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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Nun suche man nach §. 24 den Seitendruck des
Wassers. Dieser war dort = 1/2 a2. l g; Setzt man
demnach die Höhe des Wasserstandes, oder a =
12 Fuß, die Länge der bewässerten Seite oder l =
36 Fuß, eines Kubikfuß Wassers Schwere oder g =
64 Lb, so ist der Seitendruck des Wassers gegen
dieses Dammstück = 165888 Lb.

Vergleicht man diese Summe durch die Sub-
traction, mit der obigen Kraft, welche der Damm
besitzt, so erhellt, daß der Seitendruck des Wassers,
die Stärke des Dammes um 27648 Lb übertref-
fe. Um so viel ist folglich der Damm noch zu schwach.
Man muß also dem Damme noch an Breite zu-
legen, oder seine Basis vergrößern; es sey denn,
daß man ihm mehr Höhe und zwar so viel geben
wollte, bis sein Kubikinhalt eine solche Friction
giebt, die größer wird, als der Seitendruck des
Wassers. Die Vergrößerung der untern Damm-
breite ist jedoch so fort noch nicht gleich unumgäng-
lich nöthig, denn man bauet in Praxi nie einen
Damm, der oben eine solche scharfe Kante hätte,
wie hier bei dem in Figur 7 vorgestellten Damm-
stücke angenommen ist. Man ebnet dagegen alle-
zeit einen Damm oben ab und zwar meistens
wagrecht, daß man über ihn bequem und sicher
hinweg kommen kann. Zudem sucht man auch
durch diese Abebnung des Dammes, den Durch-
drang des Wassers zu dem innern zu verhüten, und
das Abspülen zu verwehren. Besagte Ebne heißt

des
E 2

Nun ſuche man nach §. 24 den Seitendruck des
Waſſers. Dieſer war dort = ½ a2. l g; Setzt man
demnach die Hoͤhe des Waſſerſtandes, oder a =
12 Fuß, die Laͤnge der bewaͤſſerten Seite oder l =
36 Fuß, eines Kubikfuß Waſſers Schwere oder g =
64 ℔, ſo iſt der Seitendruck des Waſſers gegen
dieſes Dammſtuͤck = 165888 ℔.

Vergleicht man dieſe Summe durch die Sub-
traction, mit der obigen Kraft, welche der Damm
beſitzt, ſo erhellt, daß der Seitendruck des Waſſers,
die Staͤrke des Dammes um 27648 ℔ uͤbertref-
fe. Um ſo viel iſt folglich der Damm noch zu ſchwach.
Man muß alſo dem Damme noch an Breite zu-
legen, oder ſeine Baſis vergroͤßern; es ſey denn,
daß man ihm mehr Hoͤhe und zwar ſo viel geben
wollte, bis ſein Kubikinhalt eine ſolche Friction
giebt, die groͤßer wird, als der Seitendruck des
Waſſers. Die Vergroͤßerung der untern Damm-
breite iſt jedoch ſo fort noch nicht gleich unumgaͤng-
lich noͤthig, denn man bauet in Praxi nie einen
Damm, der oben eine ſolche ſcharfe Kante haͤtte,
wie hier bei dem in Figur 7 vorgeſtellten Damm-
ſtuͤcke angenommen iſt. Man ebnet dagegen alle-
zeit einen Damm oben ab und zwar meiſtens
wagrecht, daß man uͤber ihn bequem und ſicher
hinweg kommen kann. Zudem ſucht man auch
durch dieſe Abebnung des Dammes, den Durch-
drang des Waſſers zu dem innern zu verhuͤten, und
das Abſpuͤlen zu verwehren. Beſagte Ebne heißt

des
E 2
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[67/0077] Nun ſuche man nach §. 24 den Seitendruck des Waſſers. Dieſer war dort = ½ a2. l g; Setzt man demnach die Hoͤhe des Waſſerſtandes, oder a = 12 Fuß, die Laͤnge der bewaͤſſerten Seite oder l = 36 Fuß, eines Kubikfuß Waſſers Schwere oder g = 64 ℔, ſo iſt der Seitendruck des Waſſers gegen dieſes Dammſtuͤck = 165888 ℔. Vergleicht man dieſe Summe durch die Sub- traction, mit der obigen Kraft, welche der Damm beſitzt, ſo erhellt, daß der Seitendruck des Waſſers, die Staͤrke des Dammes um 27648 ℔ uͤbertref- fe. Um ſo viel iſt folglich der Damm noch zu ſchwach. Man muß alſo dem Damme noch an Breite zu- legen, oder ſeine Baſis vergroͤßern; es ſey denn, daß man ihm mehr Hoͤhe und zwar ſo viel geben wollte, bis ſein Kubikinhalt eine ſolche Friction giebt, die groͤßer wird, als der Seitendruck des Waſſers. Die Vergroͤßerung der untern Damm- breite iſt jedoch ſo fort noch nicht gleich unumgaͤng- lich noͤthig, denn man bauet in Praxi nie einen Damm, der oben eine ſolche ſcharfe Kante haͤtte, wie hier bei dem in Figur 7 vorgeſtellten Damm- ſtuͤcke angenommen iſt. Man ebnet dagegen alle- zeit einen Damm oben ab und zwar meiſtens wagrecht, daß man uͤber ihn bequem und ſicher hinweg kommen kann. Zudem ſucht man auch durch dieſe Abebnung des Dammes, den Durch- drang des Waſſers zu dem innern zu verhuͤten, und das Abſpuͤlen zu verwehren. Beſagte Ebne heißt des E 2

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/77>, abgerufen am 21.11.2024.