daͤmme an, ohne auf das Verſtampfen derſelben einſt- weilen Ruͤckſicht zu nehmen. Will man nun ſehen, wie viel ein Damm aus- zuhalten vermag, ſo denke man ſich ein Stuͤck aufgeſchuͤtteten Damm, wie Figur 7 zeigt. In ihr iſt a b = der Baſis des Dammes, c d = ſeiner Hoͤhe, d e = b g = der Laͤnge des Dammes. Man ſuche alſo den Kubikinhalt des beſagten Stuͤk- kes. Dieſer iſt = a d b × d e; dieſer Inhalt muß nun in die Schwere eines Kubikfußes Erde oder Schuttes, oder uͤberhaupt des Damm-Materials multiplicirt werden. Dieſe Schwere iſt leicht durch etliche Verſuche, die man ſelbſt anſtellt, aus- zuforſchen, und man thut wol, wenn man lieber die Verſuche etwas im Großen als zu ſehr im Kleinen anzuſtellen ſich bemuͤht. Nimmt man z. E. einen hoͤlzernen Kaſten von 8 Kubikfußen, ſo kann man leicht durch das arithmetiſche Mittel fuͤr jeden Verſuch erfahren, was die eigentliche Schwe- re ſey. Da die Rechnung mit Buchſtaben auch hier gar nicht das mindeſte Schwere hat, ſo wollen wir um der Kuͤrze willen a b = β; c d = α; d e = b g = λ und das Gewicht eines Kubikfußes von dem zu waͤhlenden Damm-Materiale = γ ſetzen. Und ſo hat man denn den Flaͤcheninhalt von a d b = [FORMEL]; folg- Teiche. E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/75
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/75>, abgerufen am 21.11.2024.